Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
Vom Netzwerk:
ZUSAMMEN HAM SICH SELBST MIT KREBS ANGESTECKT – HATTEN KEINE WAHL – HAMS VERDIENT
    SELBER SCHULD – AUTOMATISCHE TODESSTRAFE
    WIRFST DEIN LEBEN EINFACH SO WEG – MUSS DOCH NICHT GLEICH AUTOMATISCH DIE TODESSTRAFE SEIN – ZERSTÖREN
    ENTZUG
    FASCHISMUS
    NETTE FRAU
    NETTE KINDER
    NETTES HAUS
    NETTER JOB
    NETT
    NETT DICH ZU SEHEN, DICH ZU SEHEN …
    NETT NETT NETT
    HIRNSCHADEN
    DEMENZ
    HERPES – SOOR – LUNGENENTZÜNDUNG
    GANZES LEBEN NOCH VOR DIR DU LERNST N NETTES MÄDCHEN KENNEN UND KOMMST ZUR RUHE …
    Meine erste Liebe, immer noch
    HASTE DIR DOCH SELBER ZUZUSCHREIBEN
    Schlaf.
    Noch größerer Schrecken. Schlaf ich oder wach ich? Wer weiß das schon, wen juckts? Mich nich. Der Schmerz is immer noch da. Eins weiß ich genau. Wenn ich mich rühr, verschluck ich meine Zunge. Nettes Stück Zunge. Kanns gar nich mehr abwarten, daß meine Ma mir welche gibt, wie früher. Zungensalat. Vergifte deine Kinder.
    Du wirst die Zunge essen. Das isn gutes, leckeres Stück Zunge, mein Sohn.
    DU WIRST DIE ZUNGE ESSEN.
    Wenn ich mich nicht rühre, rutscht mir die Zunge sowieso den Hals runter. Ich spür, wie sie sich bewegt. In wilder Panik setz ich mich auf und würge, aber es kommt nichts. Mir rast das Herz, und der Schweiß rinnt mir vom ausgemergelten Körper.
    Was soll das sein, Schlllllaaaaaaaafffffff?
    O Scheiße. Da is was in meinem Zimmer, es kommt aus der verdammten Zimmerdecke überm Bett.
    N Baby. Die kleine Dawn kriecht an der Decke lang. Sie plärrt. Aber sie schaut zu mir herab.
    – Du hast mich einfach sterben lassen, sagt sie. Das is nich Dawn. Nich das kleine Baby.
    Nein, also das is doch Wahnsinn.
    Das Baby hat scharfe Vampirzähne, und Blut tropft davon herab. Es is von krankem, gelbgrünem Schleim bedeckt. Seine Augen sind die von allen Psychopathen, die mir je begegnet sind.
    – Du hast mich umgebracht verdammt hast mich einfach sterben lassen bis oben hin zu bloß die blöden wände angestarrt du beschissener zugeknallter junkiearsch ich reiß dir den arsch auf und freß dein verdammtes jämmerlichs krankes graues junkiefleisch mit deinem junkieschwanz fang ich an weil ich als verdammte jungfrau krepiert bin nie werd ich vögeln nie werd ich make-up tragen und coole klamotten nie werd ich wer sein weil ihr beschissenen junkieärsche nie nach mir geschaut habt ihr habt mich einfach krepieren lassen habt mich einfach ersticken lassen ihr wißt genau wie das ist weil ich nämlich auch ne verdammte seele hab und ich weiß was schmerzen sind verdammte arschlöcher ihr selbstsüchtigen beschissenen junkiearschlöcher mit eurem beschissenen heroin ihr habt mir das leben genommen also werd ich dir jetzt den verdammten verseuchten pimmel abkauen WILLSTE EINEN GEBLASEN KRIEGEN WILLSTE EINEN GEBLASEN KRIEGEN WILLST EINEN
    Es läßt sich von der Decke auf mich fallen. Meine Finger reißen und zerren an der weichen, plastilinen Haut und dem ekligen Schleim, aber die widerliche schrille Stimme schreit weiter und verhöhnt mich, und ich zucke und fahre zusammen und hab das Gefühl, das Bett steht senkrecht, und ich stürze durch den verdammten Fußboden…
    Was soll das sein, Schlllllaaaaaaaafffffff?
    Mein erste Liebe, dahin.
    Dann lieg ich wieder im Bett und umklammere immer noch das Baby, wiege es sanft. Kleine Dawn. So was von schade. Is bloß mein Kissen. Auf dem Kissen is Blut. Vielleicht von meiner Zunge; vielleicht war die kleine Dawn doch hier.
    Das Leben muß doch noch weniger zu bieten haben als das.
    Noch mehr Schmerzen, dann noch mehr Schlaf/Schmerzen.
    Als ich meine Sinne wieder beisammen habe und zu Bewußtsein komme, geht mir auf, daß eine ziemliche Zeit vergangen ist. Wieviel, weiß ich nich. Die Uhr zeigt 14:21.
    Sick Boy sitzt auf dem Stuhl und schaut mich an. Sein Gesichtsausdruck zeigt leichte Sorge, überlagert von gütiger und herablassender Verachtung. Er trinkt Tee und knabbert Schokolade, und mir fällt auf, daß Ma und Pa auch im Zimmer sind.
    Worum gehts, verdammt?
    Es geht um
    – Simon is hier, verkündet Ma und bestätigt, daß ich nich halluziniere, es sei denn, daß das Trugbild Bild und Ton umfaßt. So wie Dawn.
    Ich lächle ihn an. Dawns Daddy. – Alles klar, Si.
    Der Bastard is ganz der Charmeur. Witzelndes, kumpelhaftes Gelaber mit meinem Glasgowarsch von Vater über Fußball, und wenn er mit meiner Alten redet, hört er sich an wie der besorgte Hausarzt und Freund der Familie.
    – Bringt einfach nichts, Mrs. Renton. Ich will nich sagen, daß ich selber ganz unschuldig bin,

Weitere Kostenlose Bücher