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Transfer (German Edition)

Transfer (German Edition)

Titel: Transfer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Dorn
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die er vor wenigen Tagen behelfsmäßig reaktiviert hatte. Es
hatte ihm fast mehr Mühe bereitet, die Replikatoren wieder betriebsbereit zu
machen und an die Energieversorgung anzuschließen, als die kleine Nebenzentrale
wieder hochzufahren, von der aus er den Servo-Verbund infiltriert hatte. Aber
die Produktionsanlage verbrauchte auch bedeutend mehr Energie, weshalb er bis
jetzt gezögert hatte, die Produktion zu starten.
    Als der altersschwache
Aufzug endich sein Ziel erreicht hatte, hastete Vartan atemlos durch einen
verlassenen Gang, in dem das Abwasser knöchelhoch stand. Wenn er jetzt bloß
keinem der durchgedrehten Wartungsservos begegnete, vor denen Zordin ihn
gewarnt hatte. Es kam ihm ohnehin so vor, als würde der Weg kein Ende mehr
nehmen, und viel Zeit, um zu handeln, blieb ihm mit Sicherheit nicht.
    Endlich schob sich das
Schott zu der vor Jahren stillgelegten Produktionseinheit mit lautem Knirschen
vor ihm auf. So verwahrlost die ganze Sektion auch wirkte, die Replikatoren
waren nach wie vor in einwandfreiem Zustand. Es war nur nicht ganz einfach
gewesen, die Energieversorgung wiederherzustellen, ohne dass es sofort den
allgegenwärtigen Schiffssensoren auffiel. Naja, wenigstens hoffte er das. Aber
der Virenbefall auf der Sektion sollte die Monotoringsoftware eigentlich soweit
behindern, dass die Reaktivierung der Replikatoren noch nicht entdeckt worden
war.
    In einem großen
quadratischen Raum waren neben einer Ausgabestelle die holografischen Pläne
ausgestellt, nach denen die Replikatoren kurzfristig über tausend verschiedene
High-Tech-Produkte produzieren konnten.
    Neben schweren
Raumanzügen für Ausseneinsätze auf dem Schiffsrumpf oder Standardkampfanzügen
konnte die Replikatoreinheit auch diverse Ausrüstungsgegenstände oder Waffen in
fast unbegrenzter Menge ausstoßen. 
    Vartan scrollte sich
hastig durch die Holopläne der verschiedenen Handfeuerwaffen, die von
handlichen Projektilwaffen bis zu schweren Plasmagewehren reichten und
entschied sich schließlich für ein Plasma-Schnellfeuer-Gewehr mit
servogestützter Zielerfassung und zwei handliche Strahler für den Nahkampf.
Nachdem er seine Auswahl getroffen hatte, überspielte er die Holopläne auf den
Steuerservo und aktivierte einen der Replikatoren.
    Schon nach wenigen
Minuten erschienen die beiden leichten Waffen, noch warm von der Produktion und
steril glänzend, in einer der Ausgabeöffnungen. Sie waren leicht und lagen gut
in der Hand. Vartan nahm einen der Strahler in die Hand und überprüfte routiniert
das Energiemagazin und die Einstellungen für den Strahl. Da er nicht vorhatte,
aus Versehen den Schiffsrumpf zu durchlöchern, stellte er die Waffen auf
mittlere Bündelung, bevor er sie in den Taschen seiner Kombination verstaute.
    Auch das Plasmagewehr,
das schwarz glänzend und noch handwarm auf einem Förderband aus der
Ausgabeöffnung kam, war trotz seiner Feuerkraft angenehm leicht. Auch bei
dieser Waffe kontrollierte Vartan noch schnell Energieniveau und eingestellten
Feuermodus, bevor er sich auf den Weg zur Zentrale machte.
     
    *
     
    Die Alarmsirenen
schrillten ohrenbetäubend laut durch die Zentrale, während die
Schadensmeldungen aus den einzelnen Stationen im Sekundentakt eingingen. Auf
der Kommandokonsole blinkten immer mehr Dioden der primären Bordsysteme in
einem beunruhigenden grellen Rot auf. Das Dauerfeuer aus den Schiffsgeschützen
der Rapharo hatte die Schutzschirmstaffeln des Kampfschiffs bis an den
Rand des Zusammenbruchs belastet, aber sie hatten standgehalten.
    Sie lebten noch. Immerhin
etwas.
    Maag hatte weniger Glück
gehabt. Deveraux hatte zähneknirschend mitansehen müssen, wie das andere
Kampfschiff abgeschossen worden war. Nicht in der normaloptishen Darstellung,
dafür waren sie noch zu weit entfernt gewesen, das Symbol für Maags Schiff war einfach
von seinem taktischen Display verschwunden.
    Erloschen, wie das Leben
der Besatzung, die mit dem Schiff im thermonuklearen Feuer verglüht war. Er
schüttelte den Gedanken an den Tod der anderen Besatzung ab und wandte sich mit
steinernem Gesicht an den Funker, der Tanaka in der Zentrale vertrat.
    "Steht die
Verbindung zu Cain endlich?"
    "Negativ. Im
Schutzschirm der Korvette tobt anscheinend ein derartiger energetischer Sturm,
dass keine Verbindung zustandekommen kann."
    "Haben Sie
Verbindung zu den Jägern?"
    "Verbindung
steht."
    "Durchstellen auf
meine Konsole!"
    Deveraux schlug voller
Grimm mit der Faust auf die Sprechtaste. Er konnte die Toten

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