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Traeume wie Samt

Traeume wie Samt

Titel: Traeume wie Samt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jayne Ann Krentz
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gesagt, die Idee wäre dir durch zwei Kinder gekommen.«
    »Deine Kinder, Harry.«
    »Meine?« Harry war wie vom Donner gerührt. »Ich dachte, der Verrückte von uns beiden wäre ich.«
    »Es waren deine Kinder. Ich habe sie deutlich gesehen. Ein Junge und ein Mädchen. Sie hatten deine Augen.«
    Harry umfaßte ihre Schultern. Seine Augen glühten im Mondlicht. »Willst du mir erzählen, daß du eine Vision oder so etwas Ähnliches hattest?«
    Molly lächelte schwach. »Nun, vielleicht war es einfach nur Wunschdenken.«
    »Wunschdenken?« wiederholte er tonlos.
    »Ich besitze eine sehr gute Vorstellungskraft. Das liegt in der Familie. Zusammen mit dem Hang zur Neugier.«
    »Molly …«
    Sie berührte mit der Fingerspitze seine Lippen. »Ich glaube, es wird Zeit für dich, an eigene Kinder zu denken. Du würdest einen wirklich wunderbaren Vater abgeben. Das Zeug für diese Aufgabe besitzt du.«
    Harry öffnete den Mund, ohne daß ein Wort herauskam. Er schloß ihn wieder. Dann schlang er einen Arm um Mollys Nacken, senkte den Kopf und küßte sie mit brennendem Hunger, bis ihre Beine weich wurden. Ihr Kopf sank an seine Schulter. Sie war verblüfft über das beinahe schmerzhafte Verlangen, das sie in einer heißen Welle durchschoß. Die Empfindung machte sie schwach und atemlos. Gleichzeitig wurde sie von freudiger Erwartung erfüllt. Harry küßte sie wie in der ersten Nacht, und Molly fühlte sich wie eine vom Sturm geschüttelte Blume. Sie begann unter dem heftigen Ansturm zu erzittern, als sie Harrys Stöhnen gewahrte. Sie spürte seine Hände, die sich um ihre Taille schlossen. Der vom Mondlicht erfüllte Raum drehte sich um sie, und ihre Sinne öffneten sich dem Chaos.
    Als nächstes nahm sie wahr, daß sie mit dem Rücken auf dem Bett lag, die Beine gespreizt und das Nachthemd bis zur Taille hochgeschoben. Harry senkte sich auf sie. Überdeutlich spürte Molly ihre eigene Weichheit und das lastende Gewicht von Harrys Körper. Er war erregt und hart. Sie fühlte, wie er sich heftig gegen die Innenseiten ihrer Schenkel preßte, und rang nach Atem, als er für einen Moment von ihrem Mund glitt, um die Höhlung ihrer Kehle zu küssen. Sie kämpfte darum, die Gewalt über ihre völlig entfesselten Sinne zurückzugewinnen. Wilde Empfindungen überschwemmten sie. Verzweifelt versuchte sie, die Eindrücke zu ordnen. Es gab da etwas, das nicht von ihr stammte. Sie spürte einen tiefen, rasenden Hunger. Ein verzweifeltes Sehnen, das anders war als alles, was sie bisher empfunden hatte. Dieses fordernde Verlangen, das zu lange in Fesseln gelegen hatte, drohte sie zu verschlingen. Es erhielt seine Kraft durch die sexuelle Gier, aber sie war nur ein Teil der explosiven Mischung. Harry fuhr mit der Hand über ihren Körper und berührte sie überall. Seine Zähne rieben über ihre Brustspitzen. Seine Gier überwältigte Molly beinahe. Das war kein Sex, dachte sie. Das war – etwas anderes. Mehr.
    Der dunkle Sturm heulte auf und erschuf einen gefährlichen Strudel. Molly wußte, daß sie Gefahr lief, in einen wirbelnden Sog aus ungezügeltem Hunger hineingezogen zu werden.
    Harrys Hunger.
    Die Erkenntnis durchfuhr sie wie ein Schock. In einem grellen Blitz der Gewißheit verstand sie, daß alles, was sie empfand, von Harry ausging. Die Gefühle, die sie erschütterten, das brennende Verlangen, die unerträgliche Einsamkeit, die Verzweiflung, alles kam von ihm. Und es fand seinen Widerhall mit einer Regung in ihr. Instinktiv umklammerte sie Harry in der Gewißheit, daß sie das zehrende Verlangen in ihm befriedigen konnte. Und sie wußte, daß sie Harry brauchte, um den neu entdeckten Hunger in sich selbst zu stillen. »Ich bin da.«
    »Nein.« Abrupt bewegte sich Harry von ihr, als wollte er den Energiefluß zwischen ihnen unterbrechen, und starrte auf Molly herunter. Seine Hände umschlossen ihr Gesicht, während er sie mit gequältem Ausdruck ansah. »Verdammt. Das wollte ich nie tun. Ich hatte geschworen, es nie wieder zu riskieren. Ich kann nicht.«
    Im Vergleich zu dem, was Harry empfinden mußte, war ihre Angst vor dem Geschehen in diesem Augenblick unbedeutend, erkannte Molly plötzlich. Dieses Wissen wirkte seltsam beruhigend. »Es ist alles gut«, flüsterte sie. »Du bist nicht allein.« Mit den Fingerspitzen berührte sie die schweißfeuchte Haut seiner muskulösen Schultern und zog Harry wieder zu sich. Sie barg ihn zwischen ihren Schenkeln und bedeckte sein hartes Alchimistengesicht mit heißen,

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