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Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Trallafitti: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Trallafitti: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sonja Ullrich
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verfügbar.«
    »Was soll
das heißen? Ist er im Urlaub? Ist er krank?«
    »PHK Ansmann
wurde suspendiert.«
    Ich schlug
eine Hand vor meinen Mund.
    Mit einer
therapeutischen Ruhe tätschelte er mich. »Und nun erzählen Sie mir, was Sie auf
dem Herzen haben.«

13.
     
    Ich habe gelogen. Ich habe Ali eine
Freundin angelastet, die ihn verdächtigte, mit einer anderen rumzumachen. Als ich
merkte, dass Büchsenbrecher damit Probleme hatte, weil die Geschichte alles andere
als ›äußerst konspirativ‹ war, fügte ich hinzu, dass die Freundin eine Prominente
war. Zum Glück verbot mir mein Detektivkodex, den Namen meiner Mandantin preiszugeben,
sodass Büchsenbrecher erst gar nicht auf die Idee kam, nach ihrer Identität zu fragen.
    Neugierig
blieb er trotzdem. »Haben Sie eine Idee, wer ihm dies angetan hat?«
    Ich schüttelte
den Kopf. »Meine Ermittlungen waren abgeschlossen. Es gab keine Geliebte«, flunkerte
ich weiter. »Demnach ist meine Mandantin aus dem Schneider.«
    Er nickte.
»Geben Sie mir Ihre Visitenkarte. Ich werde Sie kontaktieren, falls es Rückfragen
gibt. Oder falls sich herausstellt, dass Ihre Mandantin doch nicht so ganz aus dem
Schneider ist.« Er streckte mir seine Hand entgegen.
    »Ich habe
keine Visitenkarten«, gab ich zu. »Ich meine, ich habe keine bei mir.«
    »Wie heißt
denn die Detektei, für die Sie arbeiten?«
    Scheiße.
    Die ganze
Zeit hatte ich an Steuererklärungen, Lohnabrechnungen, die Farbe des Teppichs oder
an Kaffee gedacht, aber keinen einzigen Gedanken daran verschwendet, wie meine Detektei
überhaupt heißen sollte.
    In meinem
Kopf überschlugen sich die Gedanken.
    ›Roloff
Securities‹ klang mir zu sehr nach einem Sicherheitsdienst. ›Detektei Roloff‹ war
ein 08/15-Name. Wie wäre es mit ›Esthers Ermittlungsstudio‹? Zu plüschig und rosa.
    »Roloff
& Partner«, sagte ich schließlich. »In Wattenscheid.« Und setzte im Hinterstübchen
nur einen halbherzig gezogenen Haken vor die Aufgabe, da der Name noch beim Amt
durchgebracht werden musste – bei welchem Amt auch immer.
    Er nickte.
»Das wäre es fürs Erste.«
     
    Mit rotem Kopf und tauben Gliedern
stakste ich aus dem Haus. Die Wolken heulten sich den Rotz aus ihren fluffigen Fasern.
Meine Haare fielen mir binnen Sekunden klatschnass ins Gesicht, dicke Tropfen zerschellten
auf dem Glasdach meines Leihwagens. Ich schloss den Wagen auf und ließ den Scirocco
an, ohne zu wissen, wo ich überhaupt hin wollte.
    Es war auch
egal. Hauptsache, ich verschwand von hier.
    Ich fuhr
eine Weile geradeaus Richtung Stadtmitte in der Hoffnung, mein Scharfsinn würde
anspringen und mir sagen, was ich als Nächstes tun sollte. Sollte ich es auf Ansmanns
Handy probieren? Ich konnte nicht ausschließen, dass die Nummer zu seinem Diensthandy
gehörte, was womöglich irgendwo bei irgendwelchen Beamten in der inneren Abteilung
lag. Ich wollte nicht die Aufmerksamkeit der Kollegen auf mich lenken oder gar Ansmann
durch meinen Anruf noch mehr in die Bredouille bringen.
    Wenn dies
überhaupt möglich war.
    Suspendiert.
Das war kein Pappenstiel.
    Was zum
Teufel war passiert?
    Ich zog
meinen Brummterroristen aus der Tasche und wählte Gregors Nummer. Wider Erwarten
ging er sofort ran.
    »Wir müssen
reden«, sagte ich. »Wo bist du?«
    »Ich bin
hinter dir«, sagte er.
    Sofort sah
ich in den Rückspiegel und machte einen lilafarbenen Opel Tigra aus. »Etwa in dieser
Mädchenkarre?«, höhnte ich.
    »Halt an.«
    Ich fuhr
an den Straßenrand. Der Opel stoppte unmittelbar hinter mir. Sein Motor röhrte noch
lauter als meiner, was meines Erachtens eine echte Leistung war. Gregor schlüpfte
aus dem Wagen, grinste in den Innenraum und schlug die Tür zu. Ich erhaschte einen
flüchtigen Blick auf den Fahrer. Es reichte nicht für eine endgültige Beurteilung.
Doch dass der Fahrer ausgesprochen hübsch, jung und zudem noch weiblich war, reichte
mir vollkommen.
    Gregor rüttelte
an der Beifahrertür des Sciroccos und ich öffnete die Türverriegelung. Klatschnass
ließ er sich in den Sitz plumpsen. Der Regen hatte seine Haare kräuseln lassen.
    »Wer war
das?«, fragte ich.
    »Eine Freundin«,
sagte er nur und beschenkte mich mit einem nichtssagenden Gesichtsausdruck.
    Angesäuert
prügelte ich den ersten Gang rein und gab Vollgas in Richtung Heimat. Der Motor
röhrte laut und saftig, der Kaktus vibrierte.
    Grobmotorisch
nahm ich den Fuß von der Kupplung, die Karre flog mit einem Satz nach vorn und wir
wurden in die Sitze gepresst.
    »Ich

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