Transi hat ne Schraube locker
Dingen zu. Und so ließ sie am nächsten Tag überraschend noch eine Klassenarbeit schreiben.
Sie ließ diesmal zwei Fliegen fliegen. Glücklicherweise war Transi wieder in der Klasse versteckt, und die Lehrerin mußte wieder eine Eins nach der anderen geben.
Sie war so glücklich über das Ergebnis, daß sie sofort zum Rektor lief und ihm von den unvorstellbar großen Fortschritten berichtete, die die Klasse im Rechnen gemacht hätte. Der Rektor beglückwünschte sie, und sie beglückwünschte sich selbst zu ihrer Tüchtigkeit als Lehrerin.
Besuch bei den Roboterköpfen Eine Überraschung
Wenn die Kinder Fußball spielten und Transi Torwart für eine Mannschaft war, dann hatte die andere Mannschaft keine Chance zu gewinnen, so blitzschnell und sicher reagierte der kleine Roboter. Und wenn Transi als Mittelstürmer spielte, dann fiel ein Tor nach dem anderen.
Transi war unermüdlich, und alle Jungen seufzten:
»Ich möchte auch so ein Stürmer sein! Ich möchte auch so ein Torwart sein !«
Daß er so klein war — nur neunzig Zentimeter groß —, störte keinen.
Transi nutzte jede Gelegenheit aus, sich umzuschauen, um seine Flucht vorzubereiten. Aber je mehr er über die Umgebung erfuhr, desto mehr empfand er seine Flucht als ein Abenteuer ins Ungewisse, als etwas Unmögliches.
Die Wissenschaftlersiedlung lag weit entfernt von jedem Wohnort. Lebensmittel und Post wurden täglich mit riesigen Hubschraubern eingeflogen. Transi erfuhr von den Kindern, daß der Weg zur nächsten Stadt zu Fuß vierzehn Tage dauern würde.
Vierzehn Tage!
Er konnte höchstens zwei Tage ohne Strom leben.
Es gab nur eine Möglichkeit für ihn: durch die Luft zu fliegen. Dazu mußte er aber lernen, einen Hubschrauber zu steuern. Vielleicht konnten ihm die Militärroboter dabei helfen. Sie hatten sicher schon fliegen gelernt.
Transi wußte, daß während der Mittagspause kein Techniker in der Halle war, in der die Militärroboter gebaut wurden. Tina war dann noch in der Schule und Professor Peter in seinem Büro.
An dem Tag, an dem sich Transi entschloß, den Militärrobotern einen Besuch abzustatten, regnete es in Strömen. Transi holte sich einen Schirm und machte sich auf den Weg.
»He, du, Kleiner«, hielten ihn zwei bis an die Zähne bewaffnete Wächter an der Hallentür an. »Deinen Passierschein bitte !«
»Ich habe keinen !«
»Dann kannst du hier nicht rein. Wir dürfen keinen Menschen ohne Passierschein durchlassen !«
»Ich bin kein Mensch! Ich bin eine Maschine !«
»Mach, daß du wegkommst, und erzähl keine Witze!«
»Ich bin wirklich eine Maschine. Ich bin der kleine Roboter. Erkennen Sie mich nicht? Ich habe den Schirm bei mir, weil ich Angst habe, daß ich verroste bei diesem schrecklichen Regen. Ich bin doch der kleine Roboter, der Tina gehört, der Tochter von Nummer eins. Ich muß hinein !«
»Wir haben unsere Befehle .«
»Die gelten nur für Menschen. Nicht für Maschinen. Schauen Sie, ich zeige Ihnen meinen Bauchnabel .«
Transi zog sein Hemd hoch und öffnete die Schraube, die ihm als Bauchnabel diente. Dann zog er vor den Augen der Wärter sein elektrisches Kabel heraus.
»Glauben Sie mir jetzt? Ich brauche dringend eine kleine Reparatur. Man erwartet mich drin. Lassen Sie mich durch, sonst bekommen Sie große Schwierigkeiten mit Nummer eins !«
»Wenn er wirklich eine Maschine ist, können wir ihn vielleicht doch hineinlassen«, sagte der eine Wächter zu dem anderen.
»Ja, unsere Befehle sind nur für Menschen gültig .«
Und sie ließen Transi hinein.
Transi lief von einer Halle zur anderen, um seine Roboterfreunde zu suchen. Er fand den Tisch, an dem die Köpfe früher angeschraubt waren, aber der Tisch war leer. Die Roboterköpfe waren nicht mehr da. Was war mit ihnen geschehen? Transi lief weiter. Und dann fand er sie endlich. Aber die Militärroboterköpfe waren Militärroboter geworden. Jeder hatte jetzt einen Körper. Sie standen alle an eine Wand gelehnt und hatten Krücken in der Hand.
»Transi !« rief der Roboterkompanieführer, als er den Kleinen erkannte. »Transi! Hier bin ich !«
Er versuchte, Transi entgegenzukommen, machte einige Schritte und wäre dabei fast gestürzt. Gut, daß er die Krücken hatte. Transi kam ihm zu Hilfe.
»Roboter !« rief er betroffen, »könnt ihr nicht gehen?«
»Nein. Etwas stimmt nicht mit unserem Bewegungsmechanismus. Aber wir haben gehört, daß das bald vorbei sein wird. Dein Vater, Professor Schraubenzieher, wird kommen und alles in
Weitere Kostenlose Bücher