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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Ja, könnt sein. Matty redet leise mit sich selbst und schüttelt den Kopf. Irgendwas stimmt nich mit Matty… nich bloß das Sgag. Eher im Kopf, wie ne schwere Depression oder sowas.
    Renton und Begbie streiten sich. Rents soll bloß aufpassen, was er tut. Dieser Begbie, der is einfach… das is ne hinterhältige Dschungelkatze. Wir sind einfach bloß normale Katzenviecher. Hauskatzen.
    – Die Arschlöcher ham die verdammte Kohle. Du bis doch der Arsch, der andauernd davon quatscht, die Reichen abzumurksen und diesen ganzen Anarchiescheiß. Und jetzt kneifste! Begbie schnaubt Rents verächtlich an, und das Ganze sieht ziemlich übel aus; die dunklen Augenbrauen über den noch dunkleren Augen, das dichte schwarze Haar, bloß n bißchen länger als bei nem Skinhead.
    – Hat doch mit Kneifen nix zu tun, Franco. Ich bin einfach nich drauf. Is doch total gut hier. Wir ham Speed und E. Dann machen wir doch einen drauf, gehen vielleicht in nen Rave-Club, statt die ganze Nacht in den Scheiß-Meadows rumzulatschen. Da steht n Riesentheaterzelt und n beschissener Vergnügungspark. Da wimmelts bloß so von Bullen. Das is doch einfach zuviel Ärger, Mann.
    – Ich geh doch in keinen beschissenen Rave-Club. Du has doch selber gesagt, das is bloß was für kleine Kinder.
    – Stimmt, aber das war, bevor ich selber in einem war.
    – Na, ich geh da jedenfalls nich hin. Also, laß uns durch die Pubs ziehn und nen Typen aufmischen.
    – Nee. Ich laß mich doch nicht verarschen.
    – Du beschissenes Arschloch! Du scheißt dir doch jetzt noch inne Hose wegen dem letzten Wochenende im Bull and Bush.
    – Tu ich nich. Das war bloß total überflüssig, sonst nix. Die ganze Scheißgeschichte.
    Begbie sieht Rents an und wird ganz angespannt. Er beugt sich vor, und ich denk schon, daß er Rent Boy gleich eine scheuert.
    – Häh? Häh? Ich geb dir gleich was von wegen überflüssig, du Arsch!
    – Komm schon, Franco. Immer mit der Ruhe, Mann, sagt Sick Boy.
    Begbie scheint zu merken, daß ers übertrieben hat, selbst für seine Verhältnisse. Laß die Krallen drin. Zeig lieber deine weichen Pfoten. Das is ne üble Katze, ein großer böser Panther.
    – Wir haben doch bloß n Ami aufgemischt. Was juckt der dich groß? Der Klugscheißer hats verdient! Außerdem hab ich nich gesehen, daß du weggekuckt hast, als wir im Barley seine verdammte Kohle geteilt ham.
    – Der Typ is im Krankenhaus gelandet, bewußtlos, und hatn Haufen Blut verloren. Stand in der News…
    – Aber jetzt isser wieder aufm Damm! Steht da auch! Nix passiert is dem. Und selbst wenn, scheißegal! Irgendn reicher amerikanischer Sack, der gar nich erst hätt herkommen sollen. Wer interessiert sich schon für den? Und du, du Arsch, du hast doch selber schon Leute angestochen; Ed Wilson, in der Schule, also komm mir ja nich so verdammt zimperlich.
    Das stopft Renton die Schnauze, weil er nich drüber reden will, aber passiert is passiert, verstehste? Aber das war bloß n Schlag, die sind ja auch bloß auf einen los, der sie irgendwie gejuckt hat, nich so, als ob die vorher geplant hätten, nen Typen fertigzumachen. Aber Begbie sieht da halt nen Unterschied. Es war echt schlimm, richtig krank… der Yankee, also der Junge, der wollte einfach seine Kohle nich rausrücken, selbst als Begbie schon das Messer gezückt hatte… das letzte, was ich den Kerl hab sagen hören, war: Du traust dich sowieso nich mit dem Messer.
    Dann is Begbie völlig ausgeflippt, total ausgerastet mit dem Messer, daß wir beinah die Kohle vergessen hätten. Ich bin dem Typen in die Taschen und habs rausgefischt, und Begbie hat ihm eins in die Fresse getreten. Aufm Klo is das Blut bloß so rausgeflossen und hat sich mit der Pisse vermischt. Ganz, ganz häßlich, Mann, verstehste? Ich krieg das Zittern, wenn ich bloß dran denk. Ich lieg im Bett, und mich schauderts, echt. Jedesmal, wenn ich einen sehe, der so aussieht wie unser Vogel, Richard Hauser aus Des Moines, Iowa, USA , werd ich zu Stein. Jedesmal, wenn ich ne Amistimme in der Stadt hör, zuck ich zusammen. Gewalt is total häßlich, Mann. Begbie, der liebe alte Franco, der hat uns in der Nacht alle vergewaltigt, irgendwie in n Arsch gefickt und bezahlt, wie Nutten, Mann, verstehste? Mieses Schwein, Begbie. Ganz mieses Schwein.
    – Wer kommt mit? Spud? Begbie redet mit mir. Er beißt sich in die Unterlippe.
    – Ähm… äh… Gewalt und so… is nich so mein Ding… ich bleib einfach hier und sauf mir einen… verstehste?
    – Noch son Arsch,

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