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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Wenn du mir allerdings das Stück aus deiner Sammlung zum Geschenk machtest, würde ich das über alle Maßen zu schätzen wissen. Das wäre dann ein echtes Unikat.«

8. Kapitel
    Das Letzte, was Jed erwartet hätte, als er am ersten Weihnachtsfeiertag kurz nach neun Uhr morgens an Doras Tür klopfte, war eine Männerstimme, die ihn aufforderte, verdammt nochmal eine Minute zu warten.
    Darauf folgte ein dumpfer Aufschlag und ein Fluch.
    Will, ein geblümtes Laken wie eine Toga um seine klapperdürre Gestalt gewickelt und mit seiner großen Zehe beschäftigt, die er sich an dem Pembroke-Tisch angeschlagen hatte, öffnete mit einem unfreundlichen Gesicht die Tür.
    »Wenn Sie etwas verkaufen wollen«, sagte er, »dann hoffentlich Kaffee.«
    Wo sie die nur alle aufliest? dachte Jed bösartig. Erst diesen nadelgestreiften Buchhalter mit Hormonüberfunktion und jetzt diese halbe Portion, kaum dem College entwachsen.
    »Ist Isadora da?«, erkundigte sich Jed.
    »Klar.« Will erwischte noch einen Zipfel des Lakens, das dabei war, sich selbstständig zu machen, und trat einen Schritt zurück, um Jed eintreten zu lassen. »Wo zum Teufel steckt sie wieder?«, brummelte er. »Dora!« Seine Stimme war nicht gerade leise zu nenen.
    Kräftige Lungen hat der Knabe, stellte Jed anerkennend fest, ehe er die zahlreichen Kissen und Decken auf der Couch entdeckte.
    »Du kommst hier nicht eher rein, bevor ich mir nicht die Haare geföhnt habe.« Dora trat aus dem Bad, in einen Frotteebademantel gehüllt und mit einem elektrischen Haartrockner bewaffnet. »Inzwischen könntest du … oh!« Bei Jeds Anblick blieb sie wie angewurzelt stehen. »Guten Morgen.«
    »Ich muss kurz mit dir reden.«
    »In Ordnung.« Sie kämmte sich mit gespreizten Fingern
das feuchte Haar aus der Stirn. »Hast du dich schon mit meinem Bruder bekannt gemacht?«
    Bruder, dachte Jed und ärgerte sich im gleichen Moment über die Erleichterung, die er verspürte. »Nein.«
    »Der Typ in dem Laken ist Will. Will, der Typ, der dringend eine Rasur braucht, ist Jed von gegenüber.«
    »Der Exbulle, der den Einbrecher vertrieben hat?« Wills verschlafene Augen klärten sich. »Nett, Sie kennen zu lernen. Ich hab’ mal einen Drogenhändler gespielt, in einem Stallone-Film. Haben mich zwar leider schon in der ersten Szene umgelegt, war aber trotzdem eine tolle Erfahrung.«
    »Darauf wette ich.«
    »Hier.« Dora drückte Will den Föhn in die Hand. »Du kannst jetzt doch duschen. Ich mache inzwischen Kaffee, aber für das Frühstück bist du zuständig.«
    »Das ist ein Geschäft.« Das geblümte Laken verschwand im Badezimmer.
    »Meine Mutter war der Meinung, ich brauchte nach dem Einbruch männlichen Beistand«, erklärte Dora. »Und Will war der Einzige, dessen ich habhaft werden konnte. Wir können uns in der Küche unterhalten.«
    Doras Küche hatte die gleiche praktische Einrichtung wie seine, wurde aber offensichtlich mehr genutzt. Sie nahm eine Gebäckdose aus dem Regal und schüttete daraus Kaffeebohnen in eine Handmühle. Dann richtete sie das Wort an ihn.
    »Und, wie war dein Weihnachten?«
    »Nett. Ich habe gegen Mittag einen Spezialisten herbestellt, der dir eine neue, funktionierende Alarmanlage einbaut.«
    Dora hielt mitten in der Bewegung inne. Der Duft nach frisch gemahlenem Kaffee und ihrem Duschgel ließ Jeds Körpersäfte in Wallung geraten. »Wie war das?«
    »Er ist ein Freund von mir. Er weiß, was er tut.«
    »Ein Freund«, wiederholte sie gedehnt und kurbelte weiter an der Kaffeemühle. »Zum einem muss ich gestehen, dass es mich sehr erstaunt, dass du so was überhaupt
besitzt. Zum anderen nehme ich an, du erwartest, dass ich dir für diese Frechheit auch noch auf Knien danke, wie?«
    »Ich lebe schließlich auch in diesem Haus. Und ich schätze es nicht sonderlich, wenn man auf mich schießt.«
    »Meinst du nicht, dass es angebracht gewesen wäre, die Sache wenigstens vorher mit mir zu besprechen?«
    »Du warst ja nicht zu Hause.« Er wartete, bis sie das Kaffeewasser aufgesetzt hatte. »Außerdem brauchst du ein paar anständige Schlösser für deine Türen. Ich kann nachher beim Eisenwarenhändler vorbeifahren und welche besorgen.«
    Mit nachdenklich geschürzten Lippen löffelte Dora das Kaffeepulver in einen Handfilter. »Ich ringe noch mit mir, ob ich amüsiert, verärgert oder beeindruckt sein soll.«
    »Die Schlösser stelle ich dir in Rechnung.«
    Das überzeugte sie. Ihre Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, dem ein kurzes, kehliges

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