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Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition)

Titel: Träumst du noch oder küsst du schon?: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Potter
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dich, es gibt Zufälle und es gibt Zufälle .« Er schaut mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Ich dachte, du wolltest mich mit allen Mitteln zurückhaben.«
    Ich bin sprachlos. Vollkommen sprachlos.
    »Ein Freund von mir meinte, das liege doch auf der Hand. Ich meine, schon allein die ganzen Anrufe.« Er wirft mir einen vielsagenden Blick zu. »Angeblich machen Mädels so was.«
    »Mädels machen so was?« , wiederhole ich. Ich traue meinen Ohren kaum.
    »Er meinte, du bist bestimmt so eine Psycho-Ex.«
    Ungläubig funkele ich ihn an. »Ich? Eine Psycho-Ex?« Ach du lieber Himmel, warte nur, bis ich das Kate erzähle.
    »Fast war ich geneigt, ihm zu glauben.« Er unterbricht sich, als müsse er erst all seinen Mut zusammennehmen, und fügt dann mit gesenkter Stimme hinzu: »Bis ich diese Unterhose gesehen habe.«
    Nate verzieht das Gesicht zu einer Fratze des Entsetzens. Aber seine Mundwinkel zucken amüsiert, und auch ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen.
    »Für mich war das auch die Hölle, weißt du«, protestiere ich.
    »Glaube ich gerne.« Er nickt. »Ist für uns beide kein Zuckerschlecken.«
    »Weißt du, vielleicht können wir ja Freunde werden«, sage ich, während wir dem Juwelierladen den Rücken kehren.
    »Hey, immer schön langsam«, entgegnet er boshaft.
    »Okay, na gut, wie wäre es dann mit Bekannten? Wir könnten unseren Kontakt auf die alljährliche Weihnachtskarte beschränken«, schlage ich vor. »Natürlich nur, wenn ich es nicht wieder vergesse.«
    »Oder ich deine Adresse lösche. Versehentlich, natürlich.«
    Irgendwas passiert hier gerade, denke ich, als hätten wir ein neues Kapitel unserer Beziehung aufgeschlagen und seien zu einer Art Übereinkunft gekommen.
    »Klingt wunderbar«, meine ich grinsend.
    »Ja, nicht?«, brummt er grinsend zurück.
     
    Am Ende beschließen wir, abends zusammen essen zu gehen. Das Dinner verläuft relativ harmonisch, außer als ich ihn anfauche, weil er unbedingt die gesamte Weinkarte durchprobieren will (Ich meine, bitte, wir sind bei Pappa’s Pizzeria. Hier gibt es zwei Weine: den roten Hauswein und den weißen Hauswein.) und er mich anzickt, weil ich die Tintenfischringe, die wir als Vorspeise bestellt haben, mit den Fingern esse.
    Außerdem meckert er mich an, weil ich auf eine SMS von Adam linse, die während des Essens ankommt – Freue mich auf morgen, x  –, und schnell eine Antwort tippe – Ich mich auch, x . Worauf ich Nate kurzerhand als Heuchler beschimpfe, weil der sein iPhone am Tisch dauernd in Betrieb hat. Das Ganze gipfelt dann darin, dass er mich mit dieser wegwerfenden
Handbewegung zum Schweigen bringen will, weil ich so laut bin, und ich daraufhin stinksauer werde und ihm lautstark die Meinung geige.
    Gefolgt von mehreren ausgedehnten, leicht angesäuerten beiderseitigen Schweigeminuten.
    Aber alles in allem verläuft der Abend recht zivilisiert, und obwohl ich diesen Affenzirkus so schnell nicht wiederholen muss, verlassen wir beide lebend das Restaurant, was angesichts der Tatsache, dass scharfe und spitze Besteckteile auf dem Tisch lagen, beachtlich ist.
    Nach dem Essen bietet Nate mir an, mich in seinem Mietwagen mit ins Hotel zu nehmen, was mir gerade recht kommt, denn als wir das Restaurant verlassen, stellen wir fest, dass es mittlerweile in Strömen regnet.
    »Zieht sicher ein Sturm auf«, meint Nate und bleibt in der Tür stehen, um seinen Kragen hochzuklappen. »Da geht’s hier im Sommer manchmal ganz schön heftig zur Sache.«
    »Heftig?«, frage ich. »Wie heftig?«
    »Na ja, ziemlich heftig.« Er zuckt die Achseln, dann zieht er sich den Blazer über den Kopf und flitzt hinaus in die Dunkelheit. »Komm schon, lauf!«
    Mist. Ich ziehe den Kopf ein, dann renne ich hinter ihm her zum Parkplatz. Es dauert nur ein paar Sekunden, aber am Auto angekommen, bin ich schon nass bis auf die Knochen.
    »Hattest du keine Jacke dabei?«, fragt er unnötigerweise.
    »Wenn ich eine dabeihätte, dann hätte ich die jetzt an«, schnauze ich ihn an, knalle die Tür hinter mir zu und schäle mich aus meinem klatschnassen Strickjäckchen. Aus den Augenwinkeln werfe ich einen Blick auf Nate. Der ist vollkommen trocken. »Weißt du, ein Gentleman hätte mir seine Jacke angeboten.«
    »Warum sollte ich dir meinen Blazer leihen?«, brummt er, legt den Gang ein und steuert den Wagen vom Parkplatz.
»Selbst schuld, wenn du nicht daran denkst, eine Jacke mitzunehmen. Das ist ja genau das Problem bei dir. Du denkst einfach nicht

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