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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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wildes Heulen, als der Pilot jäh den Kurs änderte und
beschleunigte. Die automatische Zielerfassung seiner Waffensysteme zeigte die
ersten Primärziele in Kernschußweite. Ein kurzer Knopfdruck, und das
Buggeschütz verwandelte mit einem kurzen Impulsstoß das erste feindliche
Shuttle in eine rotweiße Glutwolke.
    Neue Anweisungen
prasselten aus den Akustikfeldern.  Der Verband formierte sich neu. Drei der
Jäger scherten plötzlich gemeinsam mit dem Staffelführer aus der Formation aus
und drehten scheinbar ab, nur um mit einem gewagten Manöver unter den feindlichen
Shuttles abzutauchen und freies Schußfeld auf die Rapharo zu bekommen.
    Vier Plasmageschütze
feuerten simultan im Punktbeschuß und nur Sekunden später tobten gewaltige
Energien im Schutzschirm des interstellaren Schiffs. Wilder Jubel brach aus den
Akustikfeldern, als nur einen Herzschlag später eine zweite Sonne im
Delta-Inioni-System aufzuflammen schien, exakt dort, wo sich gerade eben die
Strahlen der Plasmageschütze getroffen und den Schirm des gegnerischen Schiffes
erschüttert hatten. Aber die neue Sonne erlosch so schnell wieder, wie sie
entstanden war und die Ortungssysteme zeigten nach wie vor den Ortungsschatten
der Rapharo , deren Waffensysteme urplötzlich Tod und Vernichtung in die
Reihen ihrer Gegner trugen.
    Nur Sekunden später
erzitterte der Jäger selbst, als lichtschnelle Raketengeschosse in seinen
Schutzschirm schlugen und ihre Antimateriesprengköpfe explodierten. Mächtige
energetische Druckwellen erfaßten den schlanken Jäger, brachten seinen
Schutzschrim zum flackern und ließen ihn heftig vibrieren. Einen Herzschlag
lang hielt der Pilot entsetzt den Atem an, dann dauerte es noch einmal dieselbe
Zeit, bis die Dioden der meisten Bordsysteme wieder grün aufleuchteten. Nur die
Anzeige für den Schutzschirm flakerte nach wie vor bedrohlich. Noch ein
Volltreffer, und es wäre aus.
    Wo zum Teufel bleiben
die Kampfschiffe?
     
    *
     
    Der Feuerschlag hatte das
interplanetare Kampfschiff heftig und unerwartet getroffen, hatte die
Schutzschirme grell aufflammen lassen und die Hülle in Schwingungen versetzt,
die man bis in die Zentrale spüren konnte.
    Eben hatte Deveraux
insgeheim noch über Corrogins Paranoia gegrinst, deretwegen er das ganze System
abgrasen durfte, als urplötzlich ein ganzes Rudel lichtschneller Raketen von
der Oberfläche des toten, pockennarbigen Mondes aufgestiegen war, den er soeben
angesteuert hatte. Er hatte gerade noch die Zeit gefunden, den Energieschirm
aufzubauen, als auch schon die ersten thermonuklearen Explosionen in dem
gestaffelten Schutzschirm tobten. Hätte er nur eine Sekunde später reagiert,
wären sie jetzt alle tot.
    "Schadensmeldungen?"
    Seine Stimme schnitt wie
ein Rasiermesser durch die vor Anspannung knisternde Luft der Zentrale, während
er mit einem Knopfdruck die automatische Zielerfassung der Waffensysteme
aktivierte.
    "Alle Systeme
arbeiten einwandfrei, Energieniveau des Schutzschirms im grünen Bereich,
Hüllenintegrität bei einhundert Prozent."
    Sein erster Offizier
arbeitete schnell und effizient.
    "Ortung, wo sind die
Dinger hergekommen?"
    Der Mann an der
Ortungsstation überspielte die Daten fast im selben Augenblick auf seine
Kommandokonsole.
    Während sich das Geräusch
der Triebwerke unmerklich verändert und das Kampfschiff langsam tiefer sank,
den Koordinaten entgegen, von denen die Raketen gestartet waren, ließ er die
Ergebnisse der Ortung vom Servo-Verbund des Schiffes aufarbeiten und auf den
großen Holoschirm der Zentrale projizieren.
    Die Raketen waren aus
einem der größten Krater des kleinen, atmosphärelosen Mondes aufgestiegen, der
den vierten Planeten des Systems, einen riesigen, völlig lebensfeindlichen
orangefarbenen Gasriesen, auf einer weiten, einsamen Bahn umkreiste.
    Die Zielerfassung der
Plasmawerfer und Fusionsgeschütze markierte die berechnete Position der
Raketenstellung nahe des Kraterrandes bereits mit einem roten Dreieck.
    Ein Knopfdruck, der die
geballte Feuerkraft des Schiffes entfesselte, und der gesamte Krater
verwandelte sich in einen brodelnden, strahlenden Vulkan. Die Kruste des Mondes
brach unter gewaltigen Eruptionen auf und schleuderte flüssiges Gestein in den
Himmel.
    Verhaltener Jubel kam in
der Zentrale auf.
    "Ortung, gibt es
energetische Emissionen, die auf weitere Feuerstellungen schließen lassen?
Funker, stellen Sie eine  Verbindung zu Maag her, aber schnell!"
    Deveraux war jetzt wie
eine präzise funktionierende

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