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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Ecke anfangen, wenn ich du wäre. Falls du es vermurkst.«
    »Ich werde überhaupt nichts vermurksen«, brummte er. Doch nachdem er sich neben sie hingekniet hatte, fing er tatsächlich in einer Ecke an. Er kippte etwas von der Flüssigkeit auf den Lappen und entfernte mit langsamen, kreisenden Bewegungen die letzten Buchstaben der Signatur.
    »Bye-bye, Billingsly«, murmelte Dora.
    »Vergiss ihn, Conroy.« Er feuchtete den Lappen nochmals an, entfernte dann die Grundierung. »Da ist was drunter.«
    »Komm, du machst Witze.« Aufregung war in ihrer Stimme, als sie sich näher zu ihm beugte. »Was ist das? Ich kann nicht richtig sehen.« Sie sah ihn über die Schulter an und handelte sich damit einen Rippenstoß ein. »Verdammt, Skimmerhorn, ich will doch bloß mal gucken.«
    »Bleib mir von der Pelle.« Seine Muskeln verspannten sich, als er behutsam immer mehr von der Grundierung abrubbelte. »Geld«, murmelte er. »Verdammter Hurensohn.«
    »Was?« Dora, die nicht gewillt war, sich so einfach abwimmeln zu lassen, drückte sich so nahe an Jed heran, bis sie die Ecke des Bildes deutlich sehen konnte. »Monet.« Sie wisperte den Namen, als befände sie sich in einer Kirche. »Claude Monet. Heiliger Bimbam, ich habe einen Monet für ganze zweiundfünfzig Dollar und fünfundsiebzig Cent erstanden!«
    »Irrtum. Ich habe einen Monet erstanden«, rief Jed ihr ins Gedächtnis »Für ganze achtzig Dollar.«
    »Kinder.« Brent legte seine Hände auf Jeds und Doras Rücken. »Ich bin zwar kein großer Kunstexperte, aber selbst ich weiß, wer dieser Bursche ist. Ich glaube nicht, dass irgendjemand einen Monet mit diesem abstrakten Geschmiere überpinseln würde.«
    »Es sei denn, er will ihn unkenntlich machen, weil er ihn schmuggeln will«, schloss Jed.
    »Genau. Ich werde mir mal den Computer vorknöpfen und nachsehen, ob es in den letzten Monaten irgendwelche Kunstdiebstähle gegeben hat, bei denen ein Monet verschwunden ist.«
    »Das Bild könnte auch aus einer privaten Sammlung stammen.« Ehrfürchtig hielt Dora ihren Zeigefinger über die Signatur, ohne sie zu berühren. »Lass es damit gut sein, Jed. Du machst sonst noch was kaputt.«
    Sie hatte Recht. Jed zügelte seinen Übereifer und legte den Lappen aus der Hand. »Ich kenne eine Restauratorin, die Erfahrung mit Ölgemälden hat. Sie wäre bestimmt in der Lage, diesen Monet wieder sichtbar zu machen, und sie würde Stillschweigen bewahren.«
    »Die alte Freundin?«, erkundigte sich Dora.
    »Sie ist nicht alt.« Ganz unbewusst strich er Dora übers Haar und ließ seine Hand dann auf ihrem Nacken liegen, während er sich an Brent wandte.
    »Du wirst das Goldman melden müssen.«
    »Ja, das ist der nächste Schritt.«
    Jed betrachtete angelegentlich die Signatur auf dem blassgrünen Hintergrund. »Ich sollte dich eigentlich nicht darum bitten, aber ich tu’s trotzdem.«
    »Wie viel Zeit brauchst du?«, erkundigte sich Brent, indem er Jeds Frage zuvorkam.
    »Genügend, um mir dieses Auktionshaus in Virginia anzusehen und eine Spur zu finden«, erwiderte Jed mit ruhiger Stimme.
    Brent nickte und nahm seinen Mantel. »Ich habe vorerst genug mit Nachforschungen über DiCarlo zu tun. Die Kollegen in New York haben mich wissen lassen, dass man ihn seit ein paar Tagen nicht mehr in der Nähe seiner Wohnung gesehen hat. Neben DiCarlo und meiner Pflicht, für die Sicherheit von Frauen und Kindern in Philadelphia zu sorgen, könnte ich ohne weiteres gewisse Kleinigkeiten vorübergehend vergessen. Aber du könntest mir einen Gefallen tun, indem du herausfindest, welcher Zusammenhang zwischen einem Porzellanhund und einem abstrakten Gemälde bestehen könnte.«
    »Das werde ich.«
    »Und pass auf dich auf. Bis bald, Dora.«
    »Tschüs, Brent.« Dora blieb noch einen Moment auf dem Boden hocken. »Wie weit würde er wohl seinen Kopf für dich in die Schlinge stecken?«
    »Weit genug.«
    »Dann sollten wir besser zusehen, dass wir seinen Hals retten.«
    »Wir?« Er nahm ihre Hand, als Dora aufstand. »Ich kann mich nicht erinnern, irgendetwas von wir gesagt zu haben.«
    »Dann hast du ein schlechtes Gedächtnis. Warum rufst du nicht deine Freundin, die Malerin, an und buchst uns einen Flug nach Virginia? Ich habe in zehn Minuten gepackt.«
    »Keine Frau auf Gottes Erdboden kann in zehn Minuten Koffer packen.«
    »Skimmerhorn«, erklärte sie ihm über die Schulter hinweg, bereits auf dem Weg ins Schlafzimmer. »Ich bin quasi auf der Walz geboren. Kein Mensch kann schneller packen

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