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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Automatik – dazu zu bringen, ihm zu erzählen, wo sich dieses verfluchte Gemälde befand.
    Erst das Geschäft, dann das Vergnügen. Vielleicht musste er sie hinterher auch gar nicht umbringen.
    Dora schüttelte sich das Haar aus der Stirn und ließ die Schultern kreisen. Es sah fast so aus, als würde sie für ihn posieren, dachte DiCarlo. Das Blut schoss ihm in die Lenden und pochte dort ungeduldig. Mit geschlossenen Augen und dem Anflug eines Lächelns auf dem Gesicht rollte sie vorsichtig den Kopf hin und her. Dann griffen ihre Hände an den Verschluss ihres Büstenhalters.
    Das Klopfen an der Tür ließ Dora erschreckt zusammenzucken. Im Inneren des Schrankes stieß DiCarlo einen wütenden Zischlaut aus.
    »Moment!«, rief sie und schnappte sich den weißen Bademantel vom Fußende des Bettes. Das Klopfen dauerte an. Auf dem Weg ins Wohnzimmer schaltete sie die Lichter ein und blieb dann zögernd vor der Wohnungstür stehen, die Hand bereits auf der Klinke. »Jed?«
    »Mach auf, Conroy.«
    »Du hast mich vielleicht erschreckt«, sagte sie, während sie die Tür öffnete. »Ich war gerade …« Ein Blick in sein Gesicht genügte, um sie verstummen zu lassen. Sie sah nicht zum ersten Mal einen Menschen vor Zorn beben, doch so eine Wut hatte sie noch nie erlebt, und sie schien auf sie gerichtet zu sein. Instinktiv griff sie sich an den Hals und wich dann einen Schritt zurück. »Was ist denn?«
    »Was, zum Teufel, soll das?«
    »Ich … ich war auf dem Weg ins Bett«, sagte sie vorsichtig.
    »Glaubst du vielleicht, dass du als meine Vermieterin das Recht hast, jederzeit mit deinem verdammten Zweitschlüssel in meine Wohnung zu schleichen und in meinen Sachen herumzuschnüffeln?«
    Ihre Hand suchte wieder die Türklinke und hielt sich daran fest. »Ich weiß überhaupt nicht, wovon du sprichst.«
    »Spar dir das Gerede.« Er packte sie am Handgelenk und zerrte sie in den Flur hinaus. »Ich merke genau, wenn jemand meine Wohnung gefilzt hat.«
    »Du tust mir weh!« Ihr Versuch, Härte zu zeigen, scheiterte kläglich. Sie hatte Angst, große Angst, dass er noch viel härter werden konnte.
    »Damit musst du rechnen, wenn du deine Nase in mein Privatleben steckst.« Wütend schob er sie an die gegenüberliegende Wand. Dass sie vor Verblüffung und Schmerz leise aufschrie, heizte seine Wut noch mehr an. »Wonach hast du gesucht?«, wollte er wissen. »Was, zum Kuckuck, hast du geglaubt zu finden?«
    »Lass mich los!« Sie versuchte sich zu befreien, dachte aber vor lauter Angst nicht daran, seine Vorwürfe abzustreiten. »Nimm deine Hände weg von mir.«
    »Du willst in meinen Sachen rumschnüffeln?«
    Der Tiger war aus dem Käfig, das war ihr einziger Gedanke.
    »Du glaubst, nachdem du mich heiß gemacht hast, kannst du dich durch meine Schubladen wühlen, meinen Schrank durchsuchen, und du meinst, dass ich das völlig in Ordnung finde?« Er packte sie und zerrte sie, geritten von irgendeinem Teufel, hinter sich her. »Gut.« Er stieß seine Tür auf und stieß sie in seine Wohnung. »Dann schau dich jetzt um. Schau dich sehr genau um.«
    Ihr Gesicht war kreidebleich, sie atmete schwer. Jed stand zwischen ihr und der Tür und versperrte ihr damit den einzigen Fluchtweg. Und seinem Gesichtsausdruck nach zu schließen, war mit ihm im Augenblick kein vernünftiges Wort zu reden.
    »Du bist ja völlig durchgedreht.«
    Keiner von beiden hörte DiCarlo durch den Flur und aus dem Haus huschen. Sie standen zwei Schritte voneinander entfernt, und Dora war damit beschäftigt, mit zitternden Fingern an ihrem Bademantel herumzuzupfen, der ihr über die Schultern gerutscht war.
    »Hast du etwa geglaubt, ich würde es nicht merken?« Mit einem Satz war er bei ihr, viel zu schnell, als dass sie
hätte ausweichen können. Er packte sie an den Aufschlägen ihres Bademantels und riss daran. Mit einem hässlichen, trockenen Geräusch gaben die Nähte nach. »Ich war vierzehn gottverdammte Jahre lang Polizist. Ich merke so was sofort.«
    »Hör auf!« Sie schubste ihn weg. Tränen der Angst und der Wut schossen ihr in die Augen. »Ich war nicht in deiner Wohnung. Ich habe nichts angerührt.«
    »Lüg mich nicht an!«, schrie er, doch schlichen sich erste Zweifel in seine Wut.
    »Lass mich gehen.« Sie machte sich von ihm los, taumelte rückwärts und stolperte gegen die Tischkante. Ganz langsam, wie ein Opfer, das auf den nächsten Angriff des Tigers wartet, wich sie weiter zurück. »Ich bin nicht in deiner Wohnung gewesen. Bin doch

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