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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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seinen Schutzschirm. Er zählte
bis fünf und schleuderte die Bombe nach vorn, direkt in einen Pulk von
angreifenden Servomaten.
    Eine gewaltige Explosion
donnerte, zwei weitere folgten nur Sekundenbruchteile später; die Druckwellen
und die freigesetzten Energien vereinten sich zu einer einzigen, verheerenden
Welle der Zerstörung. Sein Schutzschirm flammte gleißend hell auf, die
Belastung war längst im kritischen Bereich angelangt. Irgendwo in den Tiefen
der Halle heulte ein Alarm auf und vor ihm vergingen die vorderen Reihen der
Kampfroboter in grellen Explosionen. Feuer brach aus und dunkler Rauch stieg
irgendwo vor ihm auf, während er sich ununterbrochen mit seinem Blaster feuernd
weiter Luft verschaffte.
    Um ihn herum tobte das
Inferno. Brennende Überreste von explodierten Servomaten verschmolzen mit
zerschmetterten Körperzuchttanks, aus denen sich eine stinkende, zähe
Flüssigkeit in den Gang ergoß. Grelle Überschlagsblitze zuckten zwischen
beschädigten Energieleitungen, Flammenzungen leckten aus zerstörten Aggregaten,
wuchsen bis zur Decke empor. Dichter schwarzer Qualm waberte an mehreren
Stellen über skuril wirkenden Metallklumpen, die noch vor wenigen Sekunden
hochkomplexe Aggregate gewesen waren.
    Corrogin versuchte, sich in
dem Chaos aus Feuer, Rauch und Explosionsdonner zu orientieren, während die 
Energiesalven der verbliebenen Servomaten weiter die Luft durchschnitten und
langsam zum kochen brachten.
    Eine neue Armee von
Kampfrobotern ergoß sich aus dem geöffneten Schott vor ihm, hinter dem sich
irgendwo auch Deckart befinden mußte. Zumindest hatte er keinen anderen Ausgang
aus der Halle entdecken können. Also mußte er da durch, so oder so. Hoffentlich
würde das Team um Tanaka noch solange durchhalten.
    Neue Salven von Strahlerschüssen
schlugen ihm entgegen und brachten seinen Schutzschirm beinahe an den Rand des
Zusammenbruchs, als er sich seinen Weg durch Feuer und Rauch in Richtung des
Schotts bahnte.
    Er aktivierte die nächste
Granate, wartete auch diesmal genau acht Sekunden und schleuderte den
anrückenden Robotern dann seinen todbringenden Gruß entgegen.
    Von einem Dutzend schwer
bewaffneter Servomaten blieb nur ein rauchender Trümmerhaufen übrig. Ketten von
Folgeexplosionen peitschten durch den Raum, erfassten nachfolgende Servomaten
genau wie Zuchttanks und Energieleitungen.
    Corrogin wurde von der
Explosionswelle erfaßt und quer durch den Raum geschleudert. Sein Schutzschirm
flammte grell auf, als er rückwärts gegen eine Wand krachte und schließlich
schwer auf dem Boden aufschlug.
    Ein rotglühendes
Trümmerteil brach mit ungeheurer Wucht durch einen völlig zerstörten
Körperzuchttank und schlug nur Zentimeter über seinem Kopf in die Wand.
    Glück gehabt, das war
knapp .
    Selbst der Zustrom von
immer neuen Kampfrobotern, die sich eben noch wie eine Flutwelle in die Halle
ergossen hatten, schien im Moment versiegt.
    Corrogin nutzte die kurze
Atempause, um Funkkontakt mit seinem Team aufzunehmen. "Tanaka, melden Sie
sich, wie sieht es bei Ihnen aus?" Nichs. Erst nach schier endlosen
Sekunden unterbrach die vertraute Stimme Tanakas die tödliche Stille.
    "Wir liegen unter
schwerem Beschuß. Radnor und Bertal sind tot. Lange können wir die Stellung
nicht mehr halten. Und Cain hat gerade gemeldet, dass der Kontakt zu Deveraux
und Maag abgebrochen ist."
    Der Funker klang gehetzt,
Corrogin meinte, seine Angst spüren zu können.
    "Verdammte Scheiße.
Schaffen Sie es noch bis zum Antigravschacht?"
    "Negativ.
Keine Chance."
    "Nehmen Sie Kontakt
zur Korvette auf. Cain soll Alarm geben und sofort Verstärkung schicken. Ich
suche weiter nach..."
    Deckart , hatte er sagen wollen, als ihn ein
lautes Krachen unterbrach und den Rest des Satzes verschlucken ließ. Ein Teil
der Decke brach ein und kleinere Trümmerteile regneten auf ihn herab.
    Corrogin wurde erst mit
einiger Verzögerung klar, dass eine ganze Salve von Strahlerschüssen ihn nur
knapp verfehlt und stattdessen eine der tragenden Wände pulverisiert hatte.
    Ein Trümmerberg ragte vor
ihm auf. Er konnte ihn zwar mühsam passieren, aber es kostete Zeit. Zeit, in
der die  Servomaten näher kamen. Und auch von der anderen Seite rasten städig
neue Einheiten heran und eröffneten das Feuer.
    Die Zeit schien plötzlich
stillzustehen. Corrogin nahm alles wie in Zeitlupe wahr. Er wußte, er saß in
der Falle, die Kampfroboter nahmen ihn langsam und unerbittlich  in die Zange.

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