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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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„Das würde ich niemals zulassen.“ Diese Bemerkung jagte Sara einen Schauer über den Rücken. Sicher würde er keine Sekunde zögern. Sie hatten eine Abmachung getroffen. Wenn sie ihn verließ, würde sie ihn vor aller Welt demütigen. Und damit würde seine Lage noch schlimmer sein als an dem Tag, als sie bei den heimlichen Aufnahmen gefangen genommen worden war.
    „Ich würde das niemals tun“, betonte sie.
    „Sicher würdest du niemals etwas unternehmen, was die Geschäfte deines Vaters untergraben könnte, oder?“
    Sara warf ihm einen scharfen Blick zu. „Stimmt. Aber das ist nicht der einzige Grund. Ich habe dir mein Wort gegeben, und das bedeutet mir viel. Bis der Vertrag unterzeichnet ist, kannst du auf mich zählen. Niemand wird Verdacht schöpfen können, dass unsere Ehe nur auf dem Papier besteht.“
    „Wie soll ich sicher sein, dass das auch dann noch gilt, wenn sich dir eine andere Möglichkeit bietet?“
    Seiner Stimme war genau anzuhören, dass er ihr nicht glauben wollte. Erst die Zeit würde beweisen, dass Sara ein Mensch war, der immer Wort hielt. Doch warum sollte sie sich den Kopf über die Zukunft zerbrechen? Jeder Augenblick, den sie hier erlebte, war wunderschön. Nur war es eine Schande, dass sie nicht aus Liebe, sondern aus kühler Berechnung geheiratet hatten.
    Sara fragte sich zuweilen, wie Kharun wohl heiraten würde, wenn es ihm wirklich ernst war. Würde er sich wie sein Vater verhalten und aus Liebe und Leidenschaft die Ehe eingehen? Oder würde er eine Zweckehe aus politischen Gründen schließen, um seine Minister und vor allem seine Tante zufriedenzustellen?
    Ihre eigenen Eltern führten eine vorbildliche Ehe, doch wollte Sara nicht wie ihre Mutter leben, da sie vorhatte, auf eigenen Beinen zu stehen und sich nicht ständig den Wünschen des Ehemannes zu beugen. Kharuns Frau aber würde nichts anderes übrig bleiben. Das Leben konnte schon ganz schön kompliziert sein. Unwillkürlich seufzte Sara auf.
    „Was ist denn?“, fragte Kharun.
    „Ach nichts, ich habe nur an meine Mutter gedacht.“
    „Eine reizende Frau. Du wirst sicher einmal genauso gut aussehen wie sie, wenn du ihr Alter erreicht hast.“
    „Was für ein Kompliment!“ Sara lachte. „Aber ernsthaft, ich möchte nicht so ein Leben führen wie sie.“
    „Vielleicht gefällt es ihr besser, als du denkst, da sie einen Sinn in ihrem Leben gefunden hat, indem sie deinen Vater unterstützt. Aber offen gestanden kann ich mir dich nicht in einer ähnlichen Rolle vorstellen.“
    „Ich auch nicht.“
    „Wie stellst du dir denn dein Leben vor?“
    „Das weiß ich noch nicht“, musste sie zugeben. „Das macht es ja gerade so schwierig. Meine Schwester Margaret hat immer ganz genau gewusst, was sie wollte. Schon gleich nach ihrem Studium hat sie Karriere als Rechtsanwältin gemacht. Josh, mein Bruder, hat sich schon immer für Naturwissenschaften interessiert. Ich hingegen war ein ziemlich hoffnungsloser Fall.“ Sie wollte nicht erwähnen, wie erfreut ihre Mutter bei der Ankündigung der Hochzeit reagiert hatte. Schließlich ging es darum, dass sie einen Platz im Leben fand. Das aber konnte nicht nur die Rolle der treuen Ehefrau sein.
    „Hast du immer schon gewusst, dass du eines Tages die Geschäfte der Familie lenken würdest?“, fragte sie.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Als ich jünger war, wollte ich entweder Rennfahrer, Jagdpilot oder Kapitän eines U-Bootes werden. Doch als ich älter wurde, haben mich wirtschaftliche Fragen viel mehr interessiert. Seit mein Vater mich immer stärker in die Geschäfte eingebunden hat, bin ich fasziniert von dieser Welt.“
    Sara stellte zufrieden fest, dass er nicht immer so seriös gewesen war wie jetzt. Wer hätte jemals gedacht, dass Kharun so verwegene Träume gehabt hatte?
    „Hast du niemals versucht, deine Träume zu realisieren?“
    „Doch, natürlich. Ich habe einen Pilotenschein gemacht. Ich hatte ernsthaft vor, mich in dieser Richtung zu betätigen, aber mein Vater hat darauf bestanden, dass ich einmal sein Nachfolger werden sollte. Unsere Familie ist vor allem im internationalen Handel tätig. Diese Geschäfte zu leiten war die Rolle, die für mich vorgesehen war. Wie gesagt, mit der Zeit habe ich Gefallen an der Herausforderung gefunden.“
    „Aber jetzt könntest du vielleicht versuchen, deine Träume zu verwirklichen, oder?“
    „Ich denke, man kann nur eine Sache wirklich gut machen.“ Er lenkte das Pferd herum. „Aber jetzt geht es zurück. Für

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