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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Bradshaws Schwester ist, muss sie mehr als nur okay sein.« In einer anderen Dose verschwand ein großes Stück Pastete. »Lea ist eine tolle Frau – selbst am frühen Morgen mit einer Ladung zankender Kinder im Auto. Ihre Eltern sind Schauspieler, wusstest du das? Theater«, fügte sie hinzu, indem sie das letzte Wort ehrfürchtig betonte. »Ihre Mutter habe ich auch kennen gelernt.« Sie rollte viel sagend mit den Augen. »So wie die möchte ich auch aussehen, wenn ich mal älter bin.«
    »Du siehst prima aus, Schatz«, versicherte ihr Brent.
    »Prima, sagt mein lieber Mann.« Kopfschüttelnd drückte Mary Pat den Deckel auf die Dose. »Er sagt nicht etwa hinreißend oder gar sexy.«
    »Dann sag ich es dir.«
    »Danke, Jed. Warum kommst du mit ihr nicht mal zum Essen bei uns vorbei? Oder auf einen Drink?«
    »Ich zahle meine Miete an sie, ansonsten habe ich nichts mit ihr zu tun.«
    »Na, immerhin hast du einen Bösewicht für sie gejagt«, argumentierte Mary Pat.
    »Das war selbstverständlich. So, jetzt muss ich geben.« Er nahm ihr die Plastikdosen ab. »Vielen Dank für das tolle Essen.«
    Den Arm um Brents Hüfte gelegt, winkte Mary Pat Jeds Wagen nach. »Ich glaube, ich werde demnächst mal in diesem Laden vorbeischauen.«
    »Du meinst herumschnüffeln, hab’ ich Recht?«
    »Wenn es sein muss.« Sie lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
    »Muss mir doch mal seine hinreißende, allein stehende Vermieterin ansehen, die so überaus sexy sein soll.«
    »Das wird ihm gar nicht recht sein.«
    »Werden wir ja sehen. Er braucht dringend eine Frau an seiner Seite.«
    »Was er braucht, ist seine Arbeit im Revier.«
    »Was hältst du davon, wenn wir uns zusammentun?« Sie drehte sich um und wartete auf seinen Kuss. »Gegen uns beide hat er keine Chance.«
     
    Finley verbrachte den Weihnachtsabend in Los Angeles bei Mastente und Wachteleiern. Gesellschaft leistete ihm in seinem riesigen Esszimmer eine aufregende Blondine, grünäugig und gertenschlank. Sie sprach drei Sprachen und besaß ein fundiertes Wissen über Kunst und Literatur. Sie war aber nicht nur bildschön und intelligent, sondern zudem beinahe ebenso reich wie Finley. Sein Ego verlangte diese drei Attribute bei der Auswahl seiner Gesellschaft.
    Während sie an ihrem Champagnerglas nippte, öffnete er die kleine, elegant verpackte Schachtel, die sie mitgebracht hatte.
    »Wie aufmerksam von dir, Liebes.« Er legte den Deckel beiseite und hielt erwartungsvoll inne.
    »Ich weiß doch, wie sehr du schöne Dinge liebst, Edmund.«
    »Das ist in der Tat richtig.« Er schenkte ihr einen warmherzigen Blick, ehe er in das Seidenpapier griff und eine kleine, geschnitzte Elfenbeinfigur heraushob. Liebevoll platzierte er sie auf seiner Handfläche. Ein tiefes, zufriedenes Seufzen stahl sich über seine Lippen.
    »Du hast sie jedes Mal bewundert, wenn du bei mir zu Gast warst, deshalb kam ich auf den Gedanken, sie dir zu Weihnachten zu schenken.« Erfreut über seine Reaktion, legte sie ihre Hand auf seine. »Es erschien mir persönlicher, dir etwas aus meiner Sammlung zu schenken.«
    »Ein exquisites Stück.« Seine Augen glühten, als er die Figur aus der Nähe betrachtete. »Und ein Unikat, wie du sagtest.«
    »Nun, was das betrifft, habe ich mich anscheinend leider getäuscht.« Sie griff nach ihrem Glas und bemerkte daher
das plötzliche Zucken seiner Finger nicht. »Vor einigen Wochen bot sich mir ganz unerwartet die Gelegenheit, die gleiche Figur zu erstehen.« Sie ließ ein entwaffnendes Lachen hören. »Frag mich nicht, wie das möglich war, schließlich stammte sie aus einem Museum.«
    »Dann ist es also kein Unikat.« Seine Freude löste sich wie Rauch in der Luft auf und machte bitterer Enttäuschung Platz. »Wie kamst du auf die Idee, ich könnte mich über etwas Gewöhnliches freuen?«
    Die plötzliche Änderung seines Tonfalls ließ sie überrascht aufblicken. »Aber Edmund, das ändert doch nichts. Es ist ein außergewöhnliches Stück exzellenter Handwerkskunst und unglaublich kostbar.«
    »Der Wert einer Sache ist relativ, meine Liebe.« Während sein kalter Blick unbeweglich auf ihr ruhte, schlossen sich seine Finger um die zierliche Figur. Er drückte fester und fester, bis sie mit einem trockenen Geräusch, das wie ein Schuss klang, zerbrach. Sie schrie empört auf. Auf Finleys Gesicht kehrte das Lächeln zurück. »Scheint kaputt zu sein. Wie schade.«
    Achtlos ließ er die Elfenbeinteile neben seinen Teller fallen und griff nach seinem Weinglas.

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