Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
Vom Netzwerk:
undefinierbaren
dunklen Klumpen geschmolzene Aggregate, zerfetzte Versorgungsleitungen, aus den
Habitatkuppeln entweichende Atmosphäre und die verstümmelten Leichen getöteter
Arbeiter.
    Servogesteuerte
Löschfahrzeuge löschten nahe der Containerstraße letzte Brandherde,
Rettungstrupps in schweren Schutzanzügen liefen schwerfällig zwischen den Trümmerlandschaften
der Fertigungshallen umher und verteilten Atemmasken an die wenigen
Überlebenden, während kegelförmige Medobots die Verletzten versorgten und erste
Sicherheitsteams in schweren Kampfanzügen ausschwärmten, um nach den
Attentätern zu suchen.
    Ein Display auf seiner Konsole gab
Auskunft über die beinahe im Sekundentakt im Verwaltungszentrum eingehenden
Verlust- und Schadensmeldungen: Allein bis zu diesem Moment waren bereits
einhundertvierundfünfzig Todesfälle gemeldet worden, darunter mehr als dreißig
hochqualifizierte Spezialisten aus fast allen wichtigen Bereichen, deren
Ausbildung ihn viel Geld gekostet hatte und die nicht einfach so ersetzt werden
konnten, dazu mehr als vierhundert Verletzte, unter ihnen mehr als
einhundertvierzig Schwerverletzte. Der Sachschaden war noch gar nicht
abzusehen, vor allem die neue Fertigungsstraße für leichte interplanetare
Kampfschiffe schien schwer getroffen worden zu sein. Allein der
Produktionsausfall würde ihn mehrere hundert Millionen kosten.
    Deckart schlug wütend mit
der Faust auf die Armlehne seines Kontursessels. Wer immer dafür verantwortlich
war, er würde dafür bezahlen.
    Andere Holos zeigten den
Raumhafen nicht weit von dem planetaren Verwaltungszentrum entfernt, in dem
sein Bürokomplex lag. Mehrere interplanetare Transportschiffe, die Erze von den
anderen Planeten und Monden des Systems gebracht hatten und einige der
gepanzerten Waffenboote des Sicherheitsdienstes standen auf dem Landefeld,
dazwischen mehrere Shuttles der großen interstellaren Transportschiffe, die den
Wüstenplaneten in weitem Orbit umkreisten. Das Shuttle des Schiffes, mit dem er
inkognito nach Ares gekommen war, war sicherheitshalber schon kurz nach der
Landung wieder auf das Mutterschiff zurückgekehrt. Nur wenige Menschen wußten überhaupt,
dass er sich hier aufhielt. Anscheinend waren es trotzdem schon zu viele.  
    Deckart mußte sich noch
einen Moment gedulden, bis die Fahrzeugkolonne mit seinem Doppelgänger endlich
in Sicht kam. Corrogin hatte anscheinend ganze Arbeit geleistet. Zwei schwer
gepanzerte, äußerlich nicht zu unterscheidende Firmengleiter, begleitet von
einem halben Dutzend, in energetische Schutzschirme gehüllten
Gefechtsplattformen und Flugpanzern des planetaren Sicherheitsdienstes waren
auf dem Weg zum Raumhafen. Die ganze Inszenierung wirkte täuschend echt, so als
wäre er tatsächlich voller Panik auf dem Weg zu einem Shuttle, um den Planeten
so schnell wie möglich zu verlassen.
    Deckart wartete gespannt,
ob sein Gefühl ihn getrogen hatte. Wirkliche Sorge oder Furcht spürte er dabei
nicht. Derartige Zwischenfälle waren fast unvermeidbar, wenn man sich in seiner
Position befand. Er glaubte, auf alles oder zumindest auf beinahe alles
vorbereitet zu sein. Keiner seiner Gegner hatte es bisher ernsthaft mit ihm
aufnehmen können, weder an Entschlossenheit, noch an Einfallsreichtum oder
Skrupellosigkeit. Er würde auch die Verantwortlichen für diese kleine Krise,
wie er den Anschlag inzwischen für sich nannte, sterben sehen. Langsam und
qualvoll. Wer auch immer sich auf Ares eingeschlichen hatte, er konnte nicht
damit rechnen, mit dem Leben davonzukommen.
    Eine blecherne
Servostimme, die unvermittelt aus den versteckten Akustikfeldern des
Schutzraumes erklang und planetenweit die zweithöchste Sicherheitsstufe
ausrief, ließ ihn abrupt aus seinen Gedanken hochschrecken. Deckart runzelte
überrascht die Stirn. Was immer dort draußen auch vorging, es war mit
Sicherheit bedeutend mehr als ein einfacher Bombenanschlag. Jedenfalls schienen
seine Vermutungen sich zu bestätigen - man hatte es eindeutig auf ihn abgesehen
und nicht bloß auf die modernen Produktionsanlagen. Sein Blick wanderte unruhig
über die Kontrollkonsole und blieb schließlich an der rot aufleuchtenden
Anzeige eines Ortungsdisplays hängen. Mehrere kleine Punkte bewegten sich auf
dem Display mit rasender Geschwindigkeit auf den Raumhafen zu. Er aktivierte
ein weiteres Holo und sah vier dunkle Punkte über den Himmel von Ares in
Richtung des Raumhafens ziehen. Der Servo zoomte sie sofort automatisch heran.
Es handelte sich

Weitere Kostenlose Bücher