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Träume jenseits des Meeres: Roman

Träume jenseits des Meeres: Roman

Titel: Träume jenseits des Meeres: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley
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halten, und strahlte vor Freude über seine Rolle beim Zustandekommen dieser Feier. Er verkündete, sie seien ein hübsches Paar und er glaube fest daran, dass sie ihre gemeinsame Zukunft erfolgreich meistern würden.
    Nach einem ausgezeichneten Tee schmiegte Susan sich in Ezras Umarmung, als sie sich auf dem Rasen vor dem Haus versammelten und zusahen, wie die Neuvermählten sich zur Abreise bereit machten. Aus ihrem kleinen Bruder war schließlich doch noch etwas geworden, und er stand kurz davor, sich auf ein nie gekanntes Abenteuer einzulassen. Sie beschloss, noch am selben Abend einen langen Brief an ihre Mutter zu schreiben, damit sie an der Freude teilhatte und erfuhr, dass ihr jüngster Sohn sich von seinen früheren Gewohnheiten abgewandt hatte.
    Die Freilassungsurkunden sorgfältig in ihren dürftigen Habseligkeiten verstaut, kletterten Nell, Billy und Jack Quince schließlich auf den überladenen Karren. Da auch Nell Land zugesprochen worden war, hatten sie insgesamt neunzig Morgen, und der Gouverneur hatte ihnen zwei Ziegen, eine Kuh, ein trächtiges Schwein, Hühner und genügend Vorräte gegeben, mit denen sie ein paar Monate auskommen dürften. Hinten auf dem Karren lagen Säcke mit Saatgut neben Rumfässern, um die Sträflinge zu bezahlen, die sie bald beschäftigen würden, und alle Werkzeuge, um ein Haus zu bauen, das Land zu roden und ihre erste Saat auszubringen.
    Billy legte einen Arm um Nell und grinste. »Alles klar zum Aufbruch, Mädel?«
    »Darauf kannst du deinen Arsch verwetten«, entgegnete sie und küsste ihn auf den Hals.
    Er zwinkerte Jack zu und ließ die Peitsche über den Ohren der Pferde knallen. Höchste Zeit, nach Westen aufzubrechen und ein neues Leben zu beginnen.
    »Was für ein herrlicher Tag!«, seufzte Susan, nachdem sich die Staubwolke endlich gelegt hatte und der Karren ihren Blicken entschwunden war. Sie legte Millicent einen Arm um die Taille und drückte sie an sich. »Der Kuchen war köstlich«, sagte sie. »Du bist ein kluges Mädchen.«
    Millicent wurde rot. »Das war doch nichts«, murmelte sie vor sich hin.
    Susan lachte und drückte sie noch einmal. »Mir gegenüber musst du nicht bescheiden sein, Millie. Du bist eine gute Köchin, und du weißt es.«
    »Es war eine schöne Hochzeit, und ich freue mich so für alle.«
    Susan betrachtete das Mädchen liebevoll. Millicent war nach wie vor zu dünn, und ihre Haare hatten sich noch nicht ganz von der drastischen Kürzung erholt, die notwendig gewesen war, um die Läuse loszuwerden, doch ihre Wangen hatten wieder Farbe bekommen, und ihre Gesichtshaut wurde reiner. »Du gehörst jetzt zur Familie«, sagte sie sanft. »Und du nimmst an allem teil, was wir unternehmen.«
    »Wie anrührend!«, fauchte Florence. »Und wann können wir mit dem nächsten Sträfling rechnen, der in unsere Familie aufgenommen wird? Schließlich haben wir ja nun schon drei, da kommt es auf einen mehr oder weniger auch nicht an.«
    Susan drehte sich zu ihrer Tochter um, wütend über deren Unhöflichkeit. »Billy ist mein Bruder«, sagte sie. »Und er hat seine Zeit abgesessen und sich seinen Freispruch verdient – ebenso wie Nell. Du wirst dich entschuldigen, Florence.«
    »Ich denke gar nicht daran«, entgegnete sie. »Und ich glaube kaum, dass wir mit einer Sträflingsmagd darüber reden sollten.« Sie warf Millicent einen giftigen Blick zu.
    Susan ergriff Millicents Hand und hielt sie davon ab, die Flucht zu ergreifen. »Hier gibt es keine Sträflingsmagd, Florence, sondern nur Millie.« Lächelnd versuchte sie, die schlechte Laune ihrer Tochter zu vertreiben. »Komm schon«, schmeichelte sie. »Verdirb uns nicht den Tag. Freu dich einfach für uns.«
    Florence wollte davon nichts hören. »Wie soll ich deiner Meinung nach glücklich sein, wenn du unser Zuhause mit Sträflingen vollstopfst?«
    Susan war entschlossen, sich nicht weiter auf die Diskussion einzulassen. »Millie ist als Mitglied der Familie hier – nicht als Magd – und die Tatsache, dass sie ein Sträfling ist, macht weder mir noch deinem Vater auch nur einen Deut aus.« Mit diesen Worten drehte sie sich um und zog Millicent mit sich über den Rasen zu den Überresten der Hochzeitsfeier, die noch auf den Tischen verstreut lagen.
    »Tut mir leid, Susan. Ich wollte keine Unstimmigkeiten zwischen dir und Florence heraufbeschwören.«
    »Es liegt nicht an dir«, seufzte Susan. »Florence und ich haben schon lange Differenzen, und wenn ich es auch nicht gern zugebe, so gibt es

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