Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
Vom Netzwerk:
Gelegenheit, mit Kharun über andere Lösungen zu sprechen, war vorbei. Und wer sagte schon, dass ihr Plan nicht doch aufging? Nach der Hochzeit würden sie getrennt leben. Und auch das würde nur wenige Wochen dauern.
    Kharun hatte die Dinge in die Hand genommen. Er würde dafür sorgen, dass die Brauteltern erst kurz vor der Zeremonie eintrafen, damit sie sich nicht mit ihrer Tochter unterhalten konnten. Nach der Eheschließung bliebe noch genug Zeit, Wiedersehen zu feiern. Natürlich würden auch seine Mutter und seine Schwester anwesend sein, dazu sein wichtigster Ratgeber Piers. Aber er hatte weder seinen Onkel noch seine Tante eingeladen, um weitere Diskussionen zu vermeiden. Die Tatsache, dass die Familie noch in Trauer war, kam ihm da als Vorwand sehr gelegen.
    Pünktlich um zehn Uhr trafen Samuel und Roberta Kinsale ein. Angélique hieß sie willkommen und führte sie in den Garten, der nahe am Meeresufer lag. Sie versuchte, auf Samuels Fragen, so gut es eben ging, zu antworten, doch war Saras Vater keinesfalls zufrieden. Er und seine Frau hatten nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass ihre Tochter Kharun kannte, und als dieser am frühen Morgen angerufen hatte, um die bevorstehende Hochzeit anzukündigen, waren sie aus allen Wolken gefallen. Angélique erklärte ihnen, dass es das Beste sei, mit Sara nach der Zeremonie in Ruhe über die Ereignisse zu sprechen.
    Der Garten bildete den idealen Rahmen für eine private, romantische Hochzeitsfeier. Kharun hatte an alles gedacht. Wenn das so weiterging, würde sein Plan wirklich aufgehen. Samuel Kinsale aber stellte ein Problem dar. Kharun konnte nur hoffen, dass er sich an Angéliques Rat hielt und Sara erst nach der Feier befragte.
    Aber wie sah es mit der Braut aus? Würde sie ihre Rolle gut genug spielen? Oder würde sie im letzten Augenblick alles zum Scheitern bringen und so Garh und seinen Freunden die Gelegenheit geben, den Fortschritt des Landes aufzuhalten? Jasmine kam in den Garten und bedachte ihren Bruder mit einem unsicheren Lächeln.
    „Ich habe alles getan, was in meiner Macht steht. Sara ist jetzt bereit. Viel Glück, Bruderherz.“
    „Setz dich zu Mutter, sie braucht ein wenig Unterstützung.“
    „Das kann ich nur zu gut verstehen. Wie sieht es bei der Familie der Braut aus?“
    Er warf den Kinsales einen raschen Blick zu. „Besser, als ich befürchtet habe, obwohl die Mutter einen ziemlich mitgenommenen Eindruck macht. Ihr Vater stellt sich wohl eine ganze Reihe von Fragen, doch sieht es so aus, als hätte er sich damit abgefunden, seine Tochter erst nach der Eheschließung zu sehen. Ich frage mich, ob er schon von den Gerüchten gehört hat.“
    „Vielleicht sind die beiden auch froh, sich nicht mehr um Sara kümmern zu müssen“, vermutete Jasmine. In diesem Moment kam die Braut auf sie zu. Bei ihrem Anblick vergaß Kharun beinah, dass es sich um ein abgekartetes Spiel handelte. Sara war einfach wunderschön. Und sie sah so ganz anders aus als am frühen Morgen, als er sie beim Frühstück gesehen hatte. Das verschlug ihm beinah den Atem. Sie machte einen fast schüchternen Eindruck. Die Minister würden wohl auf den ersten Blick verstehen, warum er diese Frau heiratete. Sie kam aus bester Familie, hatte Charakter und sah vor allem traumhaft schön aus.
    „Sind meine Eltern angekommen?“, fragte sie.
    „Ja. Wir werden im Garten erwartet. Bist du bereit?“
    Sie zögerte einen Augenblick, dann nickte sie.
    „Fein.“ Kharun nahm sie beim Arm.
    „Sollte mich mein Vater nicht zum Altar führen?“
    „Es handelt sich um eine sehr intime Feier. Nur die engsten Familienangehörigen sind da. Ich denke, da brauchen wir auf solche Traditionen keine Rücksicht zu nehmen.“
    „Du fürchtest, dass ich im letzten Augenblick noch meine Meinung ändern könnte, nicht wahr?“ Dabei hatte sie ihr Ehrenwort gegeben. Kharun dachte vielleicht, das hätte keine große Bedeutung, doch Sara sah das ganz anders. Als sie in die Sonne hinaustraten, warf sie ihren Eltern ein strahlendes Lächeln zu. Es war doch besser, wenn die beiden dachten, sie würde aus Liebe heiraten, als die Wahrheit zu erfahren.
    Eines Tages, wenn der Vertrag abgeschlossen war, würde sie ihrem Vater vielleicht die ganze Geschichte erzählen. Aber sicher nicht heute. Dies war ihr Hochzeitstag. Und sie wollte ihn genießen. Der Garten war wunderschön, die Sonne schien, die leichte Brise vom Meer sorgte für angenehme Frische. Alles schien bestens. Wie ein Traum. Doch was war,

Weitere Kostenlose Bücher