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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sein, wofür sich ein Mord lohnt, und das ist meistens Geld.«
    »Hör auf, mir in den Nacken zu atmen.« Jed schubste sie mit dem Ellbogen weg.
    »Das ist immer noch mein Kunstwerk«, erinnerte sie ihn. »Ich habe es ehrlich erworben.«
    »Nichts«, murmelte Jed, nachdem er die Abdeckung entfernt hatte. »Keine Geheimfächer.«
    Dora funkelte ihn wütend an. »Hätte aber sein können.«
    »Richtig.« Ohne sie weiter zu beachten, klopfte er mit der Hand auf die Rückseite der Leinwand.
    »Merkwürdig. Die Rückseite der Leinwand sieht ziemlich alt aus«, meinte Dora und schob sich an Jed vorbei, um besser sehen zu können. »Andererseits ist es vorstellbar, dass Billingsly auf eine alte Leinwand malte, um sich das Geld für eine neue zu sparen.«
    »Hmm. Und manchmal werden alte Gemälde übermalt, um sie durch den Zoll zu schmuggeln.«
    »Glaubst du, dahinter verbirgt sich ein alter Meister?« Dora schüttelte amüsiert den Kopf. »Hah, wer von uns baut jetzt Luftschlösser?«
    Jed schenkte ihr nicht mehr Beachtung als einer Fliege an der Wand. »Wir müssen diese abstrakte Schicht abwaschen und sehen, was darunter zum Vorschein kommt.«
    »Immer hübsch langsam, Skimmerhorn. Ich habe für das Bild gutes Geld bezahlt und bin eigentlich nicht gewillt, es mir von irgendwelchen Cops auf der Suche nach alten Meistern verhunzen zu lassen.«
    »Wie viel?« Ungeduld und aufkeimender Ärger kämpften miteinander, als er sich zu ihr umdrehte.
    Zufrieden, dass er so schnell begriffen hatte, verschränkte sie die Arme vor der Brust. »Zweiundfünfzig Dollar und fünfundsiebzig Cent.«
    Knurrend zog er seine Brieftasche hervor und zählte die Scheine ab.
    Dora klemmte sich bei der Geldübergabe vorsichtshalber die Zunge zwischen die Zähne. Nur ihre Gefühle für Jed hielten sie davon ab, den Betrag nachzuzählen. »Zuzüglich Unkosten«, säuselte sie affektiert, »und einem angemessenen Profit. Sagen wir achtzig, und wir sind quitt.«
    »Du meine Güte.« Er knallte ihr noch ein paar Banknoten auf die ausgestreckte Handfläche. »Du bist vielleicht habgierig.«
    »Geschäftstüchtig«, korrigierte sie ihn und gab ihm einen Kuss, um den Handel abzuschließen. »Im Lager habe ich bestimmt irgendein Werkzeug, mit dem es gehen könnte. Bin gleich wieder zurück.« Dora ließ das Geld in ihrer Tasche verschwinden und lief nach unten.
    »Die hat wirklich bei dir abkassiert.« Voller Bewunderung
lehnte Brent sich in seinem Stuhl zurück. »Und hat siebenundzwanzig Dollar und ein paar Zerquetschte Gewinn gemacht. Ich dachte erst, sie macht Spaß.«
    »Ich bezweifle, dass Dora je Scherze macht, wenn es um Geld geht.« Jed zündete sich eine Zigarette an und studierte das Gemälde so eindringlich, als könnte er durch die roten und blauen Farbklekse hindurchsehen. »Sie mag ja ein weiches Herz haben, doch ihr Verstand arbeitet wie der eines Börsenspekulanten.«
    »Heh!« Dora trat mit dem Fuß gegen die Wohnungstür. »Macht mal auf. Hab’ alle Hände voll.« Als Jed die Tür öffnete, kam sie beladen mit einem alten Vorhang, einer Glasflasche und diversen Lappen hereingestürmt. »Wisst ihr, es wäre vielleicht besser, wenn wir einen Spezialisten hinzuzögen. Der könnte das Bild röntgen oder so was.«
    »Im Augenblick behalten wir die Sache lieber noch für uns.« Er ließ die Lappen auf den Boden fallen und griff nach der Flasche. »Was ist da drin?«
    »Ein Lösungsmittel, das ich benutze, wenn sich ein wildgewordener Heimwerker an alten Erbstücken zu schaffen gemacht hat.« Sie kniete sich auf den Boden, um den Teppich zurückzurollen. »Wir müssen sehr vorsichtig zu Werke gehen. Hilf mir mal.«
    Brent war bereits neben ihr und beantwortete grinsend den Blick, mit dem Jed ihn durchbohrte, nachdem er gemerkt hatte, wohin die Augen seines Freundes abgeirrt waren. Er bückte sich und breitete den alten Vorhang auf dem Boden aus.
    »Vertrau mir, ich hab’ das schon öfter gemacht«, erklärte sie. »Irgendwelche Banausen haben einmal eine wunderschöne alte Anrichte angepinselt, damit sie farblich besser zu der übrigen Esszimmereinrichtung passte. Es hat eine Ewigkeit gedauert, sie wieder in ihren alten Zustand zu versetzen, aber es hat sich gelohnt.« Sie hockte sich auf die Fersen und pustete sich die Haare aus der Stirn. »Soll ich es mal versuchen?«
    »Ich habe das Bild bezahlt«, erinnerte Jed sie. »Es gehört jetzt mir.«
    »Wollte dir ja nur meine Hilfe anbieten.« Sie hielt ihm einen Lappen hin. »Ich würde in einer

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