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Traeume aus der Ferne

Traeume aus der Ferne

Titel: Traeume aus der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Liebert
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ging von Sekunde zu Sekunde schwerer. Inzwischen hatten sich Katjas Finger Steffis Rhythmus angepasst, was dazu führte, dass Steffis Stöhnen immer heftiger wurde. Sie konnte ihren Körper kaum noch unter Kontrolle halten, bewegte sich stürmisch auf Katja, um deren Finger immer tiefer und intensiver zu spüren.
    Sie hatte den Kopf inzwischen in den Nacken gelegt und suchte mit den Händen Halt an Katja.
    »Lass dich fallen«, sagte Katja, die merkte, dass Steffi kurz vor dem Höhepunkt war. Steffis Hände krallten sich ein letztes Mal tief in die Stuhllehne, bevor auch sie erschöpft zur Ruhe kam.
    Sie saßen ein paar Minuten engumschlungen auf dem Stuhl, und keine sprach ein Wort. Sie wussten, dass ihnen zwei wundervolle Wochen bevorstanden.
    Katja wischte sich den Schweiß von der Stirn und lachte dann laut los. »Wozu brauche ich eine Sauna, wenn ich dich habe?« sagte sie zu Steffi und gab ihr einen liebevollen Kuss auf die Nasenspitze.

Gedanken über die Liebe
    D ie Tür fiel mit einem lauten Knall ins Schloss. Ich saß allein in der Küche und starrte ins Leere. In Gedanken zählte ich bis drei, dann wartete ich auf den nächsten Knall. Der kam auch wie auf Kommando. Das war jetzt die Schlafzimmertür. Ich kannte dieses Schauspiel schon zur Genüge. Wie oft hatten wir wohl in den sieben Jahren, in denen wir jetzt zusammenwaren, so gestritten. Es endete meist damit, dass sie beleidigt abzog und sich stundenlang im Bett verkroch. Und dann war es jedesmal an mir, den ersten Schritt zu tun.
    Ich stützte mein Gesicht auf meine Hände und fragte mich wohl zum tausendsten Mal, wieso wir immer wieder streiten mussten. Als wir frisch verliebt waren, fiel nie ein böses Wort zwischen uns. Wann hatte sich das geändert? Wann kam der erste Streit? Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern. Dafür sah ich aber plötzlich den Tag, an dem wir uns das erste Mal getroffen hatten, ganz deutlich vor Augen.
    Es war ein Montag Morgen, und ich blickte gelangweilt auf meinen Bildschirm. Wie jeden Montag war meine Lust zu arbeiten gleich Null.
    Plötzlich flog meine Tür schwungvoll auf, und meine Kollegin stand vor mir. Sie hatte nur noch zwei Wochen bei uns in der Firma, bevor sie in Ruhestand ging, und wollte mir ihre Nachfolgerin vorstellen. Sie stellte mir die junge Frau, die hinter ihr stand, als Nadine vor. Und vom ersten Augenblick an wusste ich instinktiv, dass Nadine lesbisch war.
    Ich streckte ihr meine Hand entgegen und stellte mich vor. Sie hielt sie fest, und ich dachte schon, sie würde mich gar nicht wieder loslassen.
    Seit jenem Tag freute ich mich richtig darauf, zur Arbeit zu gehen.
    Anfangs sahen wir uns nur selten. Ab und zu in der Kaffeeküche oder wenn eine von uns eine geschäftliche Frage hatte. Ich hätte sie ebensogut anrufen können, aber ich nutzte jede noch so kleine Gelegenheit, um zu ihr ins Büro zu gehen. Mit der Zeit spielte es sich so ein, dass wir uns mehrmals am Tag kurz besuchten.
    Es schien mir zwar offensichtlich, dass sie lesbisch war, aber ich traute mich nie, sie direkt darauf anzusprechen. Ich wusste also auch nicht, ob sie eine Freundin hatte. Als Lesbe hat man ja auch eher selten ein Bild seiner Liebsten auf dem Schreibtisch stehen.
    Ich weiß nicht, ob ich jemals den Mut aufgebracht hätte, sie im Büro darauf anzusprechen. Doch sie nahm mir diese Entscheidung ab, indem sie mich eines Tages zum Essen einlud.
    Bei dem Gedanken an diesen Abend musste ich unwillkürlich aufseufzen. War das wirklich schon über sieben Jahre her? Trotz der vielen Streitereien in letzter Zeit waren es doch sieben wunderschöne Jahre.
    Ich ging zum Kühlschrank und nahm mir ein Bier heraus. Ich schaute verstohlen zur Uhr hinüber und musste unwillkürlich den Kopf schütteln. Samstag Nachmittag, und das Wochenende ist wohl gelaufen, schoss es mir bei dem Gedanken an Nadines Laune durch den Kopf. Ich setzte mich wieder an den Tisch, öffnete die Flasche und hob sie hoch in Richtung Schlafzimmer.
    »Prost, du alter Sturkopf«, sagte ich laut. Dann nahm ich einen kräftigen Schluck.
    An unserem ersten Abend hatte ich auch Bier getrunken. Damals allerdings nicht aus der Flasche. Wir waren in einem netten, kleinen, italienischen Restaurant und unterhielten uns angeregt.
    Bei dem Gedanken daran musste ich lächeln. Wie wir uns gegenseitig aus den Augenwinkeln beobachteten . . . und sobald sich unsere Blicke zufällig trafen, grinsten wir beide blöd.
    Es war schon recht spät, als wir gingen. Wir mussten ein

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