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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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landete auf der Schulter und schrie vor Schmerz auf.
    Eilig begann Jamie, das Seil um Emmas Füße zu wickeln.
    »Ralph, bitte«, setzte Lily an.
    »Ich heiße jetzt Brad«, korrigierte er sie.
    »Was?«
    »Du hast das ›Beth‹ abgelegt«, sagte er. »Ich habe mir ein ›Brad‹ zugelegt.«
    »Das hier betrifft nur dich und mich«, erklärte Lily ihm. »Es gibt keinen Grund, andere mit hineinzuziehen.«
    »Ich hab den Eindruck, sie sind schon mittendrin.«
    »Ralph …«
    »Brad«, verbesserte er sie gereizt. »Pass auf, dass ich es dir
nicht noch einmal sagen muss.« Er trat mit seinen schweren schwarzen Stiefeln gegen ihre Beine.
    »Brad«, flüsterte Lily und kämpfte mit den Tränen. »Bitte, lass sie gehen.«
    »Also wirklich, Lily-Beth. Wie soll ich das machen?« Er bückte sich, um zu überprüfen, ob die beiden Frauen sicher gefesselt waren. »Jamie ist hier, weil sie meine Freundin ist. Setz dich, Jamie-Girl«, befahl er ihr zwinkernd, sie gehorchte prompt und ließ sich wieder auf der Lehne des beige-grünen Sessels nieder. »Und deine Freundin Emma ist hier, weil sie eine alte Schnüfflerin ist, die ihre Nase in Sachen gesteckt hat, die sie nichts angehen, deshalb stimmt es wahrscheinlich, was man sagt: Neugierige Katzen verbrennen sich die Tatzen.«
    »Oh Gott« rief Emma.
    »Tu ihr nichts, Brad. Ich bin diejenige, die du willst.«
    »Das stimmt vermutlich.« Ein paar Sekunden lang schien er ernsthaft darüber nachzudenken. »Aber wie kann ich sie laufen lassen, wo du doch genauso gut weißt wie ich, dass sie schnurstracks zu den Bullen rennen wird.«
    »Nein«, protestierte Emma. »Das tue ich nicht. Ich schwöre es.«
    »Du kannst schwören, so viel du willst, Schätzchen. Ich kann dich nicht laufen lassen.«
    »Bitte, Ralph … Brad«, verbesserte Lily sich sofort, allerdings zu spät, um zu verhindern, dass seine Stiefelspitze ihr Schienbein traf. »Sie hat einen Sohn.«
    »Ja, ich hab ihn heute Morgen gesehen.« Brad hockte sich neben Emma, seine Knie knackten unter den Jeans. »Süßer Junge. Nicht so süß wie Corey, natürlich. Corey ist mein Sohn. Du nennst ihn wahrscheinlich Michael. Das war Lily-Beths Name für ihn. Sie hat darauf bestanden, dass wir ihn nach ihrem Vater benennen. Das war ihr sehr wichtig. Und weil ich ein netter Typ bin, habe ich eingewilligt. Michael Corey Fisher haben wir ihn genannt, obwohl mir Corey persönlich
immer lieber war. Genau wie ich den Namen Beth immer schöner fand. Aber wir waren ohnehin selten einer Meinung, was, Darling?«
    »Bitte«, wimmerte Emma. »Ich weiß nicht, wer Sie sind und wovon Sie reden.«
    »Nicht? Sie hat dir nicht von mir erzählt?«
    Emma schüttelte den Kopf.
    »Nun, das ist aber nicht sehr nett«, sagte Brad. »Niemandem etwas von der Liebe deines Lebens zu erzählen, dem Vater deines Sohnes. Ich bin ein bisschen verletzt.« Er richtete sich wieder auf und begann, auf und ab zu laufen, als wäre er schwer erschüttert.
    Jamie wusste, was er tat. Er spielte mit ihnen, wie eine Katze mit der Maus spielt, bevor sie sie tötet. Sie zu quälen, bereitete ihm beinahe ebenso viel Spaß wie das Morden an sich, begriff sie. Sie sah Lily an und wusste, dass sie genau dasselbe dachte. Wenn sie nur ein bisschen von dem Mut dieser Frau hätte. Wenn sie nur die Kraft hätte, sich zu wehren.
    Aber diese Kraft hatte er ihr geraubt, als er sie vergewaltigt und ihr in der folgenden Nacht Unterwürfigkeit eingebläut hatte. Jetzt war sie nicht mehr so furchtlos, oder? Selbst ohne Stricke war sie so gefesselt wie die beiden Frauen auf dem Boden neben ihr.
    »Und was ist deine Geschichte?«, fragte Brad Emma. »Wir hatten gar keine Gelegenheit, uns länger zu unterhalten, bevor Beth gekommen ist. Wie heißt dein Sohn?«
    »Dylan«, flüsterte Emma.
    »Und Dylans Vater? Was macht er?«
    Emma überlegte den Bruchteil einer Sekunde zu lang. »Er ist Polizist.«
    »Polizist?«, wiederholte Brad mit einem arglistigen Lächeln.
    »Sie sollten besser gehen. Um diese Zeit kommt er jeden Tag auf eine Tasse Kaffee zu Hause vorbei.«

    »Tatsächlich? Nun, in diesem Fall sollte ich mich besser damit beeilen, dir die Kehle aufzuschlitzen.« Brad sank auf die Knie, packte ein paar Strähnen von Emmas Haaren, während sie lauthals zu schreien begann. Jamie schloss die Augen und vergrub ihr Gesicht in den Händen. »Halt’s Maul«, fuhr er Emma an. »Und lüg mich nicht an. Ich hasse es, wenn Frauen lügen. Obwohl ich mittlerweile daran gewöhnt sein sollte.«
    »Ich

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