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Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Träume wie Gold: Roman (German Edition)

Titel: Träume wie Gold: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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genug.«
    »Schatz, das tut mir wirklich Leid.«
    »Kein ›Ich hab dir doch gesagt, dass du die Sachen einsperren sollst‹?«
    Lea seufzte. »Ich denke, das beweist, dass ich Recht gehabt habe. Nachdem ich die vergangenen Wochen hier gearbeitet habe, verstehe ich jetzt auch, dass das nicht geht. Es würde die besondere Atmosphäre des Ladens zunichte machen.«
    »Genau.« Niedergeschlagen massierte Dora die Stelle zwischen den Augenbrauen, wo sich pochende Kopfschmerzen ankündigten. »Für zehntausend Möpse kann man eine Menge Atmosphäre kaufen.«
    »Zehntausend?«, wiederholte Lea mit Augen so groß wie Untertassen. »Zehntausend Dollar? Du lieber Himmel, Dora!«
    »Kein Grund zur Aufregung, ich bin versichert. Verdammt
noch mal! Warum schließt du nicht den Laden und gehst zum Mittagessen? Ich werde mich nämlich jetzt ins Hinterzimmer verkriechen und meinen Wutanfall ausleben. Und dazu brauche ich absolute Ruhe.«
    »Ist das dein Ernst? Lea sah, dass die Augen ihrer Schwester Feuer spuckten. »Es ist dein Ernst. Ich schließe ab.«
    »Danke.«

12. Kapitel
    Jed überlegte, ob es sich um eine Art von Selbstbestrafung handelte, dass er jetzt zum ersten Mal seit seinem Abschied wieder das Präsidium aufsuchte. Er hätte sich mit Brent an jedem anderen Ort treffen können.
    Doch Jed suchte das Polizeirevier, wo er acht seiner vierzehn Dienstjahre absolviert hatte auf, weil er wusste, dass er sich noch einmal mit seiner Entscheidung auseinander setzen musste. Nach seinem gestrigen Auftritt war er zu der Überzeugung gelangt, dass er sich etlichen Dingen stellen musste.
    Nichts hatte sich verändert. In den Fluren roch es noch immer nach verschüttetem Kaffee, übernächtigten, verschwitzten Menschen und abgestandenem Rauch sowie dem allgegenwärtigen Desinfektionsmittel, das diese Mischung vervollständigte. Die Wände waren kürzlich frisch gestrichen worden, doch wieder in demselben pflegeleichten Verwaltungsbeige. Und die Geräusche – altvertraut. Klingelnde Telefone, das Klappern der Computertastaturen, hektische Stimmen.
    Die Tatsache, dass er jetzt durch die Gänge schritt, ohne das vertraute Gewicht seiner Dienstwaffe an der Hüfte zu spüren, verstärkte noch seine eigenartige Stimmung. Er fühlte sich irgendwie nackt. Beinahe wäre er wieder rausgegangen, hätten sich die beiden uniformierten Männer auf dem Weg zur Tür nicht plötzlich umgedreht. Sie schienen ihn wieder erkannt zu haben. Der linke der beiden – Snyder, erinnerte sich Jed – nahm automatisch Haltung an.
    »Captain, Sir.«
    Die Jungs wurden auch mit jedem Jahr jünger, stellte Jed fest. Diesem Snyder sprossen gerade mal die ersten ernst zu nehmenden Bartstoppeln. Der einzige Weg führte geradeaus. Jed nickte den beiden zu, als er an ihnen vorbeiging. »Officers.«
    Bei der Anmeldung blieb er stehen und wartete, bis der Sergeant mit dem Kreuz eines Bullen sich umdrehte. »Ryan.« Der Mann mochte ja stark wie ein Stier sein, er hatte dabei aber das Gesicht eines Teddybären. Als er Jed erblickte, strahlte er von einem Ohr zum anderen.
    »Captain. Sie alter Gauner, Sie.« Er ergriff Jeds Hand und drückte kräftig zu. »Freut mich, Sie zu sehen. Wirklich, das freut mich riesig.«
    »Und, wie geht’s, wie steht’s?«
    »Ach, Sie wissen doch. Immer derselbe Trott.« Er beugte sich kameradschaftlich über die Holzbrüstung, die sie trennte. »Lorenzo hat’s letzte Woche bei einem Einbruch in einen Spirituosenladen erwischt.«
    »Davon habe ich gehört. Wie geht’s ihm?«
    »Er suhlt sich in seinem Krankenstand«, meinte Ryan mit einer beschwichtigenden Handbewegung. »Sache war, ein Typ ballert auf ihn los, Lorenzo wischt das Blut auf und spaziert hinaus auf die Straße.«
    »Nachdem er sich die Kugel mit den Zähnen aus der Brust geholt hat.«
    »So ähnlich.« Es wurde nach Ryan gerufen und der brüllte zurück, der andere solle gefälligst einen Moment warten. »Wir vermissen Sie hier, Captain«, sagte Ryan, indem er sich wieder Jed zuwandte. »Goldman ist als Captain ganz okay. Ich meine, er produziert ganze Stapel von Berichten. Aber wenn Sie mich fragen, der Mann ist eine Pfeife.«
    »Sie werden ihn schon hinbiegen.«
    »Kaum, Sir.« Ryan schüttelte den Kopf. »Entweder man hat es oder man hat es nicht. Die Männer wussten, dass sie mit Ihnen offen reden konnten. Wussten, dass sie Sie genauso oft auf der Straße wie hinter Ihrem Schreibtisch antreffen würden. Bei Goldman muss man sich erst von einem Vorgesetzten zum

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