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Traeume Suess, Mein Maedchen

Titel: Traeume Suess, Mein Maedchen Kostenlos Bücher Online Lesen
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lüge nicht«, wimmerte Emma.
    »Denkst du, ich bin blöd oder was? Ist es das? Hast du vergessen, dass ich das Haus durchsucht habe, als ich gekommen bin? Ich war oben, Emma-Girl. Ich habe deine Kleiderschränke gesehen. Ich weiß, dass hier kein Mann wohnt. Scheiße, hältst du mich für einen Schwachkopf oder was?«
    »Ich halte Sie nicht für einen Schwachkopf.«
    »Nun, das höre ich gern. Wenn du weiter so nette Sachen sagst, bringe ich dich vielleicht doch nicht um.«
    »Bitte, töten Sie mich nicht«, flehte Emma.
    »Jamie«, brüllte Brad. »Nimm die Hände vom Gesicht.«
    Sofort ließ Jamie die Hände sinken.
    »Siehst du, was für ein braves Mädchen sie ist?«, prahlte Brad, und tiefe Scham erfasste Jamie. »Und jetzt erzählst du mir vielleicht, wer Dylans Vater wirklich ist«, befahl er Emma. »Und lüg mich nicht an, denn das merk ich sofort, und selbst wenn es nur eine klitzekleine harmlose Lüge ist, steche ich dir dieses Messer ins Herz, ohne vorher auch nur mit der Zunge zu schnalzen. Haben wir uns an dem Punkt klar verstanden?«
    Emma nickte, obwohl sie den Kopf mit seiner Hand in ihrem Haar kaum bewegen konnte. »Ich lüge bestimmt nicht«, versprach sie zum zweiten Mal.
    Jamie sah, wie Lily sich beinahe unwillkürlich vorbeugte.
    »Und wo ist dein Mann?«
    »In San Diego.«

    »Wie lange seid ihr schon geschieden?«
    Emma zögerte.
    »Du willst mich doch nicht schon wieder anlügen, oder?« Brad piekste mit der Spitze des Messers gegen ihre Kehle.
    »Seit fast zwei Jahren«, sagte Emma rasch.
    »Und wie heißt der Typ?«
    »Peter«, antwortete Emma. »Peter Rice.«
    »Und womit bestreitet Peter Rice seinen Lebensunterhalt? Ich weiß nur, dass er kein Bulle ist.«
    »Er verkauft Computer, Software und so was.«
    »Ohne Scheiß.« Brad lachte laut. »Ich hatte auch mal eine Computerfirma. Nicht wahr, Jamie?«
    Jamie starrte zu Boden und sagte nichts.
    »Und was hat dich bewogen, San Diego und Mr. Peter Rice zu verlassen?«
    »Ich hatte keine andere Wahl.«
    »Und wieso nicht?«
    »Weil er mir meinen Sohn wegnehmen wollte.«
    »Das wäre Dylan.«
    Wieder zögerte Emma. »Martin«, flüsterte sie nach einer Pause. »Sein Name ist Martin.«
    Brad lachte. »Also ist es zu fassen? Glaubst du, in der Mad River Road wohnt irgendjemand unter seinem echten Namen?« Er ließ sich neben Jamie zu Boden sinken und lehnte sich an den beige-grünen Sessel. »Komm runter zu mir, Jamie-Girl«, befahl er und zog sie an einem Arm auf den Boden. »Setz dich zu uns. Wir feiern eine Party. Alle verraten uns ihre Geheimnisse.«
    Jamie wusste, dass Brad nicht das geringste Interesse an Emma und ihren Geheimnissen hatte. Sie wusste, dass er nur mit ihnen allen spielte und sein Vergnügen ausdehnte, indem er ihr Leiden verlängerte. Brad würde sie nur so lange leben lassen, wie sie ihn weiter amüsierten. Dann würde er sie eine nach der anderen abschlachten.
    »Du willst also sagen, anstatt dass er dir deinen Sohn
weggenommen hat, hast du ihm seinen Sohn weggenommen«, sagte Brad. »Das erscheint mir aber nicht sehr fair. Sag, Emma, war Peter Rice ein schlechter Vater?«
    Emma schüttelte den Kopf. »Er war ein guter Vater«, gab sie zu. »Darum ging es nicht.«
    »Nicht? Worum ging es denn?«
    »Es ging darum, dass ich dachte, dass mein Sohn es bei mir besser haben würde.«
    »Waren die Gerichte auch dieser Meinung?«
    »Nein. Sie waren auf Peters Seite.«
    »Sie haben ihm das Sorgerecht zugesprochen? Das ist doch recht ungewöhnlich, oder nicht? Dass ein Gericht dem Vater das Sorgerecht zuspricht? Warum hat man das getan?«
    Emma schloss die Augen. Als sie sie Sekunden später wieder öffnete, schimmerten Tränen darin.
    »Sag jetzt die Wahrheit, Emma. Warst du eine ungeeignete Mutter?«
    »Ich bin eine sehr gute Mutter«, beharrte Emma und sah Lily Bestätigung heischend an. »Aber ich habe Dinge getan, auf die ich nicht stolz bin …«
    »Was denn?«
    »Bitte …«
    »Nun werd nicht plötzlich schüchtern«, warnte Brad sie. »Es fängt gerade an, interessant zu werden. Was für Dinge?« Brad ließ Emmas Haare los, und ihr Kopf sackte geschlagen auf die Brust.
    »Ich habe gestohlen und gelogen.«
    »Na so was. Du bist also eine Diebin und Lügnerin, ja?«
    »Ja«, erklärte Emma deutlich. »Ich bin eine Lügnerin.« Sie wandte sich an Lily. »Ich habe dich angelogen. Über meine Vergangenheit. Über meinen Exmann …«
    »Du schuldest mir keine Erklärung.«
    »Doch das tue ich. Ich schulde dir eine Erklärung. Und

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