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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ermordet, ist geradezu abscheulich. Miss Conroy – Isadora.« Er griff wieder nach ihrer Hand, verständnisvoll wie ein Vater, der sein Kind tröstet, das aus einem schlechten Traum erwacht ist. »Sind Sie absolut sicher, dass es Anthony DiCarlo gewesen ist?«
    »Ich habe sein Gesicht gesehen«, erklärte sie noch einmal nachdrücklich. »Von der Polizei erfuhr ich, dass er vorbestraft ist. Nicht wegen Delikten wie … wie diesen, und dass er sich auch die letzten Jahre nichts mehr hat zu Schulden kommen lassen, aber …«
    »Ich wusste, dass er früher einmal gewisse Schwierigkeiten hatte.« Seufzend lehnte Finley sich zurück. »Doch ich war damals der Meinung, ich sollte ihm eine Chance geben, sich zu beweisen. Ich hätte niemals gedacht … Wie es scheint, habe ich mich in ihm getäuscht, schwer getäuscht. Wie kann ich Ihnen nur helfen?«
    »Ich weiß nicht.« Doras Hände zerknüllten abwesend das Taschentuch. »Ich bin in der Hoffnung gekommen,
dass Sie möglicherweise eine Idee haben könnten, wo die Polizei suchen sollte. Falls er zu Ihnen Kontakt aufnehmen …«
    »Meine liebe Miss Conroy, wenn er sich bei mir melden sollte, werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um die Polizei auf seine Spur zu führen. Vielleicht weiß ja seine Familie etwas über seinen Verbleib.«
    Sie trocknete sich die Tränen ab und schüttelte, jetzt etwas gefasster, den Kopf. »Die Polizei hat seine Familie bereits befragt, glaube ich. Eigentlich hatte ich vor, seine Mutter aufzusuchen, aber ich konnte es nicht. Ich konnte mich dem nicht aussetzen.«
    »Ich werde ein paar Telefonate führen, werde alles tun, was Ihnen irgendwie helfen kann.«
    »Vielen Dank.« Sie ließ einen schwachen Seufzer hören und versuchte dann ein ebenso schwaches Lächeln. »Es geht mir besser, wenn ich etwas unternehme. Das Schlimmste ist das Warten, nicht zu wissen, wo er ist oder was er vorhat. Ich habe Angst, mich abends schlafen zu legen. Wenn er noch einmal kommt …« Sie schüttelte sich, und diesmal war es nicht gespielt. »Ich weiß nicht, was ich dann tun würde.«
    »Sie haben keinen Grund zu der Annahme, dass er noch einmal zurückkommt. Sind Sie sicher, dass er Ihnen keinen Hinweis gegeben hat, weshalb er ausgerechnet in Ihren Laden eingebrochen ist?«
    »Nicht den geringsten. Das ist ja das Schreckliche daran. Einfach so zufällig zum Opfer zu werden. Und Mrs. Lyle. Er hat ihre Haushälterin erschossen und sie lebensgefährlich verletzt, und das alles wegen einer lächerlichen Porzellanfigur.« Ihre noch immer feuchten Augen blickten ihn offen und vertrauensvoll an. »Deshalb begeht man doch keinen Mord, oder?«
    »Ich wünschte, ich könnte Ihnen darauf eine Antwort geben.« Finley stieß einen Seufzer aus, der direkt aus seinem Herzen zu kommen schien. »Vielleicht hat er, wie Sie schon sagten, tatsächlich den Verstand verloren. Aber ich setze größtes Vertrauen in die Polizei. Und ich glaube, Ihnen
versichern zu können, dass Sie von DiCarlo nichts mehr zu befürchten haben.«
    »Ich versuche, mich daran festzuhalten. Sie waren sehr freundlich, Mr. Finley.«
    »Edmund.«
    »Edmund.« Sie schenkte ihm ein tapferes Lächeln. »Es hat mir bereits sehr geholfen, mit Ihnen darüber zu sprechen. Darf ich Sie bitten, mich anzurufen, falls Sie irgendetwas in Erfahrung bringen? Die Polizei hält sich mit Informationen nämlich sehr bedeckt.«
    »Ich verstehe. Selbstverständlich werde ich mit Ihnen in Kontakt bleiben. Wir haben einen exzellenten Sicherheitsdienst an der Hand. Ich werde ihn auf DiCarlo ansetzen. Wenn es irgendeine Spur von ihm gibt, wird er sie finden.«
    »Ja.« Sie schloss die Augen und ließ erleichtert die Schultern sinken. »Ich wusste, es war richtig, zu Ihnen zu kommen. Vielen Dank.« Als sie sich erhob, nahm er ihre beiden Hände.
    »Ich danke Ihnen vielmals, dass Sie mir so geduldig zugehört haben.«
    »Ich bedauere nur, dass ich im Augenblick nicht mehr für Sie tun kann. Aber Sie würden mir eine große Freude machen, wenn ich Sie heute zum Abendessen einladen dürfte.«
    »Heute Abend?« In ihrem Kopf herrschte plötzlich ratlose Leere.
    »Die Vorstellung, Sie allein in dieser Stadt zu wissen, und dazu noch nervlich so belastet, behagt mir überhaupt nicht. Ich fühle mich für Sie verantwortlich. DiCarlo ist immerhin mein Angestellter. Oder war es«, korrigierte er sich mit einem dünnen Lächeln.
    »Das ist sehr liebenswürdig.«
    »Dann machen Sie mir die Freude. Erleichtern Sie mir ein wenig mein

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