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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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Tuna-Schmelz-Sandwiches bin und meine Oberschenkel davon beredtes Zeugnis ablegen? Dass ich mit zweitem Namen Edna heiße?
    »Du bist eine unglaublich begabte Künstlerin, Lucy. Du hast so viel Talent. Diese Farben, diese Formen …« Er wedelt mit verschiedenen Polaroids herum. »Ich meine, das hier ist der Hammer.« Er greift nach einem anderen. »Oder das hier. Schau sich mal einer die Gesichter an …«
    Etwas verlegen angesichts seines Eifers, sehe ich ihm zu. Es ist mir fast ein bisschen peinlich, aber … da ist auch noch was anderes. Ein vertrautes Kribbeln. Der Hauch einer Möglichkeit. Mein großer Traum .
    »Meinst du wirklich?«, frage ich mit kaum mehr als einem Wispern.
    Er schaut von den Polaroids auf und mich an. »Ja, das meine ich wirklich«, entgegnet er leise. Er greift nach meiner Hand und zieht mich zu sich heran, ohne den Blick abzuwenden. »Das meine ich wirklich.«
    Er beugt sich zu mir herüber – oder bin ich es, die sich zu ihm hinüberbeugt? Ich weiß es nicht mehr. Ich weiß nur noch, dass seine Lippen meine streifen und mir das Herz bis zum Hals schlägt, als wir uns küssen.
    Ich schließe die Augen. Den ganzen Abend habe ich schon darauf gewartet. Ich komme noch etwas näher.
    Unvermittelt weicht er zurück.
    »Lucy.«
    Vor Enttäuschung stöhne ich leise auf und will ihn wieder an mich ziehen.
    »Was ist das?«
    Widerstrebend schlage ich die Augen auf. Mein Herz hämmert wie wild, und ich schmecke ihn noch auf meinen Lippen. »Was?«, murmele ich undeutlich.
    »Das da«, sagt er, diesmal etwas eindringlicher.
    Langsam drehe ich den Kopf und spähe in die Richtung, in die er guckt, leicht schwummrig vor Begierde, und frage mich, was er wohl meint, doch bestimmt nicht noch mehr Skizzen …
    Ach. Du. Lieber. Himmel.
    Plötzlich sehe ich sie. Mein Rucksack ist vom Bett gefallen, der Inhalt ist herausgekullert, und da, auf dem Teppich, liegen sie, nur um mich zu ärgern, um mir den Abend zu versauen … Nates …
    »Boxershorts«, keuche ich, und mein Gesicht verzieht sich zu einer entsetzten Grimasse.
    »Verheimlichst du mir irgendwas?« Misstrauisch sieht Adam mich an. Sein sonst so gelassener Gesichtsausdruck ist verschwunden, und er hat einen harten Zug um den Mund.
    »Nein«, stammele ich hastig. »Ich meine, ja, aber, na ja, nein.« Völlig verwirrt überlege ich fieberhaft, was ich sagen soll. Die Wahrheit darüber, was heute Abend passiert ist, kann ich ihm nicht sagen; dieser ganze Hokuspokus, Bannzauber, Seelenverwandtschaften und mit Boxershorts umwickelte Schinkenknochen. Dann denkt er doch, er küsst eine geisteskranke Psychopatin. »Das war eine Verwechslung. Ich habe in der Reinigung die falsche Wäsche mitbekommen«, plappere ich. Na ja, die Wahrheit ist es ja.
    Wenn auch nicht die volle .
    »Okay …«, sagt er zögerlich und scheint sich mit dieser Erklärung zufriedenzugeben, hakt dann aber noch mal nach und fragt: »Und wo ist der Rest?«
    »Ähm … hab ich zurückgebracht.«
    »Und die Boxershorts hast du behalten?« Skeptisch zieht er die Augenbrauen hoch.
    Mist. Er glaubt mir nicht. Er denkt, ich schlafe mit einem anderen Kerl. Und kannst du ihm das verübeln, Lucy? , meldet sich eine kleine Stimme zu Wort. Schließlich liegen mitten in deinem Schlafzimmer die Boxershorts eines anderen Mannes. Innerlich winde ich mich regelrecht. Das sieht nicht gut aus. Auf einmal fällt mir auch die Geschichte von seiner Ex wieder ein, die ihn betrogen hat. Mist, das sieht wirklich ganz und gar nicht gut aus.
    »Es ist ganz anders, als du denkst«, versichere ich sanft.
    »Und woher willst du wissen, was ich denke?«, schießt er streitlustig zurück.
    »Ich weiß es nicht … ich kann nur raten.« Mit einem tiefen Seufzen schaue ich ihn an. Es hat keinen Zweck, das Ganze erklären zu wollen. Kann ich nicht. »Hör zu, ich weiß, das muss dir alles ziemlich merkwürdig erscheinen, aber du musst mir einfach vertrauen.«
    Ein langes Schweigen entsteht, und er schaut mich, wie es scheint, eine halbe Ewigkeit lang an. Dann steht er langsam auf. Mir wird ganz eng um die Brust. Das war’s also. Er glaubt mir nicht. Die Enttäuschung trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube.
    »Okay«, sagt er nach kurzem Zögern. »Ich vertraue dir.«
    »Wirklich?« Mir fällt ein Stein vom Herzen. Eben hatte ich schon kurz geglaubt, es wäre aus mit uns, ehe es richtig angefangen hat.
    »Nur eins noch …«
    Besorgt schaue ich zu ihm auf.
    »Warum sind da Ananas drauf?«
    Sein Mund

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