Transi Schraubenzieher
allmählich zu alt . . . Was für einen herrlichen Kaffee Fräulein Berg kocht! Vielleicht wird sie mich heiraten, wenn ich kein Spion mehr bin?
»Die Plakette, die Sie mir auf den Po geklebt haben!«
»Ach so . . . stört sie dich?«
»Sehr! Besonders wenn ich sitze!«
»Dann reiß sie weg!«
»Ehrlich gesagt, ich hab sie schon weggemacht«, sagte Transi verschmitzt.
»Ist er nicht süß?« fragte Fräulein Berg. »Wenn ich einmal heirate, werde ich den Herrn Professor bitten, mir auch so ein automatisches Kind zu bauen.«
»Glauben Sie, er wird uns eins bauen?« fragte Herr Pause.
»Uns????«
»Ja! Ich möchte auch so ein Kind haben«, seufzte er.
»Oh!« seufzte sie.
Transi stellte in der nächsten Zeit nicht nur bei Fräulein Berg, sondern auch bei Fräulein Merk und Fräulein Werk große Veränderungen fest. Plötzlich kamen sie jeden Tag mit einem neuen Kleid und einer anderen Frisur. Sie erwarteten Telefonanrufe. Wenn das Telefon dann läutete, liefen sie wie aufgeregte Teenager in das Büro des Professors und machten die Tür hinter sich zu, damit Transi nichts hören konnte. Dabei vergaßen sie völlig seine großen Segelohren, mit denen er viel besser hören konnte als jeder Mensch. Er brauchte sich nur leise an die Tür heranzuschleichen, und schon konnte er jedes Wort verstehen.
Transi wußte genau, daß brave Kinder nicht hinter einer verschlossenen Tür lauschen, darum hatte er sich schnell eine Entschuldigung gesucht. »Die Ausnahme bestätigt die Regel. Und ich bin die Ausnahme«, sagte er sich. »Ich kann nichts dafür, daß mein Papi mich so neugierig gebaut hat!«
Der Professor merkte nichts von all diesen Veränderungen. Er war wieder mit neuen mathematischen Aufgaben beschäftigt.
Zur Feier von Transis Rückkehr lud Professor Schraubenzieher zu einem großen Essen ein: die drei Assistenten mit ihren Frauen, die drei Sekretärinnen und Kriminalinspektor Schutz. Sogar für Wip war ein Platz vorgesehen, natürlich unter dem Tisch. Dort stand sein Freßnapf, und er sollte das gleiche Steak bekommen wie alle anderen. Das war Transis Wunsch gewesen, und der Professor war damit einverstanden.
Transis Platz war zwischen dem Professor und Wip. An seinem Platz war eine Steckdose eingebaut worden, denn er aß ja nur Strom, 220 Volt.
In der letzten Minute kamen die drei Sekretärinnen zum Professor und baten mit roten Köpfen und sehr verlegen, ihre Verlobten mitbringen zu dürfen.
Der Professor fiel aus allen Wolken.
»Seit wann sind Sie denn verlobt?«'
»Ich seit gestern«, sagte Fräulein Merk.
»Ich seit vorgestern«, sagte Fräulein Werk.
»Und ich seit heute morgen«, gestand Fräulein Berg. »Sie kennen ihn doch! Herrn Pause!«
»Den Herrn vom Technischen Überwachungsverein?«
»Ja!«
»Meine Damen!« freute sich der Professor. »Natürlich sind Ihre Verlobten auch eingeladen. Ich möchte sie kennenlernen! Gratuliere! Gratuliere! Gratuliere!« Er schüttelte allen die Hände.
Es war ein feierliches Abendessen. Die Herren kamen im schwarzen Anzug und die Damen in langen Kleidern. Transi hatte einen neuen roten Pulli an und eine blaue Hose. Nicht einmal Wip wurde vergessen. Damit er sich nicht so nackt Vorkommen sollte, hatte man ihm eine gelbe Schleife um den Hals gebunden.
Professor Schraubenzieher hatte das Essen bei einer Firma, die auf so etwas spezialisiert war, bestellt. Russischen Kaviar mit französischem Champagner, Gänseleberpastete, gefüllte Avocados, gegrillte Scampi mit Dillsoße, Pfeffersteak, und als Nachtisch gab es eine Eistorte.
Ein königliches Essen, wie alle sagten. Drei Kellner servierten bei Kerzenlicht.
Transi war der Mittelpunkt des Abends. Jeder bewunderte ihn, jeder wollte mit ihm sprechen, und jeder wollte ihn anfassen. Die drei Assistentenfrauen wollten unbedingt wissen, ob Transi auch kochen konnte, wenn er Lochbonbons mit Kochrezepten schluckte. Oder ob man ihm auch beibringen konnte, eine Wohnung zu putzen oder einkaufen zu gehen, Teppiche zu klopfen oder staubzusaugen?
Dr. Hammer, Dr. Eisen und Dr. Strom saßen mit roten Köpfen neben ihren Frauen. Sie waren sehr verärgert wegen dieser Fragerei. Aber Professor Schraubenzieher war in bester Laune, er lachte und antwortete ausführlich auf jede Frage.
»Ich weiß, worauf Sie hinauswollen, meine Damen. Sie möchten wissen, ob der Herr Professor ein automatisches Dienstmädchen für Sie bauen kann. So ist es doch? Die Antwort ist - er kann! So eine Haushaltshilfe müßte
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