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Trapez

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Titel: Trapez Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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gedoubelt, beim Fliegen in einem Zirkusfilm.
    Ich glaub’, sie ist keine besondere Schauspielerin, aber sie ist eine gute Tänzerin und ein verdammt guter Akrobat. Sie arbeitet als Mädchen für alles in den Studios und macht auch Stunt-Arbeit. Ich weiß , dass sie dich gern sehen würde. Ich bin um zehn fertig. Ich nehm’ dich mit raus…«
    Tommy schüttelte den Kopf. »Ich hab’ mein Auto draußen .«
    »Ach Mensch, Junge, du kennst den Weg nach Haus!
    Du bist kein Fremder. Du kannst die neue Autobahn nehmen. Die Ausfahrt ist ei n paar Blocks vom Haus entfernt – dauert nicht mehr so ewig, um nach Haus zu fahren.«
    Jemand rief: »Hey, Bo ss …«
    Joe drehte sich um und schüttelte Tommy hastig die Hand. »Bis später Junge, okay? Pa ss auf, geh nicht weg – wir sprechen uns nachher im Haus!«
    Tommy ging langsam vom Platz herunter zu seinem Auto.
    Seine Gedanken wirbelten durcheinander. Mario verheiratet, mit einer Tochter. Mario weg, verschwunden, untergetaucht. Er starrte immer noch auf das Billboard in seiner Hand.
    Lucia hat die Anzeige jetzt seit vier Jahren drin, und es hat nicht ein bi ss chen genützt.
    Mario weg, verschwunden… Wie Barney Parrish. Der Gedanke kam ihm in den Sinn, und er erschauderte. Der große Luftakrobat, verloren, weg, verschwund en in der Vergessenheit der verloschenen Scheinwerfer und der verlorenen Illusionen. Und nun Mario weg, ohne eine Spur, aus den Augen verloren …
    Er legte das Billboard auf den Sitz, ließ das Auto an und fuhr die gewohnte Strecke. Das Santelli-Haus am Ende der Auffahrt sah kleiner, schäbiger aus und hatte einen Anstrich nötig. Er hielt sein Auto an, bevor er durch die Pforte fuhr, und sah es sich aus der Entfernung an. Er erinnerte sich an das erste Mal , als er das Haus gesehen hatte. Wie verwirrt er gewesen war. Er stellte sich vor, wie er die vertraute Einfahrt entlangfuhr, über die Veranda ging und klingelte. Wer würde an die Tür kommen? Was würden sie sagen?
    Die Tür öffnete sich, durch den Spalt sah er das unbekannte und doch vertraute Innere, und eine Frau trat auf die Veranda heraus. Tommy erkannte sie nicht. Nonna?
    Nein. Joe hatte gesagt, Nonna sei in dem Jahr, als Mario gestürzt war, gestorben. Möge sie in Frieden ruhen, dachte Tommy. Sie war eine liebe alte Dame, auch wenn sie niemals herausbekommen hat, wer ich eigentlich war.
    Sie muss über neunzig gewesen sein. Lucia? Eine Putzfrau? Plötzlich bemerkte er, dass die Augen der unbekannten Frau auf den fremden Wagen gerichtet waren, der draußen in der Einfahrt stand, und er wurde unruhig, unfähig ihr gegenüberzutreten. Schnell legte er den Gang ein und fuhr weg.

KAPITEL 2

Ein heißer , trockener Septemberwind wehte die Straßen von Abilene, Texas, entlang und wehte braune, raschelnde Blätter von den Pekanbäumen. Tommy Zane steuerte sein Auto an die Seite, b egutachtete das Zirkusplakat an der Wand, stellte dann den Motor ab und überprüfte die Ausgabe von Billboard auf dem Sitz.
    Die großen Zirkusse kamen natürlich nicht in Frage.
    Wenn Mario bei einem von ihnen gearbeitet hätte, würde jemand etwas gewu ss t haben. Und obwohl er angehalten und bei jedem Jahrmarkt, an dem er vorbeigekommen war oder der in Billboard aufgelistet war, flüchtige Erkundigungen eingeholt hatte, wu ss te Tommy einigermaßen sicher, dass Mario, wenn er sich auf einem Rummelplatz versteckt hielt, niemals gefunden werden würde, außer wenn er es wollte. Im Vergleich wäre es einfacher, eine Nadel im Heuhaufen zu suchen.
    Aber die kleinen Zirkusse – das war eine Möglichkeit, sogar dort würden es Zufall sein und Glück, und Tommy sah der Tatsache ins Auge, dass Mario, wenn er diese Möglichkeit sich zu verstecken, gewählt hatte, bestimmt nicht gefunden werden wollte.
    Verdammt, ich will überhaupt nichts von ihm. Ich will bloß wissen, ob es ihm gutgeht. Er wu ss te auch, dass die Suche ein Luxus war, dem er nicht lange nachgeben konnte.
    Aber in Wichita Falls, am Tag zuvor, als er seine flüchtigen Erkundungen auf dem Rummelplatz einer kleinen, reisenden Show einholte, wurde ihm von ein paar Fliegern erzählt, die bei einem kleinen Zirkus arbeiteten, der dort vor einer Woche durchgekommen war. Und als er eins der übriggebliebenen Plakate ansah – das gleiche, das jetzt vor ihm in Abilene hing – , hatte er ganz unten die Aufschrift gesehen :
    REDDICK UND GARDNER
    FANTASTISCHE KUNSTSTÜCKE
    AM FLIEGENDEN TRAPEZ!
    Das schien es ihm wert zu sein, einen Tag von seiner direkten Route zu

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