Träume wie Gold: Roman (German Edition)
Und zeigt mehr Bein.«
»Lieber das Geschäftsmäßige.«
Da ihr der leicht grimmige Unterton in seiner Stimme nicht entgangen war, erklärte sie mit einem honigsüßen Lächeln: »Definitiv das Rote.«
»Mach dich darauf gefasst, dass er dich wahrscheinlich sowieso nicht sieht.«
»Natürlich wird er mich sehen.« Sie runzelte beleidigt die Stirn. »Warum denn nicht?«
»Weil du ihn anrufen und ihm genau das sagen wirst, was ich dir vorgebe.«
»Verstehe.« Sie legte den Kopf auf die Seite und hob fragend eine Augenbraue. »Hast du einen Text für mich ausgearbeitet, Skimmerhorn? Ich bin ein Ass im Auswendiglernen.«
»Tu nur genau das, was ich dir sage.«
Mit sorgenschwerer Miene betrat Winesap Finleys Büro. »Mr. Finley, Sir. Miss Conroy, auf Leitung zwei. Sie möchte mit Ihnen sprechen.«
»Tatsächlich?« Finley schloss die Akte, die er gerade durchgesehen hatte. »Eine höchst interessante Entwicklung.«
Winesap war offensichtlich nervös. »Mr. Finley, als ich sie heute Vormittag am Apparat hatte, zeigte sie sich sehr kooperativ. Und ich habe Sie selbstverständlich mit keinem Wort erwähnt. Ich kann mir nicht vorstellen, was dieser Anruf zu bedeuten hat.«
»Dann finden wir das am besten gleich heraus, meinen Sie nicht? Setzen Sie sich, Abel.« Er nahm den Hörer ab und lehnte sich lächelnd in seinen ledernen Chefsessel zurück. »Miss Conroy? Edmund Finley am Apparat.«
Er lauschte interessiert, wobei sein Lächeln zusehends in die Breite ging und einen raubtierhaften Ausdruck annahm. »Ich fürchte, ich kann Ihnen nicht ganz folgen, Miss Conroy. Sie erkundigen sich nach einem meiner Mitarbeiter
… Anthony DiCarlo? Verstehe. Verstehe.« Er griff nach dem Brieföffner, der vor ihm auf dem Schreibtisch lag, und ließ nachdenklich den Daumen über die messerscharfe Spitze gleiten. »Aber gerne, wenn Sie ein persönliches Gespräch für wichtig halten. Ich kann Ihnen nur nicht versprechen, dass ich Ihnen weiterhelfen kann. Wir haben der Polizei bereits alles mitgeteilt, was wir über Mr. DiCarlos unerklärliches Verschwinden wissen, und das war leider nicht sehr viel … In Ordnung«, setzte er nach einer kleinen Pause hinzu. »Wenn Sie die Angelegenheit nicht am Telefon besprechen möchten, dann bin ich gerne zu einem Treffen bereit … Morgen?« Zärtlich bohrte er die Spitze des Brieföffners in die Conroy-Akte. »Nun, das ist sehr kurzfristig. Es geht doch hoffentlich nicht um Leben und Tod?« Er gab sich keine Mühe, ein leises Kichern zu unterdrücken. »Ich werde sehen, ob ich etwas arrangieren kann. Wenn Sie sich bitte einen Augenblick gedulden wollen. Ich verbinde Sie mit meinem Sekretär. Er wird einen Termin mit Ihnen vereinbaren. Fein, bis morgen dann. Ich freue mich.«
Mit einer gezierten Handbewegung drückte er eine Taste auf seinem Apparat. »Geben Sie ihr einen Termin für vier Uhr.«
»Sie haben bereits einen Termin um halb vier.«
»Vier Uhr«, wiederholte Finley und hielt ihm den Hörer entgegen.
»Jawohl, Sir.« Winesap nahm ihn in seine schweißnasse Hand und stellte die Verbindung her. »Miss Conroy? Abel Winesap, Mr. Finleys Sekretär. Sie möchten einen Termin für morgen vereinbaren? Ich kann Ihnen nur einen um vier Uhr anbieten. Ja? Haben Sie die Adresse? Fein. Wir erwarten Sie dann morgen um vier.«
»Ausgezeichnet.« Finley nickte Winesap anerkennend zu, als dieser den Hörer auflegte. »Ganz ausgezeichnet, Abel.« Er schlug wieder Doras Akte auf und betrachtete wohlgefällig ihr Dossier. »Ich freue mich ganz besonders auf dieses Treffen. Sagen Sie alle Termine für morgen Nachmittag ab. Ich möchte nicht gestört werden, wenn Miss
Conroy kommt. Sie wird sich meiner ungeteilten Aufmerksamkeit erfreuen.«
»Morgen, vier Uhr«, teilte Dora Jed mit. »Er klang erstaunt, aber hilfsbereit, freundlich, jedoch zurückhaltend.«
»Und du klangst leicht hysterisch, aber kontrolliert.« Wider Willen doch sehr beeindruckt, gab er ihr einen Kuss. »Nicht übel, Conroy. Wirklich, nicht übel.«
»Da ist noch was.« Obwohl es sie danach verlangte, griff sie nicht nach seiner Hand. Sonst hätte er nämlich gemerkt, dass ihre eiskalt war. »Ich glaube, ich habe gerade mit Mr. Petroy gesprochen.«
»Finley?«
»Nein.« Sie zwang sich zu einem Lächeln. »Winesap, sein Sekretär.«
25. Kapitel
Dora war höchst beeindruckt, als das Taxi vor dem Beverly Hills Hotel vorfuhr. »Donnerwetter, Skimmerhorn, du überraschst mich. Ich glaube, das wird mich für die Nacht
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