Träume wie Gold: Roman (German Edition)
entschädigen, die du nicht mit mir im Plaza in New York verbracht hast.«
»Das Zimmer ist auf deinen Namen reserviert.« Jed beobachtete Dora, wie sie dem Portier graziös die Hand reichte. Es war die Geste einer Dame, die es gewohnt war, sich aus Limousinen helfen zu lassen. »Du wirst es auf deine Kreditkarte nehmen müssen.«
Der Blick, den sie ihm daraufhin über die Schulter zuwarf, war vernichtend. »Deine Großzügigkeit beschämt mich.«
»Willst du es an die große Glocke hängen, dass du in Begleitung hier absteigst?«, fragte er sie, als sie durch die Schwingtür in die Lobby segelte. »In Begleitung eines Cops?«
»Du hast das ›Ex‹ vergessen.«
»Ja, habe ich«, raunte er und wartete, bis Dora eingecheckt hatte. Die feudale Lobby des Hotels schien ihm nicht der passende Ort für die Erklärung zu sein, dass das ›Ex‹ bereits Vergangenheit war.
Diskret suchte Doras Blick die Halle nach vorbeischlendernden Hollywoodstars ab, während sie dem Herrn an der Rezeption ihre Kreditkarte reichte. »Das stelle ich dir in Rechnung, Skimmerhorn.«
»Es war doch deine Idee mitzukommen.«
Das war richtig. »Dann eben die Hälfte.« Sie nahm ihre Karte und zwei Schlüssel in Empfang. Einen davon reichte sie dem wartenden Hotelpagen. »Nicht jeder ist finanziell unabhängig.«
»Und nicht jeder«, entgegnete er, während er seinen Arm um ihre Hüfte legte, »hat für sein Flugticket bezahlt.«
Die Selbstverständlichkeit, mit der er sie in den Lift und zu ihrem Zimmer geleitete, stimmte Dora wieder versöhnlich.
Kaum hatte der Page die Tür hinter ihnen geschlossen, zog sie die Schuhe aus und marschierte zum Fenster, um die Aussicht zu betrachten. Es ging doch nichts über Kalifornien mit seinen grünen Rasenflächen, den imposanten Palmen und den malerischen Villen, stellte sie fest.
»Ich bin mit fünfzehn das letzte Mal in Los Angeles gewesen. Wir wohnten in einem unglaublich miesen Hotel in Burbank, während mein Vater mit Jon Voight einen ebenso miesen kleinen Film drehte. Mit Ruhm haben sich die beiden damals nicht bekleckert.«
Sie streckte sich, bog den Rücken durch und rollte die Schultern. »Ich schätze, ich bin ein Snob. Ein Ostküsten-Snob. Diese Stadt hier ist einfach nicht mein Fall. Wenn ich an L.A. denke, fallen mir sofort überflüssiges Augenlifting und Designer-Joghurt ein, oder umgekehrt, ganz wie du willst. Wer braucht schließlich Joghurt zum Leben?«
Sie drehte sich zu ihm um, und ihr Lächeln bröckelte ein wenig, als Jed sie nur schweigend anstarrte. »Was ist denn?«
»Nichts. Ich schaue dich manchmal einfach gern an, das ist alles.«
»Oh.«
Als er feststellte, dass seine Erklärung ihr schmeichelte und sie gleichzeitig verlegen machte, erwiderte er ihr Lächeln. »Du bist in Ordnung, Conroy, selbst mit deinem spitzen Kinn.«
»Mein Kinn ist nicht spitz«, gab sie zurück und rieb liebevoll daran herum. »Es hat einen sehr delikaten Schnitt. Weißt du, wir hätten lieber eine Suite buchen sollen. Dieses Zimmer ist kaum größer als ein Schrank. Oder vielleicht sollten wir eine Weile rausgehen, etwas essen und uns eine Nase Smog genehmigen.«
»Du bist nervös.«
»Quatsch, überhaupt nicht.« Sie warf ihre Tasche aufs Bett und zog den Reißverschluss auf.
»Klar bist du nervös«, beharrte Jed. »Du redest zu viel, wenn du nervös bist. Eigentlich redest du ständig zu viel, aber wenn du nervös bist, nimmt dein Gequassel andere Qualitäten an. Und du kannst deine Hände nicht still halten.« Er legte liebevoll nachsichtig seine Hand auf die ihre.
»Offenbar kennst du mich schon in- und auswendig. Und das ist das Ende jeder Beziehung.«
»Du hast allen Grund, nervös zu sein. Es würde mich beunruhigen, wenn du es nicht wärest.«
»Ich will aber nicht, dass du dir Sorgen um mich machst.« Und da es ihr ernst damit war, zwang sie sich dazu, ihre Hand locker in der seinen liegen zu lassen. »Ich bin schon in Ordnung. Ich leide nur unter dem typischen Premierenfieber, das ist alles.«
»Du weißt, dass du das nicht tun musst. Ich kann diese Verabredung für dich übernehmen.«
»Ich lasse mir doch nicht von einem Laien die Schau stehlen.« Sie holte tief Luft und atmete sie in zwei langen Zügen aus. »Ich bin okay. Warte nur, bis du die Kritiken liest.«
Da es ihr offensichtlich gut tat, spielte er ihr Spiel mit. »Was hast du denn früher immer vor der Premiere gemacht?«
Nachdenklich ließ sie sich auf der Bettkante nieder. »Hm, im Zimmer auf und ab
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