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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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Zigarette rauchen. Das war
natürlich streng verboten, da sein Sauerstoffvorrat dadurch unwesentlich
schneller aufgebraucht wäre, aber er hatte ja auch nicht vor, noch Tage hier
rumzuhängen. Er zog genießerisch an seiner Zigarette.
    Schon besser.
    Ein weiterer Blick auf
seine Ortungsschirme. Nichts, wie erwartet. Die Passivortung zeigte lediglich
die verwaschenen Schemen der anderen Jäger, die nur wenige hundert Kilometer
von seiner eigenen Position entfernt antriebslos durchs All trieben.
    Er drehte den Kopf
langsam nach rechts und dann nach links, spannte die steif gewordene
Nackenmuskulatur an und ließ die Schultern vorsichtig kreisen. Wenn er doch
bloß etwas mehr Bewegungsfreiheit hätte. Lange würde er das nicht mehr
durchhalten. Wenn der Schwachsinn endlich vorbei wäre, würde er in den
Fitnessraum gehen und sich so richtig austoben.
    Während er sich noch
ausmalte, was er alles tun würde, wenn dieser lächerliche Einsatz endlich
vorbei wäre, bemerkte er plötzlich aus den Augenwinkeln ein seltsames Blinken
auf dem Instrumentenpult. Er hätte nicht sagen können, wie lange die Diode der
Energieortung schon geblinkt hatte, bevor er sie endlich registriert hatte, und
es dauerte auch jetzt noch eine ganze Zeit, bis er endlich begriff, das die
Ortung einen schweren Energieausbruch gar nicht weit von der Position seiner
Staffel entfernt anzeigte.
    Verflucht.
    Ein rascher Check der
Instrumente. Die Anzeigen waren eindeutig. Eine schwere thermonukleare
Explosion wenige hundert Kilometer über Blossom. Exakt an dieser Stelle hätte
sich das Kampfschiff befinden müssen, das in einem Orbit um Blossom Position
bezogen hatte. Mitchells Schiff.
    Die Zeit des Wartens war
vorüber, aber er war sich nicht sicher, ob er sich darüber freuen sollte.
    "Wir werden
angegriffen", erklang plötzlich eine völlig verzerrte Stimme aus den
Akustikfeldern der Funkanlage.  "Mitchells Schiff wurde im Orbit über
Blossom von der Rapharo abgeschossen, Deckart ist verschwunden und
Corrogins Team liegt in der Station unter schwerem Feuer. Pulks von schweren
Kampfrobotern greifen die Korvette am Boden an. Brauchen dringend
Unterstützung. Alarm an alle Einheiten."
    Das war der Einsatzbefehl,
an den er schon nicht mehr geglaubt hatte. Er hätte gut darauf verzichten
können.
    Seine Finger flogen über
Knöpfe und Sensorfelder, während seine Gedanken rasten. Die Rapharo . Wenn
sie gegen das interstellare Schiff kämpfen mußten, mit dem sie in das
Delta-Inioni-System geflogen waren, wie kämen sie dann je wieder von hier weg?
    Der Pilot versuchte
mühsam, die kalte Furcht, die nach seinen Eingeweiden griff, zu unterdrücken
und sich auf seine unmittelbaren Aufgaben zu konzentrieren.
    Blinkende Dioden zeigten
die Einsatzbereitschaft aller Bordsysteme an und das wütende Tosen der
Triebwerke erfüllte das kleine Cockpit mit ohrenbetäubendem Lärm. Letzte
Anweisungen des Staffelführers und die  knappen Bereitschaftsmeldungen der
anderen Piloten prasselten aus den Akustikfeldern. Die Jäger formierten sich
bereits  im Raum und aktivierten ihre Waffensysteme. Kleine rote Dioden
leuchteten auf dem Instrumentenpult auf und ein Dutzend Piloten legte fast
zeitgleich behutsam einen Finger auf den roten Knopf des Feuerleitsystems.  Die
Abstrahlmündungen ihrer Plasmageschütze, die aus der Bugpartie der schlanken
Jäger herausragten, begannen bedrohlich zu flimmern.
    Er warf einen schnellen
Blick durch das Cockpitfenster. Die Triebwerke der anderen Maschinen flammten
nicht weit von ihm entfernt gleißend hell auf und die schnittigen,
torpedoförmigen Raumjäger schossen auf ihren feurigen Bahnen durch die
Finsternis in Richtung Blossom.
    Nicht lange, und der
Planet tauchte auch schon riesengroß schräg über ihm auf. Sie waren schon
verdammt nahe dran. Viel zu nahe für seinen Geschmack. Wenn die Rapharo sich noch in einem Orbit um Blossom befand, konnte sie ohne Vorwarnung jeden
Moment über dem Horizont auftauchen.
    Dann fiel auch schon der
erste Schuß.
    Dutzende von Gefechtsdrohnen
stiegen urplötzlich aus ihren Verstecken tief im Dschungel von Blossom auf und
näherten sich mit irrwitziger Geschwindigkeit und ununterbrochen feuernd dem
Jägerverband. Fast zeitgleich raste die Rapharo von der Nachtseite des
Planeten heran und mit ihr ganze Rudel von Gefechtsshuttles und bewaffneten
Beibooten.
    Blitze zuckten heran,
thermonuklerare Explosionen rissen erste Löcher in die Formation der Jäger.
    Aus dem Tosen der
Triebwerke wurde ein

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