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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nahm noch einen Zug von der Zigarette. Der Rauch und der Brandy zeigten ihre Wirkung. Sie fühlte sich angenehm entspannt. »Und was machen Sie so den ganzen Tag?«
    »Nicht viel.«
    »Ich könnte Sie beschäftigen.«
    Er sah sie etwas skeptisch an. »Tatsächlich?«
    »Ehrliche Arbeit, Skimmerhorn. Vorausgesetzt, Sie haben geschickte Hände.«
    »Geschickt genug, wie man mir sagte.« Er nahm ihren Reißverschluss, der beinahe ganz offen stand und zog ihn nach einem Moment des Zögerns zu. Dora zuckte zusammen, blinzelte verdutzt.
    »Ah… danke. Was ich damit sagen wollte, war, ich brauche ein paar neue Regale für mein Lager. Außerdem gibt es hier im Haus immer das eine oder andere zu reparieren.«
    »Das Treppengeländer draußen ist zum Beispiel der pure Hohn.«
    »Oh.« Ihre Lippen verzogen sich zu einem Flunsch, als ob er sie gerade persönlich beleidigt hätte. »Können Sie es reparieren?«
    »Denke schon.«
    »Wir können es mit der Miete verrechnen, oder ich bezahle Sie stundenweise.«
    »Ich werde darüber nachdenken.« Im Augenblick dachte er daran, wie gerne er sie anfassen, mit der Fingerspitze sachte die Linie ihres Halses nachziehen würde. Er wusste nicht weshalb, aber er wollte es gern; nur um festzustellen, ob sich der Pulsschlag am Ansatz dieses langen, schlanken Halses dann beschleunigen würde.
    Wütend über seine Anwandlungen, stellte Jed sein leeres Glas ab, ging an ihr vorbei und nahm den Mülleimer in die Hand. »Ich trage ihn zurück in die Küche.«
    »Danke.« Dora musste plötzlich schlucken. Was gar nicht so leicht war, denn sie hatte auf einmal einen Kloß im Hals. Die Art und Weise, wie dieser Mann sie ansah, verwirrte sie.
    Blödsinn, wiegelte sie ab. Sie hatte nur einen langen und sehr anstrengenden Tag hinter sich. Dora folgte ihm in die Küche.
    »Wirklich, vielen Dank noch mal«, sagte sie. »Wenn Sie nicht reingekommen wären, wäre ich bestimmt noch eine Stunde durch die Wohnung getobt und hätte wie eine Furie um mich geschlagen.«
    »Nichts zu danken. Es hat mir gefallen, wie Sie ihn niedergemacht haben.«
    Sie lächelte. »Warum?«
    »Sein Anzug war nicht nach meinem Geschmack.« Er blieb in der Tür stehen und sah sie an. »Nadelstreifen kann ich nicht ausstehen.«
    »Danke, das werde ich mir merken.« Sie lächelte und sah zu dem Mistelzweig über der Tür.
    »Hübsch«, meinte Jed, der ihrem Blick gefolgt war. Und da er beschlossen hatte, als Mann kein Risiko mehr einzugehen, wandte er sich zum Gehen.
    »Heh.« Belustigt über die Situation und die Art, wie er darauf reagierte, hielt sie ihn am Arm fest. »Pech«, meinte sie verschmitzt. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen flüchtigen Kuss auf den Mund. »Es bringt Pech, wenn man das nicht tut. Und das möchte ich nicht riskieren.«
    Er reagierte instinktiv auf dieselbe Weise, wie er auf einen Pistolenschuss oder ein Messer im Rücken reagiert hätte. Sein Denken setzte erst hinterher ein. Er nahm ihr Kinn zwischen zwei Finger, denn er wollte, dass sie stillhielt. »Sie riskieren mehr als nur Pech, Isadora.«
    Dann küsste er sie, und es war ein Kuss, der nach Rauch und Brandy schmeckte, der eine unterdrückte Wildheit besaß, die sie ganz schwindlig machte.
    O Gott. O mein Gott, war alles, was sie noch denken konnte. Oder vielleicht hatte sie es auch gestöhnt, ehe sich ihre Lippen willenlos unter den seinen öffneten. Es war ein schneller Kuss, der nur Sekunden dauerte. Doch als er sie freigab, ließ sie sich mit verwundert aufgerissenen Augen auf die Fersen zurücksinken.
    Jed starrte sie einen Augenblick wortlos an, verfluchte sich im Stillen und kämpfte gegen den beinahe unwiderstehlichen Drang an, genau das zu tun, was dieser idiotische Buchhalter versucht hatte.
    »An Ihrer Stelle würde ich nicht probieren, mich aus der Wohnung zu treten«, sagte er leise. »Schließ die Tür ab, Conroy.«
    Er ging über den Flur in sein Apartment und machte die Tür hinter sich zu.

5. Kapitel
    »Warum hast du denn so miese Laune?«, erkundigte sich Lea. Sie war ins Lager gekommen, um Dora die frohe Botschaft zu überbringen, dass sie gerade 500 Dollar umgesetzt hatte, und wurde bereits zum dritten Mal an diesem Vormittag mit einem kurzen Knurren abgefertigt.
    »Ich habe keine miese Laune«, fauchte Dora. »Ich bin beschäftigt.« Sie war gerade dabei, ein vierteiliges Speiseservice mit Geißblattdekor zu verpacken. »Warum kaufen die Leute immer erst in den letzten beiden Tagen vor Weihnachten ihre

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