Trapez
Job an. Ich weiß , dass die Show bei ihm in guten Händen sein wird. Und es gibt niemand anderen, mit dem ich wirklich zufrieden wäre.
Coe Wayland stand mal zur Debatte, aber ich mag den Kerl nicht – er ist der geborene Unruhestifter.« Er sah Mario direkt an. »Hattest du nicht auch mal Ärger mit dem Kerl? Aber kein Santelli war je ein Unruhestifter.
Ich verla ss mich darauf, Matt.«
Mario sagte: »Du kannst dich darauf verlassen, Jim«, und gab Randy Starr seine Hand. Tommy schüttelte zum Abschied Jim Fortunati die Hand und erkannte, dass Jim irgendwie Bescheid wu ss te – und bereit war, es darauf ankommen zu lassen.
Und zum ersten Mal , seit Angelo auf dem Kriegspfad in ihr Zimmer gekommen war, fühlte er, vielleicht ist es doch nicht so schlimm. Kein Santelli war je ein Unruhestifter. Na, ich hoffe bloß , dass Angelo sich auch daran erinnert.
An dem Nachmittag, als sie umgezogen und fertig für das Training waren, trafen sie Clay, der aus der Schule kam. Mario sagte: »Beeil dich und zieh dich um, Clay.
Wir fangen heute ein bi ss chen früher an. Wenn du willst, kannst du mit nach oben kommen und für Stella und mich eine Weile lang die Trapeze bedienen, bevor Bobby, Phil und Carl hier sind.«
Tommy erwartete, dass Clay enthusiastisch reagieren würde, statt dessen zögerte der Junge einige Sekunden, bevor er sagte: »Na gut, ich glaub’, das ist in Ordnung.
Ich komme gleich.«
Mario öffnete seinen Mund, um etwas zu sagen, schlo ss ihn dann aber wieder. Als sie die Treppen hinabeilten, fragte Tommy ungläubig: »Warum lä ss t du es zu, dass er so mit dir redet?«
»Ist es nicht offensichtlich?« sagte Mario und beherrschte sich nur mit Mühe. »Angelo hat eine Bemerkung gemacht, dass er bei seinem großen , bösen Vetter vorsichtig sein soll. Und ich kann überhaupt nichts dagegen tun. Und das weiß Angelo.«
Er ließ niedergeschlagen seine Schultern hängen, als sie in den Übungsraum gingen. Als Stella herunterkam, wurde seine Stimmung etwas besser, und er freute sich, ihr mitzuteilen, dass er gerade die ›Flying Santellis‹ für die Saison bei Starr verpflichtet hatte.
»O Matt, das ist wunderbar. Das ist einfach wunderbar für dich! Bist du die Hauptattraktion?«
»Die Santellis sind es. Hauptmanege«, sagte er, und sie atmete tief ein vor Verzückung.
»Oh, das ist wunderbar. Als ich klein war, hätte ich es nie zu träumen gewagt – Hauptmanege bei Starr.«
»Dann bleibst du also diese Saison bei uns?«
»Wieso, ich dachte, du hättest gesagt, die ›Flying Santellis‹ – Matt, willst du mich nicht?«
Tommy nahm ihre kleinen, festen Hände in seine und sagte: »Stel, uns fehlen die Worte, dir zu sagen, wie sehr wir dich wollen, aber was ist mit Johnny? Er sagt immer, der Zirkus ist tot, und er hat Jim Fortunati immer noch keine Antwort über diesen Luftmanagerjob gegeben, den sie ihm angeboten haben.«
»Na ja, vielleicht hilft ihm das, sich zu entscheiden«, sagte Stella bestimmt. »Und er hat nie gesagt, dass er ihn nicht annehmen wird.« Sie drehte sich um und fing an, die Strickleiter hinaufzuklettern und beendete damit wirkungsvoll das Thema für den Augenblick.
Wir brauchen Stella, dachte Tommy, als er zum Fängerende des Aufbaus ging. Außer Matt ist sie der beste Flieger, den wir in der Familie haben. Liss hatte nie ihre Klasse, aber wie, zum Teufel, können wir sie mitnehmen, wenn Johnny diesen Job bei Starr annimmt? Sie ist, verdammt noch mal, zu gut für Johnny…
Und dann verdrängte er wieder alles aus seinem Kopf, wie immer, wenn er arbeitete. Aber es kam wohl oder übel zurück, als Stella auf seine Hände zugeflogen kam.
Er bewunderte die Art, wie sie in seine Hände fiel – prä zise, sicher und gleichmäßig . Er brauchte sich um nichts weiter zu kümmern. Ihr Gewicht war so leicht, so perfekt balanciert, ihre Hände so leicht um seine Handgelenke geschlossen – und wie sie fast – aber nicht ganz – den Ruck erwartete, mit dem er sie zurückwarf. So sollte Fangen sein. Perfekt mit dem gewissen Etwas, das er nicht definieren konnte… Als er später aufrecht schaukelte und seine Stirn mit einem Taschentuch abtupfte, bemerkte er noch etwas anderes. Mario schrie nie mit Stella, rief ihr nie Anweisungen zu, noc h machte er sarkastische Bemer kungen. Er brauchte es nicht. Sie pa ss ten zusammen. Sie pa ss ten perfekt zusammen.
Bart hatte mal so etwas gesagt, nachdem er Flugträume gesehen hatte. Wenn ich es nicht besser wü ss te, hatte er zu Mario
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