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"Träume aus 1001 Nacht" 6

"Träume aus 1001 Nacht" 6

Titel: "Träume aus 1001 Nacht" 6 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: B McMahon
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heute war der Ausritt lang genug.“
    „Einverstanden. Ich bin schon sehr lange nicht mehr geritten, und die Beine tun mir weh.“
    Als sie bei den Stallungen ankamen, lief sogleich ein Bediensteter herbei, um die Pferde beim Zügel zu nehmen. Sara glitt aus dem Sattel, bevor Kharun ihr zu Hilfe eilen konnte. Sie schüttelte sich den Staub aus der Kleidung und rief: „Das hat Spaß gemacht. Aber ich kann kaum gehen, mir schmerzen alle Muskeln.“
    Kharun war auf sie zugekommen und hatte sie in die Arme genommen. Einen Augenblick lang gab Sara der Versuchung nach und schmiegte sich an ihn. Welche Frau auf der Welt hätte diesem Mann auch widerstehen können? Es war ein wunderbar romantischer Augenblick, den sie nie vergessen wollte.
    „Vielleicht solltest du dich setzen und ein wenig ausruhen.“ Er führte sie zu einer Bank neben den Stallungen. Von dort aus hatte man einen herrlichen Blick auf den Blumengarten. Und nicht weit entfernt lag ihr Zimmer. Ob Kharun sie auf die Arme heben und dorthin tragen würde? Sara spürte, wie ihr das Blut in die Wangen schoss. Reiß dich zusammen, ermahnte sie sich entschieden.
    „Du hast recht. Sicher wird es gleich wieder besser gehen.“ Sie brachte es einfach nicht fertig, ihn anzuschauen. Was sollte sie tun, wenn er ahnte, wie es um sie stand? Es gab doch keinen Platz für Gefühle in dieser Ehe, die nur auf einer geschäftlichen Abmachung beruhte.
    Und doch schweiften Saras Gedanken wieder zu dem Moment zurück, da er sie leidenschaftlich geküsst hatte. Als sie zu ihm aufsah, begegnete sie seinem begehrlichen Blick. Mit einem Mal wollte sie mehr von ihm. Und es sah ganz so aus, als ginge es ihm mit ihr nicht anders. Was würde passieren, wenn sie ihn küsste?
    Kharun saß am nächsten Morgen an seinem Arbeitstisch, als Piers an die Tür klopfte und eintrat.
    „Hast du einen Augenblick Zeit für mich?“, fragte er. „Ich dachte, es könnte dich interessieren, was ich zu berichten habe.“
    „Schön, dass du vorbeigekommen bist“, erwiderte Kharun und legte den Bericht beiseite, den er gerade gelesen hatte.
    „Die Flitterwochen scheinen vorbei zu sein“, bemerkte sein langjähriger Freund und bester Ratgeber.
    „Ja. Und auch wenn es dich eigentlich nichts angeht: Ich kann dir sagen, es ist viel schwieriger, verheiratet zu sein, als ich es mir vorgestellt habe.“
    „Eine Verlobung wäre klüger gewesen.“
    „Vermutlich hätte das weder Garh noch Hamin oder die anderen überzeugt.“
    Piers lachte auf. „Eine rasch durchgeführte Feier ist noch lange keine richtige Ehe.“
    „Stimmt. Dennoch ist diese Hochzeit eine Realität.“
    „Bis der Vertrag abgeschlossen ist. Dann wird es sicher leicht sein, die Verbindung zu lösen. Bis dahin sollten wir diesen Vorteil ausnutzen. Es sieht ganz so aus, als wäre Samuel Kinsale zu größeren Zugeständnissen bereit. Da könnten wir rasch zu einem Abschluss kommen.“
    Kharun blickte seinen Ratgeber lange an, bevor er bemerkte: „Ich kann mir nicht vorstellen, dass er Kompromisse eingeht. Samuel Kinsale ist ein knallharter Geschäftsmann, der keine Geschenke macht.“
    „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Fliegst du nach New York, um den Vertrag zu unterzeichnen?“
    „Anfangs hatte ich das tatsächlich vor, jetzt bin ich mir nicht mehr sicher.“
    „Wenn du die Reise unternimmst, werde ich dich begleiten. Wie sieht es mit deiner Frau aus?“
    „Sara wird sicherlich erfreut sein, wenn sie erfährt, dass die Verhandlungen so gut vorangehen. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass sie auch nach dem Abschluss noch hier im Lande bleibt. Hat unsere Ehe noch weitere Folgen gehabt?“
    „Garh, Hamin und die anderen verhalten sich ruhig. Es würde ja auch nicht gut aussehen, dich so kurz nach der Hochzeit anzugreifen.“
    „Und nach der Trennung? Wie wird die Gegenseite reagieren?“
    „Das ist eine gute Frage. Vielleicht wird ihr Widerstand noch heftiger sein als vor der Eheschließung. Wer kann das schon voraussehen?“
    Kharun stand auf, ging zum Fenster und blickte hinaus. Dabei schenkte er den blühenden Blumen nicht die geringste Aufmerksamkeit. Alle seine Gedanken kreisten um Sara. Er sah sie vor sich, wie sie fröhlich auflachte. Wenn sie ärgerlich war, blitzte es in ihren Augen auf. Dann stellte er sich vor, wie anmutig sie sich bewegte, wenn sie ins Wasser sprang oder über den Rasen lief.
    „Was ist denn auf einmal?“, wollte Piers wissen.
    „Ich frage mich, welchen Unterschied es macht, ob wir uns scheiden

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