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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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wirklich nich, aber irgendwann kommt der Punkt, wo man diesem Unfug einfach den Rücken kehren und nein sagen muß.
    Sag einfach Nein. Ganz einfach. Entscheide dich fürs Leben. Skin Care mit Heroin.
    Meine Eltern können einfach nicht glauben, daß der »junge Simon« (der vier Monate älter is als ich, und mich nennt keiner den »jungen Mark«) jemals was mit Drogen zu tun gehabt haben könnte, von jugendlichem Leichtsinn mal abgesehen. In ihren Augen is der junge Simon der personifizierte Erfolg. Da sind Jung-Simons Freundinnen, Jung-Simons tolle Klamotten, seine Sonnenbräune, seine Wohnung in der Stadt. Selbst Jung-Simons Ausflüge nach London betrachten sie als farbenprächtige Kapitel im Leben eines liebenswerten Kavaliers aus Leiths übelsten Sozialbauten, den Banana Flats, während meine Trips in den Süden in ihren Augen unweigerlich etwas Schäbiges und Ungesundes haben. Der junge Simon kann gar nichts falsch machen. Sie betrachten den Arsch als eine Art Peter Pan der Videogeneration.
    Und, taucht Dawn vielleicht in Sick Boys Träumen auf? Nein.
    Auch wenn sie es noch nie offen gesagt haben, glauben Ma und Pa, daß mein Drogenproblem mit meinem Umgang mit »diesem Murphy« zu tun hat. Das kommt daher, weil Spud n fauler, schmuddeliger Bastard is, der immer so geistesabwesend wirkt, als ob er auf Drogen is, selbst wenn er clean is. Spud könnte keine abgewiesene Flamme mit nem üblen Kater nerven. Auf der anderen Seite wird Begbie, dieser völlig abgedrehte Psychopath, als archetypisches Modell des männlichen Schotten hochgehalten. Kann schon sein, daß so manche arme Sau sich die Splitter eines Bierglases aus dem Gesicht pult, wenn Franco erstmal lostobt, aber der Bursche arbeitet hart, da muß er sich auch mal austoben undsoweiter undsoweiter.
    Nachdem ich eine Stunde lang von allen Beteiligten wie der letzte Trottel behandelt worden bin, verlassen meine Eltern das Zimmer, überzeugt davon, daß Sick Boy wirklich drogenfrei is und nich vorhat, ihrem Nachwuchs n bißchen H zuzuschieben, was noch schlimmer is.
    – Wie in alten Zeiten hier oben, was? Sagt Sick Boy und schaut sich zu meinen Postern um.
    – Wart mal, ich hol das Tippkick und die dreckigen Heftchen. Als Lüttels ham wir auf Pornohefte gewichst. Aber als der Hengst, der er heute is, will Sick Boy an die Anfänge seiner sexuellen Entwicklung nich gern erinnert werden. Er wechselt das Thema, typisch.
    – Dir gehts ja ziemlich dreckig, sagt er. Was erwartet der Arsch eigentlich unter diesen Umständen?
    – Kannst wohl glauben. Mir is echt schlecht, Si. Du mußt mir n bißchen Sgag besorgen.
    – Keine Chance. Ich bleib sauber, Mark. Wenn ich wieder anfange, mit Losern wie Spud und Swanny rumzuhängen, dann bin ich in Nullkommanix wieder drauf. Nix drin, sagt er, pustet durch die geschürzten Lippen und schüttelt den Kopf.
    – Danke, Kumpel. Dein Mitgefühl haut mich um.
    – Ach, hör schon auf zu jammern. Ich weiß, wie schlimm das is. Ich hab das auch n paarmal durchgemacht, und das vergeß ich nicht. Du bist jetzt n paar Tage runter. Das Schlimmste haste schon fast hinter dir. Ich weiß, es is hart, aber wenn du jetzt wieder anfängst, dann wars das. Nimm weiter die Valium. Ich besorg dir n bißchen Hasch fürs Wochenende.
    – Hasch? Hasch! Du bist vielleicht n Komiker. Genausogut könnteste den Hunger in der Dritten Welt mit ner Schachtel Tiefkühlerbsen bekämpfen.
    – Hör doch mal, Mann. Wenn die Schmerzen vorbei sind, fängt der eigentliche Kampf erst an. Depressionen. Langeweile. Ich sag dir, Mann, dir wirds so dreckig gehen, daß du dich am liebsten alle machen willst. Du brauchst was, damit du durchkommst. Als ich von dem Stoff runter bin, hab ich angefangen zu saufen wien Loch. Ne Zeitlang hab ich ne Pulle Tequila am Tag weggeputzt. Sogar Second Prize wars in meiner Gesellschaft schon peinlich! Aber jetzt bin ich vom Saufen runter und hab Frauen. Er zeigt mir n Foto. Darauf sind Sick Boy und ne richtig klasse Maus.
    – Fabienne. Französin. War im Urlaub hier. Das Bild is am Scott’s Monument aufgenommen. Nächsten Monat fahr ich zu ihr nach Paris. Dann weiter nach Korsika. Ihre Familie hat da n kleines Haus. Es is einfach tierisch, Mann. Ne Frau französisch reden zu hören, wenn du sie vögelst, das turnt vielleicht an.
    – Ja, aber was sagt sie? Ich wette, sie sagt: Dein Schwonz iest, wie sagt man, so winzisch, ’ast du schon ongefongen… Ich wette, das sagt sie auf französisch.
    Sick Boy wirft mir dieses geduldige,

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