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Trainspotting: Roman (German Edition)

Trainspotting: Roman (German Edition)

Titel: Trainspotting: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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rausgerissen.
    Ohne groß nachzudenken, bin ich aus dem Pub raus und den Weg zurückgegangen, den ich gekommen bin, zur Victoria Station. Ich bleib bei nem Münztelefon stehen und zieh was Kleingeld und mein zerfleddertes Adreßbuch aus der Tasche. Wird Zeit, mich nach Alternativen umzuhorchen. Könnte schwierig werden. Mit Stevie oder Stella hab ichs mir verscherzt, da bin ich garantiert nich mehr willkommen. Andreas is in Griechenland, Caroline auf Urlaub in Spanien, Tony, dieser blöde Lahmarsch, is mit Sick Boy, der grad aus Frankreich zurückgekommen is, im Scheiß-Edinburgh. Ich hab vergessen, mir die Schlüssel von ihm zu besorgen, und der Arsch hat mich nich dran erinnert.
    Charlene Hill. In Brixton. Erste Wahl. Da wär sogar n Fick drin, wenn ichs richtig anstell. Nötig hätt ichs wieder mal… das kommt davon, wenn man clean is, na ja, halbwegs clean… die reinste Folter.
    – Hallo?
    – Hi, kann ich mit Charlene sprechen?
    – Charlene… die wohnt nich mehr hier. Ich weiß auch nich, wo sie hingezogen is, nach Stockwell, glaub ich… ich hab auch keine neue Adresse… Moment mal… MICK! MICK! HAST DU CHARLENES ADRESSE? … CHARLEENE! … Nein. Tut mir leid. Ham wir nich.
    Is einfach nich mein Tag. Dann muß ichs bei Nicksy probieren.
    – Nein. Nein. Kein Brian Nixon. Weg. Weg, sagt jemand mit asiatischem Akzent.
    – Haste vielleicht ne neue Adresse, Mann?
    – Nein. Weg. Weg. Kein Brian Nixon.
    – Aber wo wohnt er jetzt?
    – Was? Was? Ich nicht verstehen…
    – Wo-wohnt-mein-Freund-Brian-Nixon-jetzt?
    – Kein Brian Nixon. Keine Drogen. Weg. Weg. Der Arsch hängt einfach auf.
    Langsam wirds spät, und die Stadt hat mich ausgesperrt. N Alki mit Glasgower Akzent pumpt mich um zwanzig Pence an.
    – Du bist n echt guter Kumpel, das muß ich dir sagen Junge… stöhnt er.
    – Schon in Ordnung, Mann, sag ich in meinem besten Cockney. Andere Schotten in London gehn einem echt auf den Sack. Vor allem Glasgower, die uns so schon mit ihrem Gelalle, das sie für Freundlichkeit halten, auf die Nerven gehen. Das letzte, was ich jetzt brauchen kann, is n verdammter Seifenhasser im Schlepptau.
    Ich überlege kurz, ob ich den 38er oder 55er nach Hackney nehmen und bei Mel in Dalston reinschneien soll. Wenn Mel nich da is und der Arsch nich ans Telefon geht, dann sitz ich echt in der Klemme.
    Statt dessen geh ich in das Non-Stop-Kino in der Victoria Station. Die ganze Nacht gibts Pornos, bis fünf Uhr früh. Der Pennplatz für den größten Abschaum unter der Sonne. Säufer, Junkies, Penner, Sexbestien, Irre, hier treffen sich alle. Nach dem letzten Mal hatt ich mir geschworen, hier verbringste nich nochmal ne Nacht.
    Vor n paar Jahren war ich mit Nicksy hier, da ham sie einen abgestochen. Die Bullen kamen und haben jeden mitgenommen, den sie krallen konnten, uns eingeschlossen. Wir hatten n Viertelpfund Hasch dabei und mußten den ganzen Kram aufessen. Als wir aufm Revier endlich zum Verhör drankamen, kriegten wir kein Wort mehr raus. Die haben uns über Nacht eingesperrt. Am nächsten Morgen ham sie uns zum Gericht in der Bow Street gekarrt, gleich neben dem Knast, und jeden Typen, der zu fertig war, ne Aussage zu machen, wegen öffentlicher Ruhestörung verurteilt. Nicksy und ich kriegten jeder dreißig Pfund Strafe aufgebrummt; damals waren das noch wirklich dreißig Pfund.
    Und schon bin ich wieder hier. Wenn überhaupt, dann is der Laden seit dem letzten Mal noch schlimmer geworden. Alles Pornos, mit Ausnahme eines superbrutalen Dokumentarfilms, wo sich Tiere an exotischen Orten gegenseitig zerfleischen. Das is alles so plastisch dargestellt, das geht tausendmal über das raus, was David Attenborough macht.
    – Ihr schwarzen Schweine! Verdammte schwarze Schweine! brüllt jemand mit schottischem Akzent, als eine Gruppe Eingeborene ihre Speere nem großen bisonartigen Tier in die Flanken schleudern.
    N rassistischer schottischer Tierfreund. N Glasgower, da wett ich drauf.
    – Dreckige widerliche Dschungelaffen, setzt ne speichelleckerische Cockney-Stimme drauf.
    Was für n Laden. Ich versuch, mich auf den Film zu konzentrieren, damit ich von den Schreien und dem Keuchen um mich rum abgelenkt werd.
    Der beste Film isn deutscher Streifen, amerikanisch synchronisiert. Die Geschichte reißt einen nich besonders vom Hocker. Es geht um ne junge Schnalle in nem Dirndl, die auf verschiedene Weise und an verschiedenen Plätzen auf nem Bauernhof von nahezu jedem Mann und n paar der Frauen durchgefickt wird. Die

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