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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nicht gefällt.« Sie rannte hinter ihm die Treppe hinauf.
    »Du verschweigst mir etwas.« Sie legte eine Hand auf seinen Arm, als er seine Tür aufschloss. »Bitte, sag es mir. Es hat etwas mit DiCarlo zu tun, stimmt’s? Mit dem Gemälde und der ganzen unseligen Geschichte.«
    Es war viel mehr als das. Und weniger. Er fragte sich, ob es feige war, wenn er ihr nur einen Teil der Wahrheit sagte.
    »Ich fliege nach L.A., um mich mit DiCarlos Boss zu unterhalten.«
    »Winesap?« Sie dachte scharf nach und runzelte dabei die Stirn. »Das ist der, an den die Sendung eigentlich gehen sollte, nicht wahr?«
    »Der Top-Mann ist ein gewisser Finley, Edmund G. Finley«, erklärte Jed. »Ich fange bei ihm an.«
    »Und du glaubst, dass er – Finley – diese Sendung erwartet hat, dass er den Schmuggel arrangiert hat?«
    »Genau.« Er schenkte ihnen beiden Whisky ein. »Genau das glaube ich.«
    »Was weißt du über ihn?«
    »Genug, um ein Flugticket nach L.A. zu kaufen.« Er reichte ihr ein Glas und gab ihr eine kurze Zusammenfassung dessen, was er in Erfahrung gebracht hatte.
    »Import-Export«, überlegte sie laut, nachdem er seinen Bericht beendet hatte. »Dann ist er höchstwahrscheinlich ein Sammler. Das sind sie fast alle. Möglich, dass er keine Ahnung von DiCarlos Machenschaften hatte – immerhin ist es eine große Firma, wie du sagst. Aber wenn doch …«
    Jed bemerkte das Blitzen in ihren Augen und unterdrückte
ein Stöhnen. »Hör auf zu denken, Conroy. Du kannst gefährlich werden, wenn du denkst.«
    »Ich denke aber trotzdem.« Sie hob das Glas und trank es mit einem Schluck aus. »Und ich denke, dass du nicht der geeignete Gesprächspartner für Finley bist.« Sie streckte ihm das Glas hin, damit er ihr nachschenkte. »Sondern ich.«

24. Kapitel
    »Du spinnst doch total.«
    »Das ist eine absolut kluge und vernünftige Aussage.« Da Jed keine Anstalten machte, ihrer stummen Aufforderung nachzukommen, schenkte Dora sich selbst noch einen Whisky ein. »Und wenn du dein männliches Ego mal für eine Minute zum Schweigen bringst, wirst du auch einsehen, weshalb.«
    »Das hat nichts mit meinem Ego zu tun.« Es hatte sehr wohl etwas damit zu tun, und diese Erkenntnis traf Jed wie ein Schlag ins Gesicht. »Es hat mit gesundem Menschenverstand zu tun. Du bist überhaupt nicht in der Lage, mit einer derartigen Situation umzugehen.«
    »Ganz im Gegenteil.« Sie erwärmte sich zusehends für diese Idee und begann, rastlos im Zimmer umherzugehen, ließ den Whisky in ihrem Glas kreisen und genoss bereits im Geiste die Rolle, die sie zu spielen gedachte. »Ich bin absolut in der Lage dazu. Ich war immerhin das Opfer seines Handlangers. Ich, die Ahnungslose, kann an Finleys Mitgefühl appellieren, falls er nichts weiß. Und da ich auch eine begeisterte Kunstsammlerin bin, kann ich mit seinem Verständnis rechnen, falls er unschuldig ist. Kurz gesagt, Skimmerhorn«, sie ging um ihn herum und prostete ihm zu, »diese Rolle ist mir quasi auf den Leib geschnitten.«
    »Verdammt, Conroy, das hier ist kein Theater.«
    »Im wesentlichen schon. Wann gedenkst du endlich ein paar Möbel hier aufzustellen?« In Ermangelung eines Stuhls setzte sie sich auf den Tisch. »Wie sah denn dein Plan aus, Captain? Wolltest du mit gezogenem Revolver in sein Büro stürmen?«
    »Mach dich doch nicht lächerlich.«
    »Das habe ich auch keineswegs vor. Du würdest ihn, so stelle ich mir die Szene vor, um ein Gespräch bitten, ihm
die Geschichte vortragen und ihn dann wahrscheinlich um Mithilfe bitten, diesen DiCarlo ausfindig zu machen.«
    Sie wartete auf seine Reaktion, die aber ausblieb. Unbekümmert spann sie daher ihren Faden weiter. »Während des Gesprächs wirst du herauszufinden versuchen, ob er etwas zu verbergen hat und welcher Methode er sich dabei bedient.«
    »Du hörst dich wie ein geschwätziger Anwalt an«, murmelte er. »Ich hasse Anwälte.«
    »Das ist typisches Cop-Gerede. Ich habe ein paar sehr gute Freunde, die Anwälte sind – und mein Vater war exzellent als Clarence Darrow. Also, lass uns mal sehen.« Sie schlug die Beine übereinander; der Morgenmantel klaffte über ihren langen, schlanken Schenkeln auseinander. »Wie würde ich das spielen?«
    »Du wirst überhaupt nichts spielen, Conroy.« Weil er das Gefühl hatte, dass ihm gerade etwas Wesentliches durch die Finger glitt, sprach er mit lauter Stimme, während er sie am Kinn festhielt. »Einen Teufel wirst du.«
    »Oh, doch«, gab sie ungerührt zurück. »Weil wir

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