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Träume(h)r (German Edition)

Träume(h)r (German Edition)

Titel: Träume(h)r (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Moos
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Wirkung.
    »Herr Frodo, wo haben sie denn das hergeholt? Ganz großes Tennis!«, kommentierte Marc, dessen letzter Ball ein kläglicher Versuch war, Oles legendären Schlag zu übertrumpfen.
    Beim Einsammeln der Bälle, war die Dämmerung eingetreten, da es über eine Stunde gedauert hatte, die Bälle wiederzufinden.
    Weit draußen auf dem Feld standen nun die zwei Freunde und Ole hob den letzten Golfball, den er vor fast einer Stunde gen Horizont geschossen hatte, ohne hinzusehen, auf. Er platzierte ihn in seiner linken Hosentasche. Den zweiten und vierten Platz hatte Marc gut bei sich verstaut und den dritten wiederum Ole. Dieses Mal in seiner rechten Hosentasche.
    Als Erstes präsentierte Marc, was als vierter Platz wegfallen würde. Es war sein Vorschlag einen Vespa-Verleih in Rom zu eröffnen.
    »Schade, aber sei es drum!«, sagte er gleichgültig und warf den Ball weg.
    Daraufhin zog Ole die Idee einer Untergrundbewegung, die gegen das Unrecht in der Gesellschaft vorgehen würde, aus seiner rechten Hosentasche. Glück gehabt, dachte Marc. Ole fluchte laut über das leere Feld.
    Als Letztes sollte der Riese hervorbringen, was sich in seiner linken Hosentasche befand. Sobald er nämlich den ersten Platz bekanntgegeben hatte, wäre sofort klar, welcher danach der zweite Platz sein würde.
    Also Showdown. Ole steckte die Hand in seine linke Hosentasche und holte langsam einen Mittelfinger heraus, um ihm Marc zu zeigen.
    »Sehr witzig! Mach jetzt endlich und hör auf mich zu verarschen!«, sagte Marc ungeduldig.
    Die Prozedur wurde im Anschluss wiederholt, aber dieses Mal kam ein weißer Golfball zum Vorschein, worauf die Ziffer zwei in schwarz zu sehen war.
    Marc hatte gewonnen. Er warf als Triumph seine Bierflasche so weit er konnte in Richtung Sonnenuntergang und Ole tat es ihm gleich. Sein Freund war anders als erwartet, nicht verärgert, sondern freute sich mit ihm.
    Es war mittlerweile fast zweiundzwanzig Uhr. Der Himmel über ihnen war wolkenlos und Mutter Natur spendierte ein überaus prachtvolles Farbenspiel. Die zwei ehemaligen Studenten standen nebeneinander und sahen zu wie alles um sie herum erst in bunte Farben gehüllt und danach immer grauer wurde. Ihre rosaroten Brillen wollten die Beiden nie wieder absetzen müssen, denn es war der Beginn ihres neuen, viel lebenswerteren Lebens.

18. Juli 2012
    War das ein Tag!
    Das heutige Datum werde ich ein Leben lang nicht vergessen. Wäre sicher aussagekräftig sich den Tag einzutätowieren. Eine Überlegung wert, aber denk lieber nüchtern darüber nach!!!
    Der Morgen fing eigentlich wie immer an. Kannst du dir ja denken. Die Klausur hast du ohne Probleme gepackt, aber dann kam die Wende. Du hast gesehen, dass Söring sich als absoluter Blender entpuppt hat. Danach hast du einen grandiosen Gastvortrag gehalten. Ach ja, Student bist du auch nicht mehr. Ole übrigens auch nicht.
    Nach eurer Abdankung bist du mit ihm zu dir nach Hause und ihr habt euch ordentlich einen Hinter die Binde gekippt. Frank Sinatra war auch mit von der Partie. Du sahst übrigens sehr authentisch aus, meinte Ole. Gut gemacht, aber werd jetzt bloß nicht eingebildet!
    Ihr werdet nun nach Portugal reisen, um Fischer zu werden. Stichwort Golf sage ich da nur. Müsste dann eigentlich Klick bei dir gemacht haben, wenn du in Zukunft daran denken wirst.
    Am Ende habt ihr euch wie zwei Rosetten-Ranger mit den Brillen, die du damals für witzlose Zeiten gekauft hast, den Sonnenuntergang angesehen und jetzt pennt Ole besoffen auf deiner Couch. Mal ihn ruhig an. Gute Nacht!
     
    Besondere Vorkommnisse: Jede Menge.
    Zweifel am Studium: Ab heute nicht mehr nötig.
     
    Vor Monaten schon hatte Marc sich dazu entschieden in seinen Tagebucheinträgen die Angabe der täglichen »Zweifel am Studium« hinzuzufügen. Diese Zeile war nun überflüssig.
    Die zwei Freunde wachten am Morgen viel zu früh auf, da der Wecker um neun Uhr in der Früh schrill über die gesamte Etage hinweg, klingelte.
    »Mach das Ding aus!«, befahl Ole in Richtung Schlafzimmer, aber Marc dachte gar nicht daran und ließ den Wecker einfach weiter bimmeln. Im Wohnzimmer angekommen betrachtete er sein verkatertes Kunstwerk. Oles Gesicht war komplett bemalt. Vor allem der aus der Mode gekommene, konservative Bart, stand ihm gut. In Kombination mit der, durch das frühe Aufstehen verursachten Wut, stellte der Riese eine gar nicht mal so schlechte Parodie des ehemaligen Führers dar. Erst im Bad bemerkte er, was los war.
    »Du blöder

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