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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht darüber gesprochen. Das geht sie nichts an.«
    »Mary Pat und ich, wir beide haben eine Wette abgeschlossen. Sie sagt, dass ich mir noch vor Ablauf des Schuljahres einen Frack ausleihen werde, um einen ordentlichen Trauzeugen für dich abzugeben. Ich tippe eher auf die Osterferien. Weißt du, wir haben uns angewöhnt, nach dem Schulkalender zu rechnen.«
    Das panikartige Flattern, das sich plötzlich in Jeds Magengrube breit machte, brachte ihn einigermaßen aus dem Gleichgewicht. »Du bist total auf dem falschen Dampfer.«
    »Komm, Captain, du bist doch verrückt nach ihr. Vor zehn Minuten noch hast du tagträumend hier gesessen und Löcher in die Luft gestarrt. Und wenn sie nicht die Hauptdarstellerin dieser Träume gewesen ist, dann gehe ich sofort zu Goldman und knutsche ihn ab.«
    »Du bist neuerdings erschreckend freizügig mit deinen Liebesbezeugungen. Unterlass das bitte.«
    Brent kannte diesen Ton – Jed wollte Distanz. »Einverstanden, aber dafür gehst du mit mir ins Chart House zum Abendessen. Ich würde zu gerne erfahren, was du und der Commissioner ausgehandelt habt. Und ganz gleich, ob du offiziell nach Los Angeles fährst oder nicht, ich kann dir dort auf jeden Fall ein paar Männer zur Unterstützung bereitstellen.«
    »Darüber unterhalten wir uns morgen.«
    »Und, Captain«, setzte Brent hinzu, bevor Jed die Tür erreicht hatte, »tu mir den Gefallen und verkauf dich nicht zu billig, okay? Ich kann dir eine Liste machen, was wir hier dringend benötigen.«
    Brent grinste und setzte sich an seinen Schreibtisch, in Gedanken formulierte er bereits die passenden Worte, mit denen er Goldman die Neuigkeit beibringen würde.
     
    Es war beinahe Mitternacht, als Dora endlich den Versuch aufgab einzuschlafen. Sie stand deshalb auf und zog ihren Morgenmantel an. Ein ganz normaler Fall von Schlaflosigkeit, beruhigte sie sich, der nichts damit zu tun hatte, dass Jed noch nicht heimgekommen war und auch nicht angerufen hatte. Es musste wirklich schlimm um sie stehen, gestand sie sich ein, wenn sie anfing, sich selbst zu belügen.
    Sie stellte die Stereoanlage an, aber da Bonnie Raitts schwermütiger Blues nur allzu gut zu ihrer Stimmung passte, drehte sie die Musik gleich wieder ab. Sie ging in die Küche, um heißes Wasser aufzusetzen.
    Wie hatte sie es nur so vermasseln können?, fragte sie sich und überlegte dabei lustlos, ob sie Kamillen- oder Zitronentee trinken sollte. Hatte sie denn nicht gewusst, dass jeder Mann sofort das Weite sucht, wenn er diese drei schicksalhaften Worte hört? Nein, hatte sie nicht. Wütend warf sie einen Teebeutel in die Tasse. Sie hatte es nicht gewusst, weil sie sie bisher nicht ausgesprochen hatte. Und jetzt, mitten in der Show, hatte sie nicht auf ihr Stichwort
warten können, sondern ihn wie eine Dampfwalze mit ihrem Text überfahren.
    Nun, zurücknehmen ließen sich die Worte nicht mehr. Und es grämte sie zutiefst, dass sie und Jed nach verschiedenen Drehbüchern spielten.
    Er hatte diese Worte nicht leise wiederholt oder sie glücklich in die Arme gerissen. Er hatte sich seit diesem fatalen Augenblick vor sechsunddreißig Stunden systematisch und ganz bewusst zurückgezogen, Zentimeter für Zentimeter. Und sie musste befürchten, dass er sich noch weiter zurückziehen würde, bis er ganz aus ihrem Sichtfeld verschwunden war.
    Nun, dagegen konnte sie nichts machen. Sie goss heißes Wasser in die Tasse und suchte nach Keksen, solange der Tee zog. Sie konnte ihn nicht zwingen, sich von ihr zeigen zu lassen, wie schön es sein konnte, Liebe zu geben und zu nehmen. Sie konnte nur ihr Versprechen halten und ihn zukünftig nicht mehr mit ihren Liebeserklärungen konfrontieren. So weh das auch tat.
    Und sie besaß noch einen Funken Stolz – Bonnie Raitt hatte Unrecht, dachte sie. Liebe und Stolz passen zueinander. Sie würde sich zusammenreißen und ihr Leben weiterleben  – mit ihm, hoffte sie. Falls nötig, auch ohne ihn. Und damit fing sie am besten gleich an. Sie beschloss nach unten zu gehen, um sich zu beschäftigen.
    Mit ihrer Teetasse bewaffnet, marschierte sie zur Tür und erinnerte sich im letzten Moment daran, die Schlüssel mitzunehmen und hinter sich abzuschließen. Sie hasste die Vorstellung, in ihren eigenen vier Wänden nicht sicher zu sein, und knipste auf dem Weg in den Laden sämtliche Lichter an.
    Als sie dann in ihrem kleinen Büro saß, machte sie sich an die langweilige Aufgabe, die Ordner wieder neu zu sortieren, die DiCarlo durcheinander

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