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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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die kleine Jill an sich, und Rents tut das gleiche mit Roseanna… und ich steh einfach da und kuck in die Röhre, Mr. Ersatzschwanz bei ner Hurenversammlung.
    Die knutschen sich ab. Das is echt grausam, Mann, grausam. Rents reißt sich als erster los, läßt aber den Arm um Roseanna. Isn Witz mit Rents… na ja… die Kleine, mit der Rents im Donovan abzog? Die war nich so alt. Wie hieß sie noch gleich, Dianne? N ganz Schlimmer, Rents. Sick Boy, na ja, Sick Boy hat Jill gegen nen Baum gedrückt.
    – Wie gehts so, Puppe? Was habt ihr vor? fragt er sie.
    – Wir gehn ins Southern, sagt sie und hört sich n bißchen zu an… n kleines fertiges Prinzeßchen. Nichts trübt ihr Gesicht… Mann, diese beiden Vögelchen versuchen, echt cool zu bleiben, aber wegen Rents und Sick Boy machen se sich Sorgen. Lassen es zu, daß diese total abgefahrenen Junkies an ihnen rummachen. Echte coole Vögel würden denen ne Ohrfeige verpassen und zuschauen, wie die Arschlöcher umfallen. Diese Mädchen spielen mit dem Feuer… machen grad ne »Wie ärgern wir unsere eingebildeten, reichen Eltern«-Phase durch… nich, daß Rents das ausnützen würde, hatter wahrscheinlich schon, aber bei Sick Boy is das was anderes. Er hat seine Hände in der Jeans von der kleinen Jill…
    – Ich kenn euch, da habt ihr eure Drogen versteckt…
    – Simon! Ich hab nichts! Simon! Siiimoon!!…
    Er spürt, daß sie gleich durchdreht, und läßt se los. Alle lachen se nervös und tun so, als wäre das alles bloßn Spiel gewesen, und dann ziehn die beiden wieder ab.
    – Vielleicht bis heut nacht! ruft Sick Boy hinter ihnen her.
    – Ja… im Southern, ruft Jill rückwärts gehend.
    Sick Boy schlägt sich auf die Schenkel. – Hätte die beiden Schnallen mit nach Hause nehmen und bewußtlos vögeln sollen. Die kleinen Schlampen waren doch total scharf. Klang so, als ob er mit sich selbst redet und nich mit mir und Rents.
    Rents brüllt und deutet auf was.
    – Si! Da isn verdammtes Eichhörnchen! Bring das Viech um!
    Sick Boy is am nächsten dran und versucht, es anzulocken, aber das Tier hoppelt n bißchen weg und bewegt sich echt komisch, buckelt irgendwie den ganzen Körper. Niedliches kleines silbergraues Ding… verstehste?
    Rents hebt nen Stein auf und wirft ihn nach dem Eichhörnchen. Mir is ganz schlecht, und mir bleibt das Herz kurz stehen, als der Stein an dem kleinen Kerl vorbeizischt. Rents hebt noch einen auf und lacht dabei wien Irrer, aber ich halte ihn davon ab.
    – Laß gut sein, Mann. Das Eichhörnchen tut doch keinem was! Ich finds widerlich, wie Mark drauf steht, Tieren weh zu tun… das is einfach falsch, Mann. Du kannst dich wohl selber nich leiden, daß de so drauf stehst, Tiere zu verletzen… ich mein… welche Hoffnung bleibt dann noch? Das Eichhörnchen is echt süß. Es macht, was es eben muß. Es is frei. Aber vielleicht isses das, was Rents nich ertragen kann. Das Eichhörnchen is frei, Mann.
    Rents lacht immer noch, während ich ihn zurückhalte. Zwei elegant gekleidete Frauen glotzen, als sie an uns vorbeikommen. Sie schauen, wie soll ich sagen, angewidert. Rents kriegt ein Leuchten in den Augen.
    – GREIF DIR DAS MISTVIEH! ruft er Sick Boy zu, aber so, daß die Frauen ihn hören können. – WICKELS IN ZELLOPHAN, DAMITS NICH PLATZT, WENN DUS FICKST!
    Das Eichhörnchen läuft vor Sick Boy davon, aber die Frauen drehen sich um und schauen uns richtig angewidert an, so als ob wir Scheiße sind. Ich lache mit, aber ich halte Rents immer noch zurück.
    – Was glotztn die dreckige Fotze da so? Verdammte Teestubenhexe! sagt Rents laut genug, daß sies hören können.
    Sie drehen sich um und gehen schneller. Sick Boy ruft: – VERPISST EUCH, IHR TROCKENMÖSEN! Dann wendet er sich uns zu und sagt: – Ich weiß überhaupt nich, was die alten Vögel von uns wollen. Die vögelt doch sowieso keiner, nich mal hier und um diese Uhrzeit. Da steck ich meinen Schwanz doch lieber zwischen Schmirgelpapier.
    – Hör schon auf! Du würdest doch n Briefschlitz bumsen, wenn der Haare hätt, meint Rents.
    Sick Boy erwidert nur: – Verpiß dich, du Samenschnulli. Du bis doch der städtische Hundefänger hier. Die Schnallen, die ich gevögelt hab, und das waren nicht wenige, warns alle wert.
    Mir fällt da diese Schnalle aus Stenhouse ein, die Sick Boy mal abgeschleppt hat, als er total besoffen war… kann man nich grad sagen, daß die was Besonderes war… na, ich denke, jeder hat irgendwo seine Achillesferse.
    – Ähm, erinnerste dich an

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