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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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nur, weil du doch öfter Dinge umstellst.«
    »Den Foo-Hund?« Dora trommelte mit dem Kugelschreiber auf die Schreibunterlage. »Nein. Ich habe seit Weihnachten nichts mehr umgeräumt. Warum?«
    Terri verzog das Gesicht zu einem entschuldigenden Lächeln. »Ich kann ihn nicht finden. Ich kann ihn einfach nirgends finden.«
    »Wahrscheinlich hat ihn jemand woanders hingestellt. Frag doch mal Lea, ob …«
    »Habe ich schon«, fiel ihr Terri mit schwacher Stimme ins Wort. »Vor ein paar Tagen erst habe ich ihn einem Kunden gezeigt. Und jetzt ist er weg.«
    »Keine Panik.« Dora stand vom Schreibtisch auf. »Lass mich mal nachsehen. Vielleicht habe ich ihn doch an einen anderen Platz gestellt.«
    Aber sie wusste genau, dass dem nicht so war. Ihr Laden mochte vielleicht an eine gemütliche Wohnstube erinnern, wo Trödel und Antiquitäten in trautem Miteinander etwas chaotisch einen Platz gefunden hatten. Doch dieses Durcheinander hatte sehr wohl System, wurde nach einer ganz bestimmten Methode arrangiert – nach Doras Methode.
    Sie kannte ihr Inventar in- und auswendig, bis hin zur kleinsten Seidenpostkarte.
    Lea bediente gerade und warf Dora nur einen schnellen, besorgten Blick zu, ehe sie dem Kunden eine weitere Tabakdose zeigte.
    »Er stand hier in dieser Vitrine«, sagte Terri leise. »Ich habe ihn am Heiligen Abend noch einem Kunden gezeigt, kurz vor Ladenschluss. Und ich weiß hundertprozentig, dass ich ihn gestern noch gesehen habe, als ich die Doulton-Figur verkaufte. Die beiden standen nebeneinander; wenn der Hund nicht mehr da gewesen wäre, hätte ich das bestimmt gemerkt.«
    »Reg dich nicht auf«, sagte Dora und klopfte Terri beruhigend auf die Schulter. »Komm, wir schauen noch einmal gemeinsam.«
    Schon der erste Blick war alarmierend. Dora steuerte auf einen Glücksbringer aus indischem Atlasholz zu. Mit betont leiser Stimme fragte sie: »Terri, hast du heute Vormittag irgendetwas verkauft?«
    »Ein Meissner Tee-Service und ein paar Zigarettenkarten. Lea hat die Mahagoni-Wiege verkauft und ein Paar von diesen Messingleuchtern.«
    »Das war alles?«
    »Ja.« Terris ohnehin schon bleichen Wangen wurden kalkweiß. »Was ist denn? Fehlt sonst noch was?«
    »Das emaillierte Riechfläschchen, das hier stand.« Dora unterdrückte einen Fluch. »Und das Tintenfass, das sich daneben befand.«
    »Das aus Zinn?« Terri drehte sich um und stöhnte auf. »Oh, mein Gott, Dora.«
    Dora schüttelte den Kopf, um weitere Flüche, die ihr auf der Zunge lagen, abzuwehren und ging schnell durch den gesamten Laden, um sich einen Überblick zu verschaffen.
    »Der Chelton-Briefbeschwerer«, murmelte sie wenige Augenblicke später, »der Baccarat-Parfumflakon, der Siegelstempel von Fabergé …« Das mit 5200 Dollar ausgezeichnete Siegel war schwer zu schlucken. »Und die Zigarettendose aus Bakelit.« Die war zwar nur drei Dollar wert, doch der Verlust ärgerte sie genauso wie der des Fabergé-Siegels. »Alles klein genug, um in einer Hosentasche zu verschwinden.«
    »Wir hatten heute Vormittag nicht mehr als acht oder neun Kunden«, begann Terri. »Ich wüsste gar nicht, wie … Ach Dora, ich hätte besser aufpassen müssen.«
    »Es ist nicht deine Schuld.«
    »Aber …«
    »Nein, du kannst nichts dafür.« Obwohl ihr schlecht vor Wut war, legte sie den Arm um Terris Hüfte. »Wir können nicht jeden Kunden, der durch die Tür kommt, für einen möglichen Ladendieb halten. Dann müssten wir überall
diese Sicherheitsspiegel aufhängen und die gesamte Ware in abschließbare Vitrinen stellen. Es ist das erste Mal, dass es uns so hart getroffen hat.«
    »Dora, das Fabergé-Siegel.«
    »Ich weiß. Ich werde es der Versicherung melden. Dafür haben wir ja schließlich eine. Terri, ich möchte, dass du jetzt deine Mittagspause machst.«
    »Ich bringe keinen Bissen herunter.«
    »Dann geh eben ein bisschen spazieren. Kauf dir ein Kleid. Danach fühlst du dich gleich besser.«
    Terri putzte sich die Nase. »Bist du nicht böse?«
    »Böse? Ich bin stinksauer.« Dora kniff die Augen zusammen und fauchte: »Ich hoffe, die kommen demnächst zurück und klauen noch etwas anderes. Dann kann ich ihnen wenigstens jeden ihrer dreckigen Finger einzeln brechen. So, und jetzt lass dir den Wind um die Nase wehen, damit du wieder einen klaren Kopf kriegst.«
    »Okay.« Terri putzte sich noch einmal die Nase und ließ Dora in dem kleinen Nebenraum zurück.
    »Schlimm?«, erkundigte sich Lea, die jetzt im Durchgang auftauchte.
    »Schlimm

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