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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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nickte
»Der Holländer, der dir die Kugel verpasst hat.«
    Meine Knie
wurden weich und meine Hände begannen zu zittern. »Dann ist es also vorbei?«
    Er nickte
wieder.
    Es war,
als hätte er mir ins Gesicht geschlagen, doch es tat nicht weh. Ich taumelte; meine
Augen füllten sich mit Tränen. Ich vergrub mein Gesicht in die Hände und versuchte,
nicht loszuheulen. Gregor nahm mich an meinen Handgelenken und legte meine Hände
in seinen Nacken. Dann schlang er seine Arme um meine Hüften und zog er mich an
sich. Der Duft von dezentem Aftershave, durchsetzt von Nikotin, drang mir in die
Nase. Und als ich seine weiche Wange an der meinigen spürte, brach plötzlich alles
aus mir heraus. Ich klammerte mich an ihn, drückte mein Gesicht in seine Schulterbeuge
und heulte los.
    Der böse
Geist war verflogen. Der Spuk hatte ein Ende. Und niemand würde nachts in meine
Wohnung einbrechen und mir halb zugedröhnt einen Lauf zwischen die Augen drücken.
    Nie wieder
musste ich mit einem Messer unter dem Kissen schlafen.
    Warum zum
Teufel hatte Schalke mir nicht gesagt, dass der Holländer längst im Knast saß? Er
muss darüber Bescheid gewusst haben. Immerhin war er in die Ermittlungen involviert.
Aber offenbar hätte er mich lieber dumm sterben lassen.
    Ich hob
den Kopf. »Von wem hast du die Information?«
    Er inspizierte
mich eingehend. »Du bist sauer, weil du es von mir erfährst. Und nicht von ihm.«
    Ich löste
mich aus seinen Armen, erwiderte aber nichts.
    »Die Fäden
hat Europol zusammen mit dem LKA gezogen. Ich glaube nicht, dass er von alldem etwas
wusste.«
    Ich konnte
nicht fassen, dass er sich für Schalke einsetzte. »Und wieso weißt du es?«,
fragte ich und schüttelte den Kopf. »Und sag mir jetzt bloß nicht, dass du einen
heißen Draht zum LKA hast.«
    »Nein. Den
habe ich nicht.« Mehr hatte er nicht zu sagen. Er starrte auf den Boden und sein
Kiefer verkrampfte sich.
    Mir reichte
der Anblick, um zu verstehen, was er nicht sagen wollte. »Einer von Minderhouds
Leuten hat es dir gesteckt.«
    Gregor schwieg,
was ich sogleich als Bestätigung einstufte. »Ich fasse es nicht«, fauchte ich. »Was
glaubst du, was du für sie bist? Ein Drahtzieher? Ein Partner? Ein Lakai bist du,
nicht mehr und nicht weniger.« Ich wich einen Schritt zurück. »Und damit nicht genug.
Du fängst dir eine Kugel ein, ich fange mir eine Kugel ein. Und dann kriechst
du vor ihnen zu Kreuze. Wie lange willst du das machen? Bis du tot bist?« Ich schnaubte.
»Du bist erbärmlich.«
    »Aber so
ist es nicht!«, fuhr er mich an.
    Ich reagierte
nicht darauf, machte kehrt und marschierte quer über den Rasen geradewegs auf den
Schotterweg zu. Als ich hörte, dass er mir folgte, legte ich einen Gang zu, doch
er wurde ebenfalls schneller. Das Ganze wiederholte sich, bis ich schließlich zu
traben begann. Es war nur eine Frage der Zeit, bis er mich einholen würde. Schließlich
hielt er mich am Arm fest. »Lass es mich erklären.«
    »Du brauchst
es mir nicht zu erklären«, zickte ich, immer noch laufend.
    »Ich will
es aber!«, keuchte er. Er war völlig aus der Puste, was mich wiederum erschreckte.
Daher blieb ich stehen und sah ihn an. Reste meiner Schminke waren auf seinem Hemdkragen
verschmiert und mir wurde klar, dass ich gerade schrecklich aussehen musste.
    »Ich bin
erst vor drei Wochen entlassen worden«, fing Gregor an. »Es gab ein paar Probleme.
Einen Pleuraerguss, der eine Drainage nötig machte. Danach Reha mit Physiotherapie
und weiteren Übeln.«
    Ich hob
eine Braue. »Welchen Übeln?«
    »Nikotinentwöhnung.«
    »Hat wohl
nicht geklappt.«
    Er lächelte.
Aber nur kurz. »Mein Ansehen im Präsidium hat nach dem Vorfall ziemlich gelitten.
Es kursieren Gerüchte, ich würde vertrauliche Informationen aus Polizeikreisen verkaufen.
Ich würde Verrat an meinen ehemaligen Leuten begehen. Edgar bemüht sich um Schadensbegrenzung,
wofür ich ihm sehr dankbar bin.« Er schüttelte den Kopf. »Es war schwierig, mich
wegen der Ermittlungen auf dem Laufenden zu halten.«
    »Deswegen
hast du dir einen anderen Kontakt gesucht.« In seinem Gesicht rührte sich nichts,
doch ich brauchte nicht lange zu suchen, um zu entdecken, wie viel Schaden die sogenannten
Gerüchte bei ihm angerichtet haben. »Ist ein Verfahren gegen dich eröffnet worden?«
    »Es ist
nur Gerede«, fuhr er mich an. »Niemals habe ich irgendeinen Polizisten verraten
oder verkauft!«
    »Warum erzählst
du mir das alles?«
    Er warf
den Kopf in den Nacken, sah in den Himmel

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