Traeume doch einfach weiter
gesammelten werke in die villa auf der fifth avenue mitnahm, in der sie seit neuestem
arbeitet, ihre neue chefin scheint eine ganz große filmliebhaberin zu sein,
vielleicht legt unsere freundin es aber auch nur darauf an, den nächsten job zu
verlieren, indem sie ihren kleinen Schützlingen ein paar morbide filme zeigt.
so, jetzt ist aber schluss mit den Sichtungen, eigentlich
hab ich für so was
keine zeit, ich muss jetzt nämlich dringend in diesen geilen laden mit
vintage-klamotten auf der elizabeth street. normalerweise stehe ich ja nicht so auf secondhand - die Sachen riechen immer so streng nach toten menschen aber ich dachte, es wäre ganz lustig, sich für eine hollywoodsause im alten Stil ein biss chen im alten stil zu kleiden, oops, ich hab schon viel zu viel gesagt!
ihr wisst genau,
dass ihr mich liebt
gossip
girl
happy end a la hollywood
Die Bar auf der
Dachterrasse des Oceana Hotels glich einem Tollhaus. Natürlich tummelte sich
das Jungvolk dort an jedem beliebigen Sommerabend in Massen, aber da sich im
Moment auch noch zwei echte Filmstars dort aufhielten (okay, ein Filmstar und
ein künftiger Star), herrschte Chaos pur.
Bar und Pool
lagen unter freiem Himmel, und der Lärmpegel war so hoch, dass sich das Lokal
eher zum Sichten und Gesichtet werden eignete als zum Sprechen und Gehört werden.
Serena war ein bisschen enttäuscht gewesen, als Thaddeus ihr vorgeschlagen
hatte, sich dort zu treffen. Nachdem die Last der Dreharbeiten endlich von ihr
gefallen war, hätte sie sich gern mal in Ruhe mit ihm unterhalten, um ihn
nicht nur als Kollegen, sondern auch als Mensch kennenzulernen. Sie hatte das
Gerücht gehört, er wolle die Stadt gleich nach der morgigen Party verlassen -
es blieb ihnen also nicht mehr viel Zeit. Vielleicht würden sie sich heute
endlich näherkommen, ohne laufende Kamera.
Tja, von den
anderen Gerüchten, die über ihn kursierten, hatte sie anscheinend nichts
mitgekriegt.
»Was möchtest du
trinken?«, rief Thaddeus ihr zu, als die Bedienung kam, um ihre Bestellungen
aufzunehmen. Sie saßen im angeblichen VIP-Bereich, der sich allerdings durch
nichts vom Rest der Bar unterschied, abgesehen davon, dass man von hier aus
den besten Blick auf den Hudson hatte. Wenigstens hatten sie sich den
richtigen Abend für einen Drink am Fluss ausgesucht. Später würde ein großes
Feuerwerk gezündet werden, weil irgendetwas gefeiert wurde. Die Gay Pride
Parade vielleicht? Oder ein Marathon? Serena konnte sich so etwas nie merken.
»Caipirinha«,
brüllte sie ihm ins Ohr.
Thaddeus gab die
Bestellung an die Bedienung weiter, die ihn völlig verzückt anstarrte und sich
beeilte, die Drinks zu holen, die vermutlich aufs Haus gehen würden. Thaddeus
musste nie für irgendetwas bezahlen. Aber Serena kannte es ja eigentlich auch
nicht anders. Als sie für die Parfümkampagne des berühmten Modedesigners Les
Best fotografiert worden war, hatte er ihr tonnenweise Klamotten geschenkt,
und egal wo sie hinging, es fand sich immer irgendein Verehrer, der sie auf ein
paar Drinks oder ein Abendessen einlud.
Tja, die
Starqualität stand wohl schon in ihren Sternen.
Thaddeus
trommelte im Takt zu den Scissor Sisters, deren neuester Hit aus den geschickt
versteckten Boxen schallte, mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Er sah
auf den Hudson hinaus und lächelte.
»Ein
wunderschöner Abend«, sagte er.
»Total«, stimmte
Serena ihm zu. Sie saß ziemlich eingequetscht zwischen ihm und der
Balkonbrüstung. »Ich bin so froh, dass wir was trinken gehen können, ohne uns
Sorgen machen zu müssen, ob wir morgen auch unseren Text können oder ob Ken
wieder einen Wutanfall bekommt.«
»Das kannst du
laut sagen.« Thaddeus zündete sich eine
Zigarette an,
nahm einen Zug und reichte sie an Serena weiter.
Der Filter war
etwas feucht - aber schließlich hatte sie Thaddeus schon vor der Kamera
geküsst, das bisschen Spucke störte sie nicht. Kurz darauf kam die Bedienung
mit ihren Drinks und Thaddeus schob Serena ihr Glas hin. »Lass uns anstoßen«,
sagte er und prostete ihr mit seinem Pink Cosmo zu.
Pink Cosmo?
»Au ja.« Serena
stieß ihr Glas klirrend gegen seins. »Ich trinke auf einen unglaublichen Film.«
»Auf eine
unglaubliche Partnerin«, korrigierte Thaddeus sie mit hochgezogener
Augenbraue. »Und ein unglaubliches Debüt.«
Er legte den Arm
auf die Rückenlehne der Bank, zog Serena etwas näher an sich und ließ die linke
Hand auf ihrer Schulter liegen. »Hey, ich glaub, das
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