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Träume(h)r (German Edition)

Träume(h)r (German Edition)

Titel: Träume(h)r (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rudolf Moos
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Haupthalle entlang.
    »Wie weit ist es eigentlich bis nach Salema?«, fragte er seinen Navigator, der mit ihrer Route vertraut war. Ihm war aufgefallen, dass er selbst gar nicht so wirklich wusste, wohin die Reise genau ging.
    »Laut Google waren es knapp drei Stunden von hier aus, also können wir einfach die Regionalbahn oder einen Fernbus nehmen«, entgegnete Ole.
    Für die nächste Fahrt in den Süden Portugals waren sie etwas zu spät, aber dafür konnten sie sich sorglos den Bahnhof und die umliegenden Gebäude ansehen.
    »Sieh mal!«, rief Marc, der mit seiner Kamera um den Hals fünfzehn Meter vorgelaufen war, um das Gebiet mit der Linse einzufangen. »Da hinten ist unser zukünftiger Arbeitsplatz«, sagte er und zeigte mit seiner Hand in Richtung Ozean. Besser konnte man sich das Leben doch gar nicht vorstellen, als auf dem Meer zu arbeiten und gerade so viel zu verdienen, dass man gut, jedoch nicht im Überfluss leben konnte, nahm er an.
    Während sein verträumter Kumpel unermüdlich am Wasser herumlief, hatte sich Ole in einem Restaurant mit Blick aufs Meer niedergelassen und den beiden ein üppiges Fischfrühstück bestellt. Marc hörte nur das Wort Fisch und ihm stockte auf Anhieb der Atem, da er Fisch zwar gerne aß, sich aber darüber im Klaren war, dass hinter dieser Speise ein gewisses Risiko verborgen lag.
    »Das sollten wir vorsichtig angehen und uns lieber Zeit lassen. In manchen Situationen kann so ein Essen lebensgefährlich enden!«
    »Lebensgefährlich? Meinst du etwa den Fisch? Soll ich dir die Gräten herauspulen, Turtlechen?«, erwiderte Ole in niedlichem Ton und streichelte Marc dabei über den Kopf, der wütend die Hand wegschlug.
    »Nein, aber da kann man sich übel verschlucken und außerdem ist Fisch um diese Uhrzeit widerlich!«
    Ole zog seine Augenbrauen hoch und guckte ihn mit skeptischer Miene an.
    »Ist klar. Mister Weichei traut sich nicht Fisch zu essen und schiebt es auf die Uhrzeit!«
    Das ließ sich Marc nicht zweimal sagen und nahm die Herausforderung an. Sobald das Menü serviert war, begann er mit dem peniblen Sezieren seines Gerichts. Vorsichtig inspizierte er jeden Happen, um nicht kurz vor seinem Ziel an einer Gräte, die in seiner Luftröhre steckenblieb, zu scheitern. Nach zehn Minuten hatte er noch nicht einmal ein Achtel seiner Portion beseitigt, aber er war guter Dinge. Ole war bereits bei seinem letzten Stück angelangt und zwinkerte ihm zu, während er die Gabel zum Mund führte.
    »Oh nein, ich ersticke an einer Gräte. Ich bin Marc, der Weichling! Helft mir, oh bitte helft mir doch!«, sagte er mit hoher Stimme und vollgestopftem Mund. Marc fand, dass es eine schlechte Imitation seiner selbst war, aber trotzdem konnte er sich das Lachen nicht verkneifen.
    Während Ole den letzten Bissen hinunterschluckte, sah er, wie sich der Kehlkopf des Riesen nach oben bewegte und im Anschluss wieder in seine Ausgangsposition begab. Daraufhin machte Marcs Gegenüber ein erschrockenes Gesicht und begann laut zu husten.
    »Hab ich es dir doch gesagt«, platzte es aus Marc heraus, wodurch einige Besucher des Lokals, die um sie herumsaßen und ihren morgendlichen Kaffe tranken, leicht erschraken. Er beobachtete seinen Kumpel schadenfreudig, der schon bald anfing zu würgen. Die Gäste an den umliegenden Tischen, hatten sich mittlerweile umgedreht und verfolgten den Verlauf der prekären Situation aufmerksam.
    Marc ließ seinen vorlauten Freund noch ein wenig leiden, bis er ihm einen heftigen Schlag auf den Rücken versetzte und ihn von seinem Leid befreite. Die Gräte flog in einem hohen Satz auf den Boden vor ihrem Tisch und Marc wurde für seine selbstlose Rettungsaktion mit dezentem Applaus aus den Zuschauerrängen belohnt. Er hob Oles kleinen Widersacher mithilfe eines Taschentuchs auf und präsentierte ihn der Menge, wobei er sich stolz verbeugte.
    »Sollen wir sie mitnehmen und für unser neues Zuhause einrahmen?«, fragte er.
    »Quatsch nicht so blöd rum! Du hättest viel schneller reagieren können«, antwortete Ole, wobei er noch immer leicht husten musste.
    »Bei deinem Verhalten kannst du von Glück reden, dass ich dir geholfen habe. Was hättest du ohne mich gemacht? Wärst du pausenlos mit dem Rücken vor eine Wand gehüpft, damit die Gräte von alleine herausgeflogen wäre?«
    Ohne auf Marcs Stichelei einzugehen, nahm Ole einen letzten Schluck Cola aus seinem Glas und spülte damit den Nachgeschmack seines Nahtoderlebnisses herunter. In diesem Moment konnte Marc

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