Träume wie Gold: Roman (German Edition)
in der Küche das Licht ausging.
Ihr stockte der Atem, und sie unterdrückte einen erstickten Aufschrei. Ein Zittern lief durch ihren Körper, und Angst überfiel sie. Eine ganze Minute lang stand sie regungslos da und spürte jedem Laut nach. Doch sie hörte nur ihr hämmerndes Herz und ihren flachen Atem. Plötzlich schlug sie sich mit der Hand an die Stirn und lachte erleichtert auf. Selbstverständlich war da nichts. Eine Glühbirne war durchgebrannt, das war alles.
Eine blühende Fantasie konnte mitunter wirklich mörderisch sein, dachte sie. Sie brauchte nur …
Eine Hand presste sich auf ihren Mund, ein Arm schlang sich um ihre Taille. Bevor sie sich wehren konnte, wurde sie rückwärts gegen einen harten Körper gedrückt.
»Du fürchtest dich doch nicht vor der Dunkelheit, nicht wahr, Schätzchen?« DiCarlos Stimme war nur ein heiseres Flüstern. Er wollte damit ihre Angst noch ein wenig steigern. »Du bleibst jetzt ganz ruhig stehen und machst keinen Mucks. Weißt du, was das ist?« Er lockerte seinen Griff so weit, dass er ihr die Pistole unter den Pullover schieben
und damit die Rundungen ihrer Brüste nachfahren konnte. »Das ist ein großer, unfreundlicher Ballermann. Du willst doch nicht, dass ich von ihm Gebrauch mache, oder?«
Sie schüttelte den Kopf, kniff die Augen zusammen, als kaltes Metall ihre Haut streichelte. Ihre Fähigkeit zu denken, nahm zusehends ab.
»Gutes Mädchen. So, ich werde jetzt meine Hand wegnehmen. Aber ein Schrei, und ich bringe dich um.«
Als er die Hand von ihrem Mund nahm, presste Dora die Lippen aufeinander. Sie fragte nicht, was er von ihr wollte, denn sie fürchtete sich vor der Antwort.
»Ich habe dich kürzlich abends beobachtet, im Schlafzimmer, wie du dich ausgezogen hast.« Sein Atem beschleunigte sich, als er seine freie Hand zwischen ihre Schenkel schob. »Du hattest schwarze Unterwäsche an. Mit Spitzen. Genau mein Geschmack.«
Leise stöhnend drehte Dora den Kopf zur Seite, als er begann, sie durch den Stoff ihrer Wollhose hindurch anzugrabschen. Beobachtet. Er hatte sie beobachtet, war alles, woran sie denken konnte.
»Du wirst mir diesen verwegenen Striptease noch einmal vorführen, sobald wir unser kleines Geschäft abgeschlossen haben.«
»Ich … ich habe Geld hier«, presste sie heraus, während sie verzweifelt versuchte, seine Hand auf ihrem Körper zu ignorieren. »Ein paar hundert Dollar in bar. Ich gebe sie Ihnen.«
»Du wirst mir eine ganze Menge geben. Geht dieser hier auch vorne auf?« Er fummelte am Verschluss ihres BHs herum. Dora wimmerte leise. »Oh, ja, so ist’s recht. Welche Farbe hat er?« Als sie nicht antwortete, richtete er die Waffe genau auf ihr Herz. »Antworte gefälligst, wenn ich dir eine Frage stelle!«
»R-rot.«
»Und der Slip? Auch rot?«
Vor Scham stieg ihr die Hitze in die eiskalten Wangen. »Ja, ja, der ist auch rot.«
»Du bist mir ja eine ganz Heiße.« Er lachte und stellte
amüsiert fest, dass ihn ihre mit bebender Stimme gehauchte Bitte, doch damit aufzuhören, unheimlich erregte. Das war ein Bonus, mit dem er nicht gerechnet hatte.
»Wir werden uns ein paar nette Stunden machen, Baby, und niemandem geschieht dabei ein Leid. Vorausgesetzt, du gibst mir, was ich verlange. Sag, dass du mich verstanden hast.«
»Ja.«
»Ja, was?«
»Ich habe verstanden«, murmelte sie mit zitternden Lippen.
»Gut. Sehr gut. Aber zuerst sagst du mir, wo es ist, und dann stürzen wir uns in die Party.«
Tränen standen in ihren Augen, die wie Feuer brannten. Sie dachte daran, wie sie sich am Abend zuvor vor Jed gefürchtet hatte. Doch diese Furcht war lächerlich gewesen, verglichen mit der panischen Angst, die ihr jetzt die Kehle zuschnürte und ihr fast den Verstand raubte.
Und auch diesmal wehrte sie sich nicht, stand einfach nur da, zitternd wie Espenlaub, winselte und wartete darauf, gequält zu werden. Doch dann hob sie entschlossen ihr Kinn. Sie war nicht hilflos –, nein, sie würde kämpfen. Er mochte ja vorhaben, sie zu vergewaltigen, aber leicht machen würde sie es ihm nicht.
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.« Die Schauder, die durch ihren Körper jagten, musste sie ihm nicht extra vorspielen, und wenn sie sich jetzt gegen ihn sinken ließ, konnte sie ihn hoffentlich glauben machen, dass er sie zur Genüge eingeschüchtert hatte. »Bitte, bitte, tun Sie mir nichts. Ich gebe Ihnen alles, was Sie verlangen, aber tun Sie mir nicht weh, bitte.«
»Ich will dir auch nicht wehtun, solange es nicht
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