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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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einzelnen Szenen sind aber ganz gut gemacht, und ich bin richtig dabei. Diese Bilder sind offenkundig das beste, was die meisten Arschlöcher in diesem Laden jemals an Sex kriegen, aber andererseits merkt man an den Geräuschen, daß n paar Frauen und Männer und Männer und Männer ficken. Ich merk, daß ich nen Steifen krieg und bin sogar versucht, mir einen runterzuholen, aber beim nächsten Streifen vergeht’s mir gleich wieder.
    N britischer Streifen, was sonst. Er spielt in einem Londoner Büro um die Feiertage und heißt sinnigerweise: Die Büroparty. Die Hauptrolle spielt Mike Baldwin, vielmehr der Schauspieler Johnny Briggs, der den Baldwin-Arsch in Coronation Street spielt. Das Ganze is wie ne Fortsetzungsgeschichte, mit weniger Humor und mehr Sex. Am Ende wird Mike flachgelegt, aber verdient hat ers nicht, denn den größten Teil des Films über sieht er aus wien Verlierer.
    Ich fall in einen fiebrigen Schlaf, schrecke wieder auf, und mein Kopf zuckt zurück, als wollt er mir von den Schultern brechen.
    Aus dem Augenwinkel seh ich einen Typen, der die Plätze wechselt, um neben mir zu sitzen. Er legt mir eine Hand auf den Oberschenkel. Ich wisch sie fort.
    – Verpiß dich. Brauchste deinen Kopf und deine Hände noch zum Spielen, du Arsch?
    – Sorry. Sorry, sagt er mit ausländischem Akzent. N alter Penner. Er klingt ziemlich jämmerlich, und er hat n verschrumpeltes kleines Gesicht. Eigentlich tut er mir richtig leid.
    – Ich bin keine Schwuchtel, Kumpel, sag ich zu ihm. Er schaut verwirrt. – Kein Homosexueller, zeige ich auf mich und komme mir dabei ziemlich lächerlich vor. Völlig blöd, sowas zu sagen.
    – Sorry. Sorry.
    Dabei komm ich ins Grübeln. Woher zum Teufel weiß ich eigentlich, daß ich nich homosexuell bin, wenn ich noch nie mit nem Typen zusammen war? Ich mein, wie kann ich da sicher sein? Ich hab immer gedacht, ich müßts mal mit nem Typen machen, mal sehen, wie das so is. Man muß doch alles mal ausprobieren. Allerdings muß ich dabei die Kontrolle haben. Irgend n Pimmel in meinem Arsch, das könnt ich nich aushalten. Ich hab mal ne toll aussehende Tunte in der Londoner Berufsschule aufgegabelt. Ich hab ihn mit in die alte Bude in Poplar abgeschleppt. Tony und Caroline sind reingekommen und ham mich dabei erwischt, wie ich dem Jungen einen geblasen hab. Es war nur peinlich. Einem, dern Gummi drüber hat, einen blasen. Genausogut könnt man an nem Plastikdildo lutschen. Ich hab mich zu Tode gelangweilt, aber der Junge hatte mir zuerst einen geblasen, also dacht ich, ich wärs ihm schuldig. Technisch gesehen war er sogar ganz gut. Aber als ich den Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen hab, bin ich wieder schlaff geworden und vor Lachen umgefallen. Er sah aus wie diese Maus, hinter der ich vor Jahren mal her war, und mitn bißchen Fantasie und Konzentration schaffte ich es zu meiner Überraschung, ins Gummi zu schießen.
    Tony is gewaltig über mich hergezogen wegen der Geschichte, aber Caroline fands cool und beichtete mir, daß sie wahnsinnig eifersüchtig war. Sie fand den Typen süß.
    Na, jedenfalls hatt ich nichts dagegen, es mit nem Typen zu machen, wenns mir richtig vorkam. Bloß ums mal auszuprobieren. Aber eigentlich bin ich halt bloß scharf auf Frauen. Männer sehen einfach nicht sexy aus. Das is was Ästhetisches, mit Moral hat das nichts zu tun.
    Der alte Sack sieht jedenfalls nich so aus, als wär er ziemlich weit oben auf der Liste der Kandidaten, an die man seine homosexuelle Unschuld verliert. Aber er erzählt mir was von seiner Wohnung in Stoke Newington und fragt mich, ob ich nich die Nacht über bleiben will. Na ja, Stoke is nich weit weg von Mels Bude in Dalston, also dachte ich: Was solls.
    Der alte Sack is Italiener, er heißt Gi, kurz für Giovanni, denk ich mir. Er erzählt mir, daß er in nem Restaurant arbeitet und zu Hause in Italien Frau und Kinder hat. Irgendwie klingt das merkwürdig. Eine der tollen Sachen, wenn man auf Drogen is, man lernt n Haufen Lügner kennen. Da wird man richtig Experte auf dem Gebiet und kriegt n Riecher für sowas.
    An der Viktoria Station nehmen wir den Nachtbus nach Stoke. N Haufen junger Typen fahren auch mit; zugeknallt, besoffen, auf dem Weg zu Parties, auf dem Heimweg von Parties. Am liebsten wär ich mit welchen von denen verschwunden statt mit diesem alten Sack. Na ja.
    Gis Kellerwohnung is irgendwo in der Nähe der Church Street. Danach kenn ich mich nich mehr aus, aber ich weiß, daß wir noch nich bis Newington Green

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