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Traeume aus der Ferne

Traeume aus der Ferne

Titel: Traeume aus der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Liebert
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dich statt dessen nach der Uhrzeit gefragt.«
    »Ach so!« Nun ging auch Melanie ein Licht auf. »Du bist das.«
    »Darf ich es heute nachholen?« fragte Marie, die nun wieder so schüchtern wirkte, wie Melanie sie in Erinnerung hatte.
    »Nachholen? Was denn?« Melanie war mit ihren Blicken auf der Suche nach Maja. Zu dumm aber auch, dass sie mit dem Rücken zum Geschehen saß und sich halb den Kopf verdrehen musste bei der Suche nach ihrer Angebeteten.
    »Vielleicht darf ich dich ja jetzt zu einem Bier einladen?« hakte Marie nach.
    »Ja, gern«, antwortete Melanie mechanisch.
    Marie warf einen hilflosen Blick über den Tisch zu Andrea. Sie beachtet mich überhaupt nicht. Vor lauter Ausschauhalten nach Maja hat sie wahrscheinlich nicht einmal zugehört, was ich ihr erzählt habe.
    Andrea hatte sich die ganze Zeit absichtlich zurückgehalten, damit die beiden ungestört miteinander reden konnten. Aber da das nicht zu funktionieren schien, schaltete sie sich nun, nachdem sie Marie aufmunternd zugelächelt hatte, wieder ein. »Sag mal, Melanie, hast du schon von dem neuen Film mit Mel Gibson gehört?«
    Andreas Stimme hatte einen ungewöhnlich scharfen Ton, aber sie wusste nicht, wie sie sonst Melanies Aufmerksamkeit auf sich lenken sollte.
    Widerwillig drehte diese sich nun ihren beiden Tischnachbarinnen zu, hauptsächlich aber zu Andrea, während Marie wie bedröppelt daneben saß. Nachdem sie Melanies Bier bei der Kellnerin bestellt hatte, wäre sie am liebsten aufgestanden und gegangen. Sie fühlte sich wie ein ungebetener Gast, völlig fehl am Platz.
    Andrea versuchte zwar immer wieder, sie ins Gespräch mit einzubinden, aber Melanie nahm Marie weiterhin kaum wahr. Als Melanie dann auch noch fragte, ob Andrea Maja heute schon gesehen hatte, reichte es Marie endgültig. »Ich werde dann mal gehen«, sagte sie unvermittelt und stand von ihrem Stuhl auf. »Würdest du bitte für mich bezahlen«, bat sie Andrea und warf dabei einen Geldschein auf den Tisch.
    Noch ehe Melanie oder Andrea reagieren konnten, war Marie schon auf dem Weg nach vorn.
    »Warte mal kurz«, rief ihr Andrea plötzlich hinterher.
    Marie hätte sich gewünscht, diese Worte von Melanie zu hören. Aber dieser Traum würde sich wohl nie erfüllen.
    Widerwillig blieb sie stehen und drehte sich um. »Was ist denn noch?« fragte sie, als Andrea sie eingeholt hatte.
    Diese warf einen Blick nach hinten, um sicherzugehen, dass Melanie sie nicht hören konnte. »Hör zu, Marie, ich weiß, dass Melanie sich dir gegenüber unmöglich benimmt. Sie hat dieses Phantasiebild Maja vor Augen, und dagegen musst du erst einmal ankommen. Das alles hier muss sehr demütigend für dich sein, aber wenn dir wirklich etwas an Melanie liegt, dann darfst du jetzt nicht so einfach aufgeben.« Andrea legte ihre Hand auf Maries Schulter. »Außerdem, wenn ich dich erinnern darf, bist du nicht mit deinem eigenen Auto hier. Ich habe dich zwar hergefahren, und auch wenn ich nicht die Absicht habe, dich heimzubringen, so werde ich es dennoch nicht zulassen, dass du mit dem Bus oder einem Taxi fährst.«
    Marie blickte verzweifelt zu Melanie, die gerade die Speisekarte studierte.
    »Was soll ich denn deiner Meinung nach noch tun? Sie bemerkt mich noch nicht mal. Jedes Mal, wenn ich versuche mit ihr zu sprechen, verrenkt sie sich den Hals nach Maja.« Marie sprach den Namen Maja so verächtlich aus, wie sie nur konnte.
    »Ja, ich weiß«, entgegnete Andrea. »Maja ist das große Problem. Aber du solltest mir einfach vertrauen, okay? Komm wieder mit zurück, und dann werden wir dem Schicksal ein klein wenig auf die Sprünge helfen.«
    Unschlüssig ließ Marie ihren Blick zwischen Andrea und Melanie hin und her wandern. »Okay«, sagte sie schließlich leise und ging mit Andrea zurück an ihren Tisch.
    »Marie kann noch gar nicht gehen«, klärte Andrea die verwirrt dreinblickende Melanie auf. »Ich habe sie nämlich auf dem Weg hierher abgeholt und ihr versprochen, sie auch wieder heimzufahren. Zum Glück konnte ich sie überreden, noch ein wenig zu bleiben. Wäre doch schade, wenn wir unseren netten Abend schon abbrechen müssten, nicht wahr?«
    Marie lächelte schüchtern in Melanies Richtung, aber diese hatte einen gelangweilten Blick aufgesetzt, der deutlich machte, dass es ihr ziemlich egal war, ob Marie und Andrea nun hier waren oder nicht. Andrea hätte sie am liebsten gepackt und geschüttelt, ihr diese Besessenheit auf Maja ausgetrieben. Sah sie denn nicht, dass diese

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