Traeume im Mondschein
verabschiedete sie sich eilig, während er die Haustür abschloss, und ging auf die Treppe zu. „Danke für …“
„Möchtest du noch einen Kognak?“
Paige schüttelte den Kopf. „Nein, danke. Ich mache lieber Schluss für heute.“
Quinn nickte. „Ich begleite dich nach oben.“
Sie wollte schon ablehnen, aber ein Unterton in seiner Stimme warnte sie davor. Dicht hinter ihr stieg er die Stufen empor. Ihr Puls begann wie wild zu rasen, als sie daran dachte, dass er die Bewegungen ihrer Hüften und ihrer Beine beobachtete. Oben angekommen, eilte sie auf die geschlossene Tür ihres Zimmers zu.
„Gute Nacht“, sagte sie noch einmal und drehte sich zu ihm um.
„Paige.“ Seine Stimme war rau vor Leidenschaft. „Oh, Paige …“
Sie blickte ihn an, und die Zeit schien stehenzubleiben. Sie sah das Feuer in seinen dunklen Augen. Die Funken zwischen ihnen sprühten und elektrisierten die Luft, und plötzlich verstand sie alles.
Quinn wollte sie. Und sie wollte ihn. Die vergangenen Wochen hatten nur ein Ziel gehabt: sie endlich zueinander zu führen. Er hatte es nur vor ihr begriffen. Deshalb war er früher nach Hause gekommen, und das war auch der Grund für die Spannung zwischen ihnen.
Verwirrt wandte sie sich ab. Er kam langsam auf sie zu und schlang seine Arme um ihre Taille. Als er ihren Namen flüsterte, konnte sie das Verlangen in seiner Stimme hören.
Paige spürte Quinns muskulösen, kräftigen Körper an ihrem. Sie schloss die Augen und lehnte ihren Kopf an seine Brust. Seine Hitze umgab sie, sein Duft raubte ihr die Sinne. Dann begann er, hauchzarte Küsse auf ihrem Haar zu verteilen. Paige fühlte, wie ein Schauer sie durchfuhr. Den nächsten Schritt musste sie gehen. Sie musste einfach nur den Kopf heben, ihm ihre Lippen anbieten …
Du wirst einen Mann brauchen – und ich werde zur Stelle sein.
Die hässlichen Worte drängten sich in ihr Bewusstsein.
Ich werde dich lieben, bis du mich anflehst, aufzuhören. Und dann werde ich endlich frei von dir sein.
Mit einem Mal war ihr, als umklammere eine eiskalte Hand ihr Herz. „Es ist spät, Quinn“, flüsterte sie erstickt. „Und ich bin müde.
„Julia …“
Sie schloss die Augen und war froh, dass er ihr Gesicht nicht sehen konnte. „Bitte“, wisperte sie.
Einen kurzen Moment lang verstärkte er seine Umarmung, dann ließ er die Hände fallen. „Ja, natürlich“, entgegnete er knapp. Einen Augenblick später stand sie alleine auf dem Flur.
Am nächsten Morgen war er schon gegangen, als sie zum Frühstück herunterkam. Das war das erste Mal seit Langem, dass sie den Tag nicht gemeinsam begannen, und Paige war überrascht, wie leer das Haus ohne Quinn wirkte. Am späten Vormittag klingelte das Telefon. Sie strahlte, als sie seine Stimme hörte.
„Ich habe dich heute vermisst“, entfuhr es ihr, bevor sie es verhindern konnte.
Es herrschte Stille. „Ich habe Norah gesagt, sie soll dich schlafen lassen“, erklärte er nach einer Weile. „Du sagtest gestern, du seist müde.“
Paige schluckte schwer. „Quinn, wegen letzter Nacht …“
„Vergiss es. Ich möchte über heute Abend sprechen. Ein Kunde ist in der Stadt, und seine Frau möchte unbedingt auf ein Konzert in die Royal Albert Hall.“
„Soll ich Eintrittskarten besorgen?“
Er seufzte. „Sie bestehen auf Gesellschaft, Paige. Ich habe versucht, es ihnen auszureden, aber … Würde es dir sehr viel ausmachen, wenn wir sie begleiten? Der Typ ist eine Nervensäge, aber er wird einen Großauftrag erteilen …“
„Das macht mir gar nichts aus“, entgegnete sie sofort. „Wir treffen uns dort, ja?“
Seine Stimme nahm einen sanfteren Klang an. „Danke, Paige. Bis nachher.“
Für diesen Abend kleidete sie sich mit besonderer Sorgfalt. Das Taxi parkte direkt vor der Royal Albert Hall, und als sie ausstieg, hielt sie erwartungsvoll Ausschau nach Quinn. Er wird es doch nicht vergessen haben, dachte sie mit einem ratlosen Blick über die Menge.
Plötzlich schrak sie auf. Ein Arm glitt um ihre Taille, und als sie herumfuhr, lächelte Quinn auf sie herab.
„Hallo“, begrüßte sie ihn lachend. „Ich habe dich gar nicht gesehen. Ich muss geträumt haben.“
Er grinste. „Das ist eine Untertreibung. Du hast ausgesehen, als wärst du eine Million Lichtjahre entfernt. Woran hast du gedacht?“
An die letzte Nacht und daran, dass ich so dumm war, dich fortzuschicken .
„Ich habe mich gefragt, ob du wohl noch auftauchst“, neckte sie ihn lächelnd. „Was wird dein
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