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Trainer unter Verdacht

Trainer unter Verdacht

Titel: Trainer unter Verdacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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echtes Naturtalent. Wenn du so weitermachst, werden die Befürchtungen
deiner Mutter noch wahr, und du wirst dir später mal als Profi-Spielerin deine
Brötchen verdienen.«
    Gaby fühlte sich geschmeichelt.
Sie warf sich Tim um den Hals. Er drückte sie sanft an sich und küsste sie auf
die Stirn. Dann wurde er ernst. »Falls wir was finden, können wir es
analysieren lassen, und dann ist Zeck dran.«
    »Wir sollten zuschlagen, wenn
die beiden beim Abendessen sind«, meinte Gaby.
    »Du hältst sie lange genug hin
und ich schaue mich in ihrer Bude um.«
    Gaby nickte. Sie bemerkte
nicht, dass Tim sie für einen Moment nachdenklich anschaute. Am liebsten hätte
er sie von all den gefährlichen Abenteuern ferngehalten. Er fühlte sich als ihr
Beschützer und hatte Angst um sie. Aber so sanft Gaby auch aussah, so stark war
sie, wenn es wirklich drauf ankam.
    »Falls sie fragen, wo du bist,
werde ich ihnen sagen, dass dein Knie noch vom Sturz schmerzt und du in deinem
Zimmer liegst.«
    »Das werden sie dir abnehmen.
Wahrscheinlich machen sie noch einen blöden Spruch drüber, aber was soll’s.«
    Die Zeit bis zum Abendessen
verging wie im Flug. Gaby duschte und machte sich zurecht, während Tim mit
seiner Mutter telefonierte. Frau Carsten sorgte sich oft um ihren Sohn. Seit
dem Tod von Tims Vater, der bei einem Unfall ums Leben gekommen war, war sie
überängstlich. Es freute sie zu hören, dass die anderen drei Freunde auch mit
auf die Insel gekommen waren. »Hast du auch einen dicken Pullover eingepackt?
Auf diesen Nordseeinseln ist es immer ganz schön kalt.«
    »Mama, es ist doch Sommer.
Abends wird es zwar kühler, aber ansonsten scheint hier tagsüber die Sonne. Nur
manchmal ist der Himmel bedeckt.«
    »Na, dann ist ja alles gut. Ich
bin sehr stolz auf dich, Tim. Dein Sportlehrer lobt dich in den höchsten Tönen.
Du scheinst ein richtiges Fußballtalent zu sein. Ich hoffe, das steigt dir
nicht zu Kopf. Du weißt ja, man muss mit seinen Füßen immer auf dem Boden
bleiben.«
    »Sag das mal zu ein paar
anderen hier«, seufzte Tim und dachte dabei an Andreas und Martin. Tim war zwar
oft genervt von der extremen Fürsorglichkeit seiner Mutter, aber er liebte sie
mehr als alles andere auf der Welt, ebenso wie Gaby.
    Frau Carsten verabschiedete
sich von Tim nicht ohne sein Versprechen, gut auf sich aufzupassen. Tim schaute
auf die Uhr. Er ging zur Tür und spähte hinaus. Er konnte sehen, wie die
»Kicker Champs« ihr Zimmer verließen und dachte an Gaby, die jetzt im
Speisesaal auf sie warten würde. Er harrte noch eine Minute aus, dann schlich
er über den Gang hinüber zum Zimmer der beiden Jungs.
    Während Tim die Bude nach dem
Pillenröhrchen durchsuchte, war Gaby damit beschäftigt, Andreas und Martin in
ein Gespräch zu verwickeln. Die »Kicker Champs« waren ihr gegenüber sehr
wortkarg. Sie misstrauten jedem, der mit Tim befreundet war. Gaby fiel auf,
dass die Pupillen der Jungs vergrößert waren. »Ob das mit den Pillen
zusammenhängt?«, dachte sie sich. Aber es konnte auch andere Ursachen dafür
geben. Sie war neugierig, ob Tim fündig geworden war.
    Eine halbe Stunde später
tauchte er im Speisesaal auf. Gaby stand sofort auf und lief Tim entgegen. Die
»Kicker Champs« schöpften keinen Verdacht. Sie bemerkten Tim gar nicht, weil
sie sich mit anderen Spielern unterhielten.
    »Und konntest du was finden?«
    Tim griff in seine Tasche und
öffnete kurz die geschlossene Faust. In seiner Hand lag das Pillenröhrchen.
    Gaby machte große Augen. »Jetzt
ist es nur noch eine Frage der Zeit, dann haben wir die Ergebnisse und den
Beweis...«
    Tim unterbrach sie. »Es ist
leer.«
    Gaby schaute enttäuscht auf.
»Dann haben sie alle genommen!«
    »Mag sein, aber Tatsache ist,
dass wir nicht weiter sind als zuvor. Jetzt können wir zwar hoffen, dass unser
Trainer noch mal mit welchen auftaucht, die wir dann stibitzen können. Aber ich
schlage vor, dass wir nicht so lange warten und uns direkt auf Zeck
konzentrieren«, meinte Tim.
    »Zeck ist gerade gegangen.
Vielleicht geht er heute Nacht wieder zum Strand, um Nachschub zu holen«,
überlegte Gaby. Ihr Handy klingelte. Klößchen war dran.
    »Wo seid ihr denn den ganzen
Tag gewesen? Ich habe schon ein paar Mal angerufen, aber es ging keiner dran!«
    »Wo sollten wir denn sein,
Klößchen!«, antwortete Gaby mit Ironie in der Stimme. »Natürlich beim Training,
du Dummlack.«

    »Egal, es gibt unglaubliche
Neuigkeiten«, sagte Klößchen aufgeregt. »Wann und wo

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