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Traeume aus der Ferne

Traeume aus der Ferne

Titel: Traeume aus der Ferne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Liebert
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bezaubernde Frau neben ihr bis über beide Ohren in sie verliebt war?
    Es war wohl Zeit für den zweiten Schritt.
    Irgendwie hatte es Marie tatsächlich geschafft, ein paar Worte mit Melanie zu wechseln, ohne dass diese sich dabei ständig nach Maja umsah.
    Andrea nutzte diese Chance und kramte in ihrer Handtasche nach einem Taschentuch. Dabei ließ sie ihren Blick wie zufällig auf ihr Handy fallen.
    »Oh«, entfuhr es ihr.
    Obwohl nichts auf dem Display zu sehen war, sagte sie zu den beiden Frauen, dass sie eine Nachricht auf der Mailbox hätte und diese eben abhören wollte. Sie drückte ein paar Tasten und hielt sich dann das Handy ans Ohr. Hoffentlich durchschaute Melanie ihr Spiel nicht.
    »Ach du gütiger Gott«, sagte Andrea schließlich. »Das war meine Mutter. Sie war total aufgelöst. Ich muss sofort zu ihr. Seid mir bitte nicht böse, wir holen diesen Abend nach, einverstanden?«
    Während sie sprach, kramte sie hektisch in ihrer Tasche, um ihren verzweifelten Eindruck noch zu verstärken. Dann stand sie auf, umarmte die verdutzte Melanie kurz und blinzelte dabei verschwörerisch in Maries Richtung.
    »Oh nein, das hätte ich beinahe vergessen. Melanie, sei bitte so lieb und bring Marie nach Hause. Ich verlasse mich auf dich. Wir telefonieren morgen, in Ordnung? Macht’s gut, ihr zwei!« Und dann war sie auch schon verschwunden.
    Anfangs hatte Marie Andreas Schauspiel tatsächlich abgenommen, doch spätestens, seitdem sie ihr zugeblinzelt hatte, wusste sie, dass das alles geplant war. Nun war sie also mit Melanie allein. Und nicht genug damit, Melanie würde sie auch noch nach Hause bringen.
    Aber sie wollte nicht, dass Melanie nett zu ihr war, weil sie dazu gezwungen wurde. Melanie hatte offensichtlich kein Interesse an Marie. Und trotz aller Kupplungsversuche von Andrea würde dieser Abend als Katastrophe in Maries Tagebuch erscheinen.
    Obwohl sie den Gedanken, mit Melanie allein im Wagen zu sitzen, durchaus reizvoll fand, hatte sie doch auch Angst davor. Melanies Kühle und Gleichgültigkeit trafen sie tiefer, als sie es sich selbst eingestehen wollte. Deshalb war es wohl das beste, den Abend jetzt zu beenden.
    »Hör zu, Melanie, es ist doch schon recht spät. Ich glaube, ich sollte mich lieber auf den Weg machen.« Alles in ihr sträubte sich dagegen, sich von Melanie zu verabschieden. Aber sie war sicher, dass es besser so war.
    »Wenn du gehen möchtest, fahre ich dich gern nach Hause«, entgegnete Melanie freundlich. Sie lächelte dabei sogar leicht, und Maries Knie wurden so weich, dass sie froh war, noch zu sitzen. »Du hast Andrea ja gehört. Sie hat mich gebeten, dich heimzubringen, und das werde ich selbstverständlich auch tun.«
    Marie konnte sich kaum von Melanies Augen lösen. Sie wollte etwas sagen, doch ihr Hals war plötzlich so trocken, dass sie keinen Ton mehr herausbrachte. Dankbar blickte sie auf den letzten Rest Bier in ihrem Glas und ölte damit ihre Kehle. Nun fühlte sie sich wieder stark genug zu sprechen, solange sie nicht in Melanies Augen sah. »Aber ich wohne am anderen Ende der Stadt. Das ist ein langer Weg, ich möchte dir keine Umstände bereiten.«
    »Ist schon in Ordnung«, lächelte Melanie sie wieder an.
    Und für einen Moment dachte Marie wirklich, sie hätte Maja inzwischen vergessen. Doch nachdem sie gezahlt hatten und zum Wagen liefen, bemerkte sie, dass Melanie nach Maja Ausschau hielt.
    Seufzend ließ sie sich neben Melanie in den Beifahrersitz gleiten.
    Melanie warf ihr einen amüsierten Blick zu. Sie konnte ja nicht wissen, dass dieser Seufzer ihr galt. Dabei schien sie Marie zum ersten Mal wirklich zu sehen . Wieso waren ihr diese braunen, warmen Augen bisher noch nicht aufgefallen? Ihre kurzen dunklen Haare schienen zwar völlig unkoordiniert in alle Richtungen zu stehen, aber sie sahen doch wie ein gewolltes Kunstwerk aus.
    Melanie ließ ihren Blick über Maries Brüste schweifen. Gerade als sie sich vorstellte, wie sie sich wohl anfühlen würden, spürte sie Maries Blick.
    Mit hochrotem Kopf startete sie den Wagen. »Entschuldige«, flüsterte sie noch schnell und stellte dann das Radio an.
    Marie fragte sich, ob sie sich dieses Funkeln in Melanies Augen nur einbildete oder ob da plötzlich wirklich so etwas wie Interesse war. Aber woher sollte das so plötzlich gekommen sein? Sie war völlig in Gedanken versunken, als sie unvermutet Melanies Hand auf ihrem Oberschenkel spürte. Sie wagte es kaum noch zu atmen und benötigte all ihren Mut, um ihren

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