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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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er die durchlässige Wand passiert
und die Anlage betreten hatte. Seine Instinkte hatten ihn bisher nur selten
getrogen, oft genug hatte er ihnen sein Leben verdankt. Und jetzt sagte ihm
sein Instinkt, das hier etwas verdammt faul war.
    Baillard und Elgin
versprachen diesen Männern die Unsterblichkeit und lockten sie -genau wie
Deckart- in ihre Station, in der sie ihr Bewußtsein angeblich in einen jüngeren
Klonkörper transferieren wollten. Wer würde es überhaupt bemerken, wenn sie
stattdessen ein fremdes Bewußtsein übertragen sollten? Die engsten Vertrauten
ihrer Opfer, vielleicht. Aber die könnte man schließlich ebenfalls austauschen
oder auf andere Art mundtot machen. Vielleicht hatte er ihre Überreste ja vor
wenigen Minuten in der ekelhaften Brühe treiben sehen.
    Und wenn man den Gedanken
weiterführte, wer konnte denn sagen, ob in den Körpern von Bailard und Elgin
überhaupt noch die ursprünglichen Bewußtseine steckten? Was, wenn nicht nur die
Technik außerirdischen Ursprungs war, sondern Außerirdische die Körper dieser
Männer übernommen hatten? Baillard, Elgin, Haussmann, Berador, Condry und als
nächster Deckart?
    Seine Gedanken rasten. Er
dachte wieder an die Körperzuchtanlage an Bord der Rapharo . War dort der
Attentäter gezüchtet worden, der Deckart mit den Nanomaschinen verseucht hatte?
Der unfertige Körper in dem Zuchttank hatte dem Attentäter jedenfalls
verblüffend ähnlich gesehen.
    Corrogin zögerte nicht
lange. Sie saßen wie die Ratten in der Falle, das war ihm schlagartig klar
geworden. Alle Mosaiksteinchen paßten perfekt zusammen. Das Attentat, die
angebliche Rettung, die Baillard und Elgin anboten, die Leichengrube, in der
wohl nicht nur der Müll aus den Körperzuchttanks, sondern auch unliebsame
Zeugen landeten.
    Nur dass er keine große
Lust hatte, in der stinkenden Leichengrube zu enden.
    Corrogin überprüfte
schnell seine Ausrüstung. Er hatte in Deckarts Gepäck nicht nur seinen
Kampfanzug und seinen Strahler in die Station geschmuggelt, sondern auch eine
Reihe von Antimateriegranaten. Unscheinbare, gerade einmal fünf Zentimeter
lange zylindrische Sprengkörper mit einer verheerenden Explosionswirkung. Mit
einem leichten Druck auf zwei gegenüberliegende Sensorfelder wurde der
Countdown gestartet. Danach blieben bis zur Detonation noch genau zehn
Sekunden; eine längere  oder kürzere Dauer war leicht zu programmieren. Und das
beste war, dass sie sich auch über Funk fernzünden ließen.
    Es waren Waffen, wie er
sie gerne benutzte. Sie ließen sich in einem offenen Gefecht ebenso einsetzen,
wie bei einem Sabotageakt. Und fünf an verschiedenen Orten deponierte Bomben
würden für ein erstklassiges Feuerwerk ausreichen.
    Doch zuerst mußte er
Deckart finden und in Sicherheit bringen.
    Auf seinem Weg durch die
riesige Halle deponierte Corrogin die ersten zwei Sprengkörper an Tanks und
Versorgungsleitungen. Die Granaten waren scharf und würden exakt zehn Sekunden
nach seinem Funksignal zünden. Die letzten drei Granaten behielt er
vorsichtshalber noch in Reserve.
    Gerade als er das Ende
der Halle erreicht hatte und vor einem wuchtigen Schott stand, ging eine
Funknachricht auf dem verschlüsselten Kanal ein.
    "Kampfroboter! Sie
kommen von überall. Wir sitzen in der Falle!" schrie Tanaka.
    Fast zeitgleich öffnete
sich das Schott vor ihm und ganze Pulks großer, kegelförmiger Servomaten
ergossen sich wie eine Flutwelle in die Halle. Dann brach auch schon die Hölle
los.
    Schutzschilde bauten sich
auf und in den eben noch glatten, metallisch schimmernden Oberflächen der
Servomaten entstanden urplötzlich häßliche dunkle Öffnungen. Läufe schwerer
Strahlenwaffen schoben sich heraus und richteten sich auf Corrogin.
    So eine Scheiße! Die Servomaten konnten ihn trotz
seines Deflektorschirms orten!
    Längst hatte Corrogin
seine erste Überraschung überwunden und den Individualschutzschirm aktiviert,
als die ersten Schüsse auch schon heranjagten und in seinen Schirm einschlugen.
    Noch absorbierte der
hochenergetische Schutzschirm die einschlagenden Energiesalven problemlos, aber
die Belastungswerte stiegen rasant an und ständig rollten neue Servomaten in
die Halle.
    Corrogin sprang,
ununterbrochen feuernd, in Deckung und machte hastig eine der verbliebenen
Granaten scharf.  Noch zehn Sekunden bis zur Explosion. Rundum rasten weitere
Einheiten heran, Salve um Salve schlug in die schweren Aggregate, hinter denen
er in Deckung gegangen war und schließlich in

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