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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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gebracht hatte.
    Wie immer wirkten die Ruhe und diese Art von methodischer Arbeit entspannend und ablenkend auf Dora. Es machte ihr Spaß, die richtigen Papiere an den richtigen Platz zu legen, dabei gelegentlich eine Pause zu machen,
um eine Rechnung genauer zu lesen und sich das Verkaufsgespräch noch einmal in Erinnerung zu rufen.
    Ein Briefbeschwerer mit dem Logo der New Yorker Weltausstellung, 40 Dollar. Ein Frisierspiegel mit Holzeinlegearbeiten, 3000 Dollar. Drei alte Reklameschilder für Brasso, Olympic Ale und Players Zigaretten für je 190, 27 und 185 Dollar.
    Jed stand auf der Treppe und beobachtete sie. Er sah, dass sie alle Lichter eingeschaltet hatte, wie ein Kind, das abends allein zu Hause bleiben muss. Dora trug den grünen Morgenrock und dazu dicke knallrosa Socken. Wann immer sie sich zur Seite beugte, um das eine oder andere Papier zu lesen, fiel ihr das Haar über die Wange und verdeckte ihr Gesicht. Und jedes Mal strich sie es mit einer fließenden Bewegung zurück, ehe sie das jeweilige Stück Papier abheftete und nach dem nächsten griff.
    Sein Herzschlag, der sich unwillkürlich beschleunigt hatte, als er sah, dass die Tür zum Lager offen stand, beruhigte sich wieder. Er spürte das Verlangen, das ihn jedes Mal überfiel, wenn er in ihre Nähe kam, und es machte ihm immer wieder Spaß, sie zu beobachten.
    Er hatte bereits seine Waffe unter dem Sakko verschwinden lassen, als sie sich umdrehte. Dora, die nur eine dunkle Gestalt auf der Treppe stehen sah, zuckte erschrocken zusammen. Die Papiere flogen durcheinander, während sie einen schrillen Schrei unterdrückte.
    »Was machst du hier?«, rief sie wütend. »Willst du mich zu Tode erschrecken?
    »Nein.« Er kam die restlichen Stufen herunter. »Und was zum Teufel machst du hier, Conroy? Es ist schon weit nach Mitternacht.«
    »Was glaubst du denn, was ich hier mache? Ein Menuett einstudieren?« Beschämt über ihre hysterische Reaktion, beugte sie sich hinunter und sammelte die Papiere ein.
    »Du bist sehr anmutig zusammengezuckt«, sagte er und berührte ihre Hand. »Tut mir Leid, wenn ich dich erschreckt habe. Wahrscheinlich warst du so mit deiner Arbeit beschäftigt, dass du mich nicht gehört hast.«
    »Ist schon gut.«
    »Du solltest schon längst im Bett liegen.« Er nahm ihr Kinn und drehte ihr Gesicht zum Licht. »Du siehst müde aus.«
    »Vielen Dank für das Kompliment.«
    »Und du bist zickig.«
    »Ich bin nicht zickig.« Sie holte beleidigt Luft. »Ich verwahre mich gegen diesen Ausdruck.«
    Nachsichtig strich er ihr das Haar hinters Ohr. Sie hatte sich bemerkenswert schnell gefangen, überlegte er. Aber in ihren Augen hatte er Angst und Misstrauen gesehen, nachdem der erste Schock überwunden war. Er hatte sie bereits verletzt, und war auf dem besten Weg, es wieder zu tun.
    »Komm mit nach oben, Kleine.«
    »Ich bin noch nicht fertig.«.
    Jed runzelte die Stirn. Er hörte einen Anflug von Groll in ihrer Stimme und kam sich plötzlich klein und unglaublich dumm vor.
    »Du bist sauer auf mich.«
    »Nein, bin ich nicht.« Sie streckte den Rücken durch, holte tief Luft und nahm ihren ganzen Mut zusammen, um die Wahrheit zu sagen. »Ich bin nicht sauer auf dich«, wiederholte sie ruhig. »Wenn ich nicht ganz auf der Höhe bin, dann deshalb, weil ich mir überflüssig vorkomme, solange ich den Laden geschlossen halten muss, und hinterhältig, weil ich meine Familie belüge.«
    »Du musst weder das eine noch das andere tun. Es spricht nichts dagegen, dass du morgen deinen Laden wieder aufsperrst, und du wirst dich besser fühlen, wenn du deiner Familie reinen Wein einschenkst.«
    Dora dachte darüber nach. »Ja, ich mache den Laden morgen auf«, entschied sie, »aber meine Familie weihe ich nicht ein. Noch nicht. Es ist meine Sache, wie ich damit fertig werde.«
    Er wollte darüber reden und stellte fest, dass er es nicht konnte. Er wollte ihr auch nichts von dem Gespräch mit dem Commissioner erzählen oder von seinem Entschluss, wieder in den Polizeidienst einzutreten. Noch nicht.
    »Komm mit rauf«, sagte er noch einmal. »Ich werde dir eine Rückenmassage verpassen.«
    »Weshalb?«
    »Weil du verspannt bist«, entgegnete er. »Verdammt, Conroy, warum willst du wissen, weshalb? Leg dich einfach hin und genieße es.«
    Dora kniff argwöhnisch die Augen zusammen und trat einen Schritt zurück. »Du bist so nett zu mir. Warum? Ich weiß, du bereitest mich auf etwas vor, Skimmerhorn. Du planst etwas, von dem du weißt, dass es mir

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